Jogger, wo seid ihr?
Joggen ist nur gesund. Aber deswegen muss man es nicht machen. Doch die neue junge Kollegin ist begeistert: Ein großer Lauf steht an, vier Jogger bilden ein Team. Viele Kollegen werden dort erwartet, das Wetter wird super, die Laune wird bombig, und es gibt für jeden Teilnehmer ein T-Shirt. Die Kollegin ist also hoch motiviert. Das Problem ist: Sie ist damit alleine. Eine sportliche Kollegin sagt schließlich zu. Sie joggt so oft, da kommt es auf den einen Lauf mehr nicht an. Die anderen wehren sich mit allen Mitteln. Nicht, weil sie nicht könnten (das ist ja klar). Sondern, weil sie nicht wollen. Das wiederum will die junge Kollegin nicht akzeptieren. Sie fordert, sie bittet, sie jammert. Sogar einen Titel für das Team hat sie sich schon überlegt. Und einen Vier-WochenTrainingsplan ausgedruckt. Denn das Faszinierendste überhaupt ist: Auch die junge Kollegin joggt nicht regelmäßig. Dank Vier-Wochen-Plan reiche es mit dem Trainingsbeginn auch nach Ostern. Überhaupt sei die Frist – vier Wochen noch bis zum Start – das Wichtigste. Erst mit der kurzen Zeit vor Augen, da ist sie sich sicher, schlägt man den inneren Schweinehund in die Flucht, läuft um sein Leben und holt den Trainingsrückstand auf.
Wir wünschen unserer Kollegin an dieser Stelle ganz, ganz viel Erfolg bei dem Lauf. Sie wird es rocken, keine Frage. Vermutlich kommt sie nicht als Erste ins Ziel, aber noch vor ganz vielen anderen. Wir werden sie an der Strecke anfeuern, als ginge es um Leben und Tod. Wir werden mit Bananen und Wasserflaschen am Straßenrand stehen. Wir werden fordern, bitten und jammern.
Viele Kollegen werden dabei sein, das Wetter wird super, die Laune wird bombig, und sie bekommt als Einzige ein T-Shirt. Vermutlich werden wir danach sehr, sehr neidisch sein. Wir ahnen es. Doch als Motivation reicht es leider nicht. Also, viel Glück!