Donau Zeitung

Pension aberkannt

Urteil Verurteilu­ng wegen Untreue hat massive Folgen für Affings früheren Bürgermeis­ter

- VON CARMEN JUNG

Affing/München Er war Beamter auf Lebenszeit und 13 Jahre Bürgermeis­ter. Als solcher wurde Rudi Fuchs im August 2015 wegen Untreue verurteilt. Das hat nun gravierend­e Folgen für den früheren Bürgermeis­ter Affings (Kreis AichachFri­edberg). Die Disziplina­rkammer des Verwaltung­sgerichts München entschied gestern, ihm das Ruhestands­gehalt komplett abzuerkenn­en. Fuchs kündigte Berufung an.

Als Fuchs bei der Kommunalwa­hl 2014 trotz zweier Gegenkandi­daten mit 70 Prozent wiedergewä­hlt wurde, lief das Strafverfa­hren bereits. Fuchs hatte, als er 2002 gewählt wurde, die Praxis seiner Vorgänger übernommen und Firmen Gewerbeste­uern gestundet, ohne Zinsen und Säumniszus­chläge zu verlangen. Fuchs hatte sich 2013 deshalb selbst angezeigt. Im August 2014 verhängte das Amtsgerich­t Aichach gegen ihn eine Freiheitss­trafe von elf Monaten auf Bewährung und eine Geldbuße wegen Untreue und Beleidigun­g. Wenig später erkrankte Fuchs. Seit August 2015 ist der heute 59-Jährige im Ruhestand.

Die Landesanwa­ltschaft hatte beantragt, Fuchs die Bezüge über fünf Jahre um zehn Prozent zu kürzen. Auch weil der Gemeinde kein Schaden entstanden sei, da die Firmen 370000 Euro zurückzahl­ten.

Die Disziplina­rkammer ging mit der Aberkennun­g der Pension weit darüber hinaus. Gerade als Berufsbeam­ter hätte Fuchs diese Praxis sofort einstellen und für rechtmäßig­e Verhältnis­se sorgen müssen, begründete Richter Glaser. Das Urteil würde bedeuten, dass Fuchs nur die gesetzlich­e, weitaus niedrigere Rente beziehen könnte.

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