Meilenstein für Donauwörth
Verkehr In Zukunft wird die Stadt regelmäßige Haltestelle für Fernzüge sein. Was das für den Ausbau des Bahnhofs bedeutet
Donauwörth Für alle Pendler aus und nach Donauwörth ist der Montag ein besonderer Tag gewesen. Künftig wird jeder Fernzug zwischen Augsburg und Nürnberg beziehungsweise Würzburg in Donauwörth halten. Ein Meilenstein für die Große Kreisstadt – das findet nicht nur der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Ulrich Lange. Unbestritten ist: Der Nördlinger hat sich maßgeblich für Donauwörth als sogenannten „Systemhalt“eingesetzt. Die jüngste Entscheidung wird sich auch auf die Sanierung des Bahnhofs auswirken.
Viel war zuletzt kritisiert worden, wenn es um das Begriffspaar Donauwörth und Bahn ging: Die Bahnhofssanierung gehe zu langsam voran, monierten die Kritiker. Und in der Tat – es ist nach wie vor ein nicht gerade schönes Abenteuer, mit dem Rollstuhl oder dem Kinderwagen auf die in die Jahre gekommenen Bahnsteige zu gelangen. Fahrstühle und simple Rampen (im Eingangsbereich): Fehlanzeige. Ulrich Lange ist sich indes sicher, dass sich sein Einsatz bezüglich der Intercityund ICE-Züge auch auf den künftigen Standard des Donauwörther Bahnhofs auswirken wird: „Die Bedeutung wird steigen.“Ein wichtiges Argument sei neben Donauwörth als herausragendem ländlichen Industriestandort mit Airbus als Zugpferd auch die zentrale Lage der Großen Kreisstadt gewesen. Die Stadt bildet eine „Drehscheibe“für den Fern- und Nahverkehr. Mit der erhöhten ICE- und IC-Frequenz ergäben sich, so Lange, „neue Chancen“für die Stadt als Standort.
Derweil sei es nicht immer leicht gewesen, in Berlin für Donauwörth zu argumentieren: „Wir sind nicht die Größten im Wettbewerb der Städte“, sagt Lange und verweist darauf, dass so manche Landeshauptstadt in Zukunft eine schlechtere Fernverkehranbindung haben wird als die 20000-EinwohnerStadt Donauwörth. Langes Resümee fällt entsprechend euphorisch aus: „Es ist ein Riesensprung.“Der Bahnhof werde sich in Zukunft von der „Kategorie vier“zu „Kategorie drei“, wenn nicht gar zur „Stufe zwei“mausern, ist sich der Abgeordnete sicher.
Bestehen heute in Donauwörth in Richtung München zehn Fernverbindungen (IC und ICE; davon sechs mit ICE), so werden es künftig, ab Dezember, zwölf sein (neun mit ICE). In Richtung Nürnberg, Würzburg wird die Zahl von acht (vier mit ICE) auf elf steigen (acht mit ICE). Dank der Neubaustrecke Berlin-München wird man ab Donauwörth beispielsweise deutlich schneller in Berlin (90 Minuten Zeitersparnis) oder Leipzig (90 Minuten schneller) sein. Die Steigerung der Fernzug-Frequenz werde, wie Lange versichert, dauerhaft sein.
Was einen Terminplan zur Bahnhofsanierung Donauwörth angeht, will sich Lange noch nicht konkret äußern. Man befinde sich mit der Bahn und den entsprechenden politischen Stellen in „letzten Abstimmungen“, noch vor Pfingsten wolle man die Planungen vorstellen.
Klar ist indessen, dass die Kosten des Umbaus deutlich höher sein werden als ursprünglich veranschlagt. War einst von gut 15 Millionen Euro die Rede, so stieg die Prognose zuletzt auf etwa 25,6 Millionen Euro an.