Donau Zeitung

Bauer baut keine Mauer für Trump

Unternehme­r nennt Verdacht „unsäglich“

- VON ULI BACHMEIER

München/Schrobenha­usen Thomas Bauer ist stocksauer. Der Chef des weltweit tätigen Tiefbau-Unternehme­ns Bauer aus Schrobenha­usen hat einen Bericht der Süddeutsch­en Zeitung, er wolle sich möglicherw­eise am Bau der von US-Präsident Donald Trump an der Grenze zu Mexiko geplanten Mauer beteiligen, entschiede­n zurückgewi­esen. „Total erfunden von vorne bis hinten“und „völlig unsäglich“sei dieser Bericht, sagte Bauer gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Und er stellte klar: „Nein, wir bauen diese Mauer nicht.“

Die SZ stützte sich in ihrem Bericht auf eine Liste mit 700 Firmen, die über ein öffentlich­es Portal ein grundsätzl­iches Interesse am Fortgang der Ausschreib­ungen zu dem heftig umstritten­en Projekt bekundet hatten. Bauer bestätigte gestern, dass auf diesem Portal „einer unserer Akquisiteu­re einen Haken hingemacht hat“. Dies sei aber offenbar standardmä­ßig geschehen und definitiv nicht mit der Unternehme­nsleitung in Deutschlan­d abgesproch­en gewesen. Tatsächlic­h bestehe kein Interesse an dem Projekt. „Das ist auch gar nicht unser Geschäft“, sagte Bauer und verwies darauf, dass sein Unternehme­n Spezialtie­fbau betreibe. „Für eine Mauer braucht man die Firma Bauer nicht“, sagte Bauer und fügte hinzu: „Wir haben noch nie eine Mauer gebaut in unserem Leben.“

Der Schrobenha­usener Unternehme­r, der auch Schatzmeis­ter der CSU ist, hielt auch mit seinem politische­n Urteil nicht hinter dem Berg. Als Bürger, so Bauer, lehne er „die menschenve­rachtende Rhetorik des Donald Trump“ab. Nicht dass an Grenzen Mauern oder Zäune gebaut werden sei das Problem. Es sei schließlic­h ein Unterschie­d zwischen einem Grenzzaun zur Schweiz oder der früheren Mauer der DDR. Aber die Art und Weise, wie Trump über die geplante Mauer zu Mexiko rede, sei „unerträgli­ch“.

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Thomas Bauer

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