Holzheim bekommt neue Ärzte
Bürgerversammlung Welche Allgemeinmediziner ins Ärztehaus an der Hauptstraße in Holzheim ziehen, steht jetzt fest. Auch die geplante heilpädagogische Kinderheimeinrichtung beschäftigt die Bürger
Holzheim Die Pläne für das Holzheimer Ärztehaus werden immer konkreter. Das Gebäude an der Hauptstraße soll größer gebaut werden als bisher angedacht, teilte Erhard Friegel bei der Bürgerversammlung am Dienstagabend mit. „Es werden zwei bis drei Behandlungsräume mehr.“46 Parkplätze sollen den Patienten zur Verfügung stehen. Friegel ist zuversichtlich, was die Fertigstellung angeht. „Heuer wollen wir den Rohbau schaffen und nächstes Jahr einziehen.“Welche Allgemeinmediziner in das Gebäude kommen, steht auch schon fest: Dr. Michael Stegherr und Dr. Markus Stein werden die neuen Ärzte des Ärztehauses. Beide Mediziner kennen sich aus dem Studium, erzählte Simon Peter, Zweiter Bürgermeister der Gemeinde. Stein arbeitet bereits in der Aislinger Praxis Am Wiesle. Unterschrieben seien die Verträge zwar bislang noch nicht, aber das sei nur noch Formsache und hänge davon ab, wie man sich bezüglich der Kosten einige, erklärte Friegel. Wegen des Medizinerzentrums stehen andere Projekte erst einmal hinten an. Wie zum Beispiel der Anbau des Verwaltungsgebäudes. „Das Ärztehaus hat bei uns erste Priorität“, sagte Peter.
Knapp 70 Holzheimer besuchten die diesjährige Versammlung und nutzten die Chance, über ihre Sorgen zu sprechen. Rainer Ritter war der Erste. Was denn mit dem geplanten Kinderheim Am Breitenberg sei, wollte er wissen. Damit war er nicht allein. Viele Bürger möchten erfahren, wie es jetzt weitergeht. Dass das Landratsamt dem Bauantrag bereits zugestimmt hat, nahmen die Anwohner mit bestürzten Gesichtern zur Kenntnis. Die Genehmigung von der Regierung steht noch aus. Stimmt sie zu, kann der Gemeinderat nur noch Rechtsmittel gegen den Bauantrag einlegen, erklärte Friegel.
Am Donnerstag findet noch mal ein Gespräch zwischen Vertretern der Regierung, des Landratsamts, Friegel und Eigentümer Karl-Heinz Kreutzer statt. Dann will der Bürgermeister noch mal deutlich machen, warum der Standort für ein Kinderheim nicht geeignet ist. „Es gibt keinen großen Garten“, sagte Christian Eschke in der Bürgerversammlung. Fahrräder, Roller oder auch Fahrzeuge der Mitarbeiter würden in der Straße keinen Platz finden. Auch eine Garage gäbe es nicht. Enttäuscht sind vor allem die Vereinsvorstände. So wie Eschke, als Vorsitzender der Feuerwehr Holzheim. Gerne wären sie mehr in die Gespräche mit eingebunden worden. Friegel: „So kann Integration in der Gemeinde nicht funktionieren.“Er betonte noch einmal, dass keiner der Anwesenden was gegen die Heimkinder habe, nur die Lage sei ihrer Meinung nach nicht angemessen.
In anderen Wortmeldungen ging es um nicht ansehnlich geschnittene Hecken, den geplanten Radweg nach Weisingen oder Verkehrsprobleme an der Michael-Dobler-Straße und der Römerstraße wegen parkender Fahrzeuge. Dazu wird Friegel in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen Stellung nehmen.
Karl Schneider beklagte sich außerdem über die zunächst falsch verwendeten Dübel bei der Dachsanierung der Aschbergschule. Das stellte ein Gutachten fest. Die Dübel mussten wieder ausgetauscht werden. „Und der Kunde muss zahlen, oder wie?“, bemängelte Schneider. Die Kosten trug am Ende der Schulverband, sagte Friegel.
Vor den Einwänden der Bürger sprach der Bürgermeister unter anderem über die Schülerentwicklung in der Gemeinde. Die Zahl sei in den vergangenen Jahren rapide gesunken. „1970 waren es noch 788 Schüler. Jetzt sind es 334.“
Auch der neue Rufbus war Thema. Ab dem neuen Schuljahr können die Buben und Mädchen, die in Wertingen zur Schule gehen, am Nachmittag mit dem Rufbus zurück nach Holzheim fahren. „Für zwei Jahre testen wir das System und hoffen, dass es funktioniert.“