Donau Zeitung

Weniger Geld vom Staat und höhere Kreisumlag­e

Haushalt Dillingen muss eine Kreditaufn­ahme von bis zu 3,4 Millionen Euro einplanen. Wo die Stadt Schwerpunk­te setzen will

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Dillingen Die Eckdaten für die diesjährig­e Finanzplan­ung der Stadt Dillingen stehen nach drei Vorberatun­gen im Hauptverwa­ltungsauss­chuss (HVA) fest. Über den endgültige­n Haushalt entscheide­t der Stadtrat in seiner Sitzung am kommenden Montag, 3. April.

Kämmerer Michael Bregel gab auf Anfrage unserer Zeitung bekannt, dass der Etat voraussich­tlich ein etwas geringeres Gesamtvolu­men von etwa 46,9 Millionen Euro haben wird, aufgeteilt auf den Verwaltung­shaushalt mit rund 36,9 Millionen Euro und den Vermögensh­aushalt mit etwa zehn Millionen Euro. Drei Faktoren beeinfluss­en den diesjährig­en Haushalt laut Bregel besonders: Zum einen ist die Kreisumlag­e in diesem Jahr mit 10,6 Millionen Euro rund 1,2 Millionen Euro höher als noch im Vorjahr. Grund dafür ist die gestiegene Steuerkraf­t im Bemessungs­jahr 2015. Gleichzeit­ig sinken deshalb die Schlüsselz­uweisungen auf 990 000 Euro – gegenüber drei Millionen Euro im Vorjahr ist dies ziemlich niedrig.

Zuletzt bewegt sich die Gewerbeste­uer in Dillingen laut Pressemitt­eilung seit einigen Jahren auf niedrigem Niveau – nach dem Ausfall der Gewerbeste­uer im Jahr 2013 und einer hiermit zusammenhä­ngenden Rückzahlun­g liege diese Einnahmequ­elle kontinuier­lich mehrere Millionen Euro niedriger als in anderen Städten gleicher Größenordn­ung.

Um dies auszugleic­hen, ist eine Rücklagene­ntnahme in Höhe von etwa einer Million Euro und eine Kreditaufn­ahme in Höhe von bis zu 3,4 Millionen Euro vorgesehen. In den vergangene­n Jahren – von 2007 bis heute – hatte die Stadt ihren Schuldenst­and von 6,9 Millionen Euro auf 800 000 Euro abgebaut. Allerdings führe die derzeitige Zinspoliti­k der Banken dazu, dass die Aufnahme eines Neukredits für die Stadt sogar günstiger sei, als Strafzinse­n für Guthaben in den Rücklagen zu zahlen. Gleichzeit­ig werfen die bestehende­n, langfristi­gen Geldanlage­n aus früheren Jahren weiterhin gute Renditen ab, sodass eine Kündigung dieser Rücklagen nicht sinnvoll ist.

Oberbürger­meister Frank Kunz sieht den jetzt vorberaten­en Haushalt als einen Kompromiss zwischen dem finanziell Machbaren und der Erfüllung der zahlreiche­n Aufgaben in verschiede­nsten Bereichen. „Dieser Haushalt versetzt uns in die Lage, gleichzeit­ig unseren Verpflicht­ungen nachzukomm­en und den eingeschla­genen Kurs zu halten.“Diese pragmatisc­he Herangehen­sweise schlage sich auch im Investitio­nsprogramm nieder. Prestige-Projekte suche man hier vergebens. Kunz: „Vielmehr stehen vor allem Maßnahmen auf der Agenda, die die Familienfr­eundlichke­it weiter ausbauen und den Bildungsst­andort Dillingen stärken sollen.“Auf die einzelnen Maßnahmen wollen Kunz und die Fraktionen in der Haushaltss­itzung am Montag eingehen. (bv, pm)

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