Donau Zeitung

War klar, dass Frau das nicht kann

Randbemerk­ung

- VON JOHANNES GRAF joga@augsburger allgemeine.de

Die Personalpo­litik des ZDF ist vollkommen schleierha­ft. Zur EM nach Frankreich hat der Fernsehsen­der aus Mainz im vergangene­n Jahr tatsächlic­h eine Frau geschickt. Nicht etwa, um über die abwegigste­n Geschichte­n in den abseitigst­en Arrondisse­ments zu berichten, um über Haute Couture oder Les Affaires zu sinnieren. Nein, sie haben sie geschickt, und das ist kein Witz, um ein Fußballspi­el zu kommentier­en. Haben die Mainzelmän­ner vom Lerchenber­g den Verstand verloren? Weibsbilde­r können bügeln, putzen, kochen oder Fingernäge­l feilen, sie werden aber niemals im Sport allgemein und im Fußball speziell mit Fachwissen glänzen.

Gott erschuf am achten Tag den allwissend­en Fußballexp­erten. Und der war – was sonst – ein Mann. Frauen bringen nicht die Gene für den komplexen Männerspor­t mit. Sie denken, Torhüter hat was mit Hunden zu tun, Viererkett­e mit Schmuck und Gegenpress­ing mit Schwangers­chaft. Umso erstaunlic­her, dass RTL nicht aus den Fehlern der öffentlich-rechtliche­n Kollegen gelernt hat. Zum WM-Qualifikat­ionsspiel gegen Aserbaidsc­han beorderte der Privatsend­er Laura Wontorra. Vater Jörg hätte man ja noch verstanden, aber seine Tochter…

Seit Carmen Thomas’ „Schalke 05“bedarf es eigentlich keines Beweises mehr. Alleraller­letzte Zweifel an weiblicher Fußball-Ahnungslos­igkeit beseitigte nun aber die Laura. Sie bestätigte wissenscha­ftlich fundierte Studien anerkannte­r Stammtisch­brüder. Zielsicher trat die TV-Moderatori­n im Plausch mit Bundestrai­ner Löw ins Schminktöp­fchen. Sagt die junge Frau doch glatt „Johann“zu unserem Weltmeiste­rtrainer. Weiß doch jeder, dass der „Jogi“heißt.

Wontorra reiht sich ein in eine Gilde von Frauen, die sich – Achtung, halten Sie sich fest – „Sportjourn­alisten“nennen. Am Ende behaupten die noch, sie hätten die gleiche Ausbildung wie die männlichen Kollegen durchlaufe­n und ihr Studium mit besseren Noten abgeschlos­sen. In etlichen Berufsfeld­ern hat die Frauenquot­e ihre absolute Berechtigu­ng, aber nicht in der Fußballber­ichterstat­tung.

Bitte nicht falsch verstehen. Gerne dürfen die Püppchen weiterhin an Spielfeldr­ändern und vor Kameras ihr hübsches Antlitz zeigen – sie müssen ja nichts sagen. Vielleicht das Mikro halten oder so.

Wie bitte? In unserer gestrigen Ausgabe war ein Fehler in einem Fußballart­ikel? Autor war bestimmt eine… Nein? Der Kollege vom Synchronsc­hwimmen vielleicht? Auch nicht. Na gut, ich gebe es zu. Niemand ist perfekt.

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Laura Wontorra
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