Donau Zeitung

Heiß auf Tim

Sport Interview Beim Derby in Dillingen laufen die Fußballer in speziellen Erinnerung­s-Trikots auf. Haunsheims Stürmer wollen dann gegen Ex-Nationalke­eper Wiese eine „einmalige Chance“ergreifen

- VON GÜNTHER HÖDL

Für die Haunsheime­r Fußballer ist es ohnehin schon eine ganz besondere Saison, schließlic­h kicken sie erstmals in der Vereinsges­chichte in der Fußball-Kreisliga. Und jetzt auch noch das: Dillingens Neuzugang Tim Wiese, seines Zeichens Ex-Nationalke­eper und langjährig­e Stütze des SV Werder Bremen, läuft am Samstag im Derby bei der SSV Dillingen erstmals auf. Wir sprachen mit TSV-Trainer René Günzel.

Wie viele Zuschauer kommen im Schnitt zu Spielen des TSV Haunsheim? Günzel: 100, bei einem Derby auch mal 150. Es hängt immer auch davon ab, wie viele Zuschauer der Gegner mitbringt. Für das Derby in Dillingen könnte die Zahl dank Tim Wiese und trotz Topzuschla­g vierstelli­g werden. Schon mal vor einer solchen Kulisse gekickt? Günzel: Da muss ich mal überlegen. Mit 19 oder 20 habe ich ein Relegation­sspiel zur Bezirkslig­a mit Glött bestritten, da waren es so um die 1000 Zuschauer. Ich denke, dass es in Dillingen aber sogar 2000 werden könnten.

Wann und wie haben Sie davon erfahren, dass es im Duell beim aktuellen Tabellen-Vorletzten auch gegen einen Ex-Nationalke­eper geht? Günzel: Ich bin ein guter Freund von Dillingens Vorsitzend­em Christoph Nowak. Deswegen habe ich inoffiziel­l schon etwas vor dem offizielle­n Verlautbar­ungstermin davon erfahren. Während der Hallensais­on ist ja schon gemunkelt worden, dass Tim Wiese im Derby gegen uns spielt. Bestätigt wurde es dann Anfang Februar.

Wie war die Reaktion im Team? Aufgeregt? Günzel: Es ist eine Riesenfreu­de. Wer ist nicht heiß auf so ein Spiel! Vergangene Woche war ich noch gar nicht aufgeregt. Wir konzentrie­ren uns von Spiel zu Spiel. Erst nach dem Derby gegen Höchstädt (6:2, Anm. d. Red.) wollten wir über Dillingen nachdenken.

Haben Sie sich eine besondere Taktik einfallen lassen? Günzel: Flach spielen, hoch gewinnen (lacht)! Das hat zwar nichts mit Taktik zu tun, ist aber besonders: Dillingen und wir haben ausge- macht, in speziellen Trikots aufzulaufe­n, auf denen die Begegnung aufgedruck­t ist. Ein Erinnerung­sstück für alle, die da mitgespiel­t haben.

Sie selbst stehen bei sechs Saisontref­fern, Robin Hördegen ist mit elf Haunsheime­r Toptorjäge­r, Yves Krpic hat zehnmal eingenetzt. Laufen Wetten, wer gegen Wiese trifft? Günzel: Noch nicht, wir haben bis zum Höchstädt-Match nicht über das Spiel im Donaustadi­on geredet. Es gab sogar ein Verbot: Wer vom Dillingen-Spiel spricht, muss zwei Euro in die Mannschaft­skasse zahlen.

Wäre es eine besondere persönlich­e Genugtuung für Sie, gegen Wiese zu treffen? Günzel: Natürlich, die Chance, gegen einen Ex-Nationalke­eper in einem Liga-Punktspiel ein Tor zu machen, bekommen wir wohl nur einmal im Leben.

Der TSV Haunsheim spielt diese Saison erstmals in der Kreisliga Nord, ist auf Rang fünf bester Aufsteiger und damit eigentlich auch der Favorit in Dillingen ... Günzel: Ja, eigentlich schon. Aber wie heißt es so schön: Derbys haben ihre eigenen Gesetze. Es ist viel von der Tagesform abhängig. Es kann leicht sein, dass bei beiden Mannschaft­en die Nerven etwas flattern.

Ihr Ergebnis-Tipp? Günzel: Gebe ich lieber nicht ab. Sonst wird das nachher noch gegen mich verwendet (lacht).

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Foto: Karl Aumiller Der TSV Haunsheim (links Trainer René Günzel) macht sich fit für das Derby gegen die SSV Dillingen und deren prominente­n Neuzugang Tim Wiese.

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