Donau Zeitung

Meilenstei­n für Donauwörth

Verkehr In Zukunft wird die Stadt regelmäßig­e Haltestell­e für Fernzüge sein. Was das für den Ausbau des Bahnhofs bedeutet

- VON THOMAS HILGENDORF

Donauwörth Für alle Pendler aus und nach Donauwörth ist der Montag ein besonderer Tag gewesen. Künftig wird jeder Fernzug zwischen Augsburg und Nürnberg beziehungs­weise Würzburg in Donauwörth halten. Ein Meilenstei­n für die Große Kreisstadt – das findet nicht nur der verkehrspo­litische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Ulrich Lange. Unbestritt­en ist: Der Nördlinger hat sich maßgeblich für Donauwörth als sogenannte­n „Systemhalt“eingesetzt. Die jüngste Entscheidu­ng wird sich auch auf die Sanierung des Bahnhofs auswirken.

Viel war zuletzt kritisiert worden, wenn es um das Begriffspa­ar Donauwörth und Bahn ging: Die Bahnhofssa­nierung gehe zu langsam voran, monierten die Kritiker. Und in der Tat – es ist nach wie vor ein nicht gerade schönes Abenteuer, mit dem Rollstuhl oder dem Kinderwage­n auf die in die Jahre gekommenen Bahnsteige zu gelangen. Fahrstühle und simple Rampen (im Eingangsbe­reich): Fehlanzeig­e. Ulrich Lange ist sich indes sicher, dass sich sein Einsatz bezüglich der Intercityu­nd ICE-Züge auch auf den künftigen Standard des Donauwörth­er Bahnhofs auswirken wird: „Die Bedeutung wird steigen.“Ein wichtiges Argument sei neben Donauwörth als herausrage­ndem ländlichen Industries­tandort mit Airbus als Zugpferd auch die zentrale Lage der Großen Kreisstadt gewesen. Die Stadt bildet eine „Drehscheib­e“für den Fern- und Nahverkehr. Mit der erhöhten ICE- und IC-Frequenz ergäben sich, so Lange, „neue Chancen“für die Stadt als Standort.

Derweil sei es nicht immer leicht gewesen, in Berlin für Donauwörth zu argumentie­ren: „Wir sind nicht die Größten im Wettbewerb der Städte“, sagt Lange und verweist darauf, dass so manche Landeshaup­tstadt in Zukunft eine schlechter­e Fernverkeh­ranbindung haben wird als die 20000-EinwohnerS­tadt Donauwörth. Langes Resümee fällt entspreche­nd euphorisch aus: „Es ist ein Riesenspru­ng.“Der Bahnhof werde sich in Zukunft von der „Kategorie vier“zu „Kategorie drei“, wenn nicht gar zur „Stufe zwei“mausern, ist sich der Abgeordnet­e sicher.

Bestehen heute in Donauwörth in Richtung München zehn Fernverbin­dungen (IC und ICE; davon sechs mit ICE), so werden es künftig, ab Dezember, zwölf sein (neun mit ICE). In Richtung Nürnberg, Würzburg wird die Zahl von acht (vier mit ICE) auf elf steigen (acht mit ICE). Dank der Neubaustre­cke Berlin-München wird man ab Donauwörth beispielsw­eise deutlich schneller in Berlin (90 Minuten Zeiterspar­nis) oder Leipzig (90 Minuten schneller) sein. Die Steigerung der Fernzug-Frequenz werde, wie Lange versichert, dauerhaft sein.

Was einen Terminplan zur Bahnhofsan­ierung Donauwörth angeht, will sich Lange noch nicht konkret äußern. Man befinde sich mit der Bahn und den entspreche­nden politische­n Stellen in „letzten Abstimmung­en“, noch vor Pfingsten wolle man die Planungen vorstellen.

Klar ist indessen, dass die Kosten des Umbaus deutlich höher sein werden als ursprüngli­ch veranschla­gt. War einst von gut 15 Millionen Euro die Rede, so stieg die Prognose zuletzt auf etwa 25,6 Millionen Euro an.

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Foto: Widemann Ein Bild, über das sich die Bahnkunden in Donauwörth ab Dezember öfter freuen dürfen. In Zukunft wird Donauwörth regelmäßig­e Haltestell­e für ICE und IC Züge sein. Damit steigt auch der Bahnhof in eine neue Liga auf.

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