„Ein Mensch wie jeder andere“
Training Tim Wiese stand mit den Spielern der Regens-Wagner-Mannschaft im „Eckle“
Dillingen Ein „Riesenwind“wird an diesem Trainingstag gemacht, stellen Robert Schalk und Patrick Kunder von der Regens-Wagner-Mannschaft am Donnerstagabend fest. Eine Kameradrohne fliegt über ihre Köpfe hinweg, während sie das Tor im Donaustadion aufbauen. Um sie herum läuft ein Fotograf. „Ach so, Tim Wiese ist ja heute beim Training dabei“, fällt den beiden auf. Das sei mal ein Gegner, gegen den sie noch nicht gespielt haben.
Der einstige Kult-Keeper von Werder Bremen posiert für das Kamerateam eines Fernsehsenders, während sich die Fußballer auf ihr Training vorbereiten. Sie machen alles wie gewohnt. „Er ist ein Mensch wie jeder andere“, sagt Mannschaftskapitän Michael Dirschnabel. Ihm schwirrt in diesem Moment ganz anderes durch den Kopf: Es ist sein letztes Training. „Eigentlich ein trauriger Tag.“Auch der Trainer der Regens-Wagner-Mannschaft, Armin Sillinger, konzentriert sich heute nicht auf den Ehrengast, sondern auf die kommende Saison.
Nach einer langen Winterpause steht er mit seinen Jungs wieder am Anfang. Und sie haben diese Saison viel vor: „Wir haben zwei Mannschaften. Mit der einen wollen wir unseren Platz in der Bayernliga für Menschen mit Behinderung halten, in der Landesliga wollen wir den Aufstieg schaffen.“Auch er findet: „Tim Wiese ist ein Mensch wie je- der andere und wird heute ganz normal und gleichberechtigt mit uns trainieren.“Auch der frühere Nationaltorwart sieht es so: „Ich freue mich einfach, dass ich mittrainieren kann. Das macht immer Spaß.“
Für Sillinger sind seine Jungs die Stars auf dem Platz. Die RegensWagner-Mannschaft hat eine Erfolgsgeschichte hinter sich. 2001 wurde sie gegründet, damals nur mit acht Fußballern. Dann kamen immer mehr dazu. 2008 wurde sie das erste Mal bayerischer Meister. Seither jagt ein Aufstieg den nächsten. Inzwischen hat Regens Wagner mit 30 Mann zwei Mannschaften angemeldet, die beide oben mitspielen.
Der Trainer legt an diesem Abend viel Wert auf Technik. „Am liebsten würden sie gleich wieder spielen, aber Übungen gehören eben auch dazu.“Erst müssen die Spieler durch den Slalom. Wiese steht erst am Rand und gibt Tipps: „Langsamer, ruhiger.“In der nächsten Übung ist der 35-Jährige dann mittendrin. Beim „Eckle“stehen vier Spieler an den Ecken eines kleinen Spielfeldes, zwei sind in der Mitte und versuchen, den Ball bei einem der Pässe zu ergattern. Wiese fügt sich locker ein und kickt den Ball gekonnt im „Eckle“. Er fiele gar nicht auf, wenn nicht Fotografen und Kameramänner um ihn herum lauern würden.
Für den Trainer sind seine Jungs die Stars