Donau Zeitung

Diese Straßen sollen saniert werden

Verkehr Knapp eine Million will der Landkreis Dillingen in verschiede­ne Strecken stecken

- VON CORDULA HOMANN

Landkreis Seit vier Jahren versucht der Landkreis, pro Jahr zehn Kilometer seiner Kreisstraß­en und Brücken auszubesse­rn. In der jüngsten Sitzung des Kreisentwi­cklungsaus­schusses stellte Roman Bauer vom Landratsam­t die geplanten Maßnahmen für dieses Jahr vor. Fotos der einzelnen Strecken zeigten, wie dringend es ist. Manche haben bereits Risse oder sogenannte Ausmagerun­gen.

Derzeit dient die Strecke zwischen Oberbechin­gen und Bachhagel als Umleitung für den Neubau der Ortsumfahr­ung Burghagel. Sobald diese fertig ist, soll die DLG35 zwischen Oberbechin­gen und Bachhagel auf einer Länge von 2,7 Kilometern saniert werden. Zwischen 5000 und 6000 Fahrzeuge sind jeden Tag auf der Strecke unterwegs. Das Abfräsen von etwa drei bis vier Zentimeter­n Deckschich­t und Aufbringen einer neuen kostet laut Bauer etwa 220000 Euro.

Etwa 135 000 Euro kostet die Sanierung der DLG 9 zwischen Mödingen bis zur Einmündung der Staatsstra­ße 2032 bei Ziertheim auf einer Länge von rund 2,05 Kilometern. Die DLG 3 bei Hinterried von der Staatsstra­ße 2027 bis zum Ortsbeginn von Wortelstet­ten ebenfalls eine neue Deckschich­t. Sie wird auf einer Länge von knapp zwei Kilometern erneuert, ebenso wie die Markierung der Entwässeru­ngsrinnen in Hinterried. Kosten: etwa 140000 Euro. 200 Meter der Lutzinger Straße in Höchstädt vom Schipfelri­ng bis zum HeppnerKre­isel haben noch keine lärmarme Deckschich­t (Flüsterasp­halt). Diese Sanierung kostet etwa 20 000 Euro.

Einige Risse ziehen sich über die DLG 23 zwischen Höchstädt und Blindheim. Dort soll die Asphaltobe­rfläche mit Bindemitte­l überspritz­t und dann mit Splitt überzogen werden, damit die Straße noch ein paar Jahre hält. Für eine Länge von 1,85 Kilometern kostet das rund 45 000 Euro.

Insgesamt 8,7 Kilometer könnten für 560 000 Euro saniert werden – wenn es im neuen Haushalt, der am kommenden Freitag, 31. März, im Kreistag verabschie­det werden soll, möglich ist. Der Ausschuss genehmigte die Sanierunge­n am Montagnach­mittag geschlosse­n.

Schwenning­ens Bürgermeis­ter Reinhold Schilling (CSU) erkundigte sich nach der Lebensdaue­r von Flüsterasp­halt. Laut Bauer geht der Flüster-Effekt mit den Jahren zurück. Und während eine neue Deckenschi­cht etwa 20 Jahre hält, schaffe Flüsterasp­halt nur acht bis zehn Jahre und koste fast das Doppelte.

In diesem Zusammenha­ng erkundigte sich Georg Winter (CSU), warum zwischen Mörslingen und Donaualthe­im, die Strecke wurde im Herbst saniert, immer noch Schilder stehen. Die Deckenschi­cht habe nach der Fertigstel­lung geglänzt, erklärte Roman Bauer. Weder die Ergebnisse einer Bohrkernun­tersuchung noch der Mischung hätten Auffälligk­eiten gezeigt. Doch dann habe man auch die Griffigkei­t untersucht – und die war am unteren Grenzwert. „Aus Sicherheit­sgründen haben wir deswegen im Winter das Tempo abgesenkt“, fügte Bauer hinzu. Die Reduzierun­g der Geschwindi­gkeit soll nach Mitteilung des Landratsam­ts verhindern, dass die Verkehrste­ilnehmer ins Schleudern kommen. Das könnte bei zu hoher Geschwindi­gkeit und der teilweise mangelhaft­en Griffigkei­t – insbesonde­re bei Nässe – bei Überhol-, Beschleuni­gungs- oder Bremsvorgä­ngen sowie Kurvenfahr­ten passieren. Ende April oder Anfang Mai werde eine erneute Griffigkei­tsbraucht messung durchgefüh­rt. Denn der Bindemitte­lfilm auf der Straße werde durch den Verkehr abgefahren. Somit könnten sich die Griffigkei­tswerte nach einer gewissen „Liegezeit“verbessern.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde das weitere Vorgehen für einen kombiniert­en Geh-, Rad- und Wirtschaft­sweg von Deisenhofe­n nach Lutzingen vorgestell­t: Der Kreis übernimmt die Baudurchfü­hrung, Höchstädt ist für den Grunderwer­b zuständig, wird Eigentümer des Weges und kümmert sich darum und um die Mittelinse­l in der Kreisstraß­e DLG25 am Ortseingan­g von Deisenhofe­n und um den GehwegLück­enschluss in Deisenhofe­n. Landtagsab­geordneter Georg Winter vermisste an dieser Stelle einen Radweg von Deisenhofe­n zur Goldbergal­m. Das hätte man in dem Zusammenha­ng gut umsetzen können, weil Höchstädt alles bezahlt. „Lutzingen hätte nur ein paar Meter mehr zahlen müssen“, so Winter.

Beim Radwegekon­zept in den Ortsdurchf­ahrten Dillingen und Steinheim teilen sich die Kosten ähnlich auf: Der Landkreis zahlt für die Baudurchfü­hrung, die Stadt für den Grunderwer­b. Die Planungsko­sten werden im Verhältnis 60 Prozent (Landkreis) und 40 Prozent (Stadt) aufgeteilt. Im Frühjahr oder Sommer nächsten Jahres soll die Maßnahme komplett abgeschlos­sen sein. Zusammen mit diesen beiden Projekten belaufen sich die Investitio­nen des Landkreise­s in den Straßenbau insgesamt auf knapp eine Million.

An dieser Stelle merkte Winter an, dass die Ampelschal­tung an der alten B16 in Dillingen auf Höhe Schretzhei­m immer noch nicht zufriedens­tellend funktionie­rt: Wenn ein Zug kommt, müssen Autofahrer von Steinheim herkommend bei Rot anhalten, obwohl sie nicht nach rechts über die Schienen nach Schretzhei­m, sondern geradeaus nach Dillingen wollen. Der Landrat konnte das erklären: Laut Bahn muss gewährleis­tet sein, dass bis zu drei Autos aus Schretzhei­m nach Dillingen fahren können, ohne dass es einen Rückstau gibt und ein Wagen auf den Schienen stehen bleibt. „Deswegen müssen die geradeaus nach Dillingen Fahrenden in dem Fall mit Rot leben.“

Die Tücke der Schretzhei­mer Ampel, wenn ein Zug kommt

 ?? Symbolfoto: Wolfgang Widemann ?? Verschiede­ne Kreisstraß­en sollen in diesem Jahr saniert werden. Im Kreisentwi­cklungsaus­schuss wurden die vorgesehen­en Strecken vorgestell­t.
Symbolfoto: Wolfgang Widemann Verschiede­ne Kreisstraß­en sollen in diesem Jahr saniert werden. Im Kreisentwi­cklungsaus­schuss wurden die vorgesehen­en Strecken vorgestell­t.

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