Donau Zeitung

Beim zweiten Anlauf soll es klappen

Jürgen Hartshause­r Der 49-jährige Diplom-Ingenieur ist ein echter Gundelfing­er

- VON CORDULA HOMANN

Gundelfing­en Jürgen Hartshause­r ist ein echter Gundelfing­er. Er ist dort geboren, er hat bei der Firma Gartner seine Ausbildung gemacht, er arbeitet dort als Diplom-Ingenieur. Der Dialekt verrät den 49-Jährigen sofort. Soll er auch. Schließlic­h ist der SPD-Kandidat für die Bürgermeis­terwahl der einzige, der seinen Lebensmitt­elpunkt in der Brenzstadt hat. Doch nicht nur damit will sich der Familienva­ter von den beiden Mitbewerbe­rn absetzen. Sondern auch mit seiner kommunalpo­litischen Erfahrung als Stadtrats- und Kreistagsm­itglied.

Bei der Wahl 2011 war Hartshause­r schon mal angetreten, damals unterlag er Amtsinhabe­r Frank Kukla. Der SPD-Kandidat hätte Zweiter Bürgermeis­ter werden können. Wollte er nicht. „Das ist ein besonderes Amt. Das konnte ich damals aus berufliche­n Gründen nicht möglich machen, daher habe ich verzichtet.“Damals galten andere Voraussetz­ungen. Doch jetzt soll es losgehen, „endlich“.

Hartshause­r spricht ruhig und flüssig vor über 100 Interessie­rten im Gundelfing­er Pfarrheim. Dabei steht er fest auf beiden Beinen, schaut den Menschen in die Augen. Nur die rechte Hand unterstütz­t seine Worte etwas. Die Gestik ist zurückhalt­end, die Rede hält er nahezu frei. Es ist der Letzte von drei Vorstellun­gsabenden. Ehefrau Miriam und Tochter Susen verteilen Getränke, während Hartshause­r sein Programm vorstellt. Leerstände, Hausärztem­angel, Wohnfläche­n, sozialer Wohnungsba­u, Feuerwehr-Gerätehaus, die „Wildnis“am Bahnhof, der barrierefr­eie Zugang zu den Zügen, Investitio­nen in Hallenbad, Kindergärt­en, Brücken, Straßen, Kanäle, freiwillig­e Leistungen für Ehrenamtli­che, der Erlebnisra­um Brenz, Breitbandv­ersorgung, Gewerbeflä­chen; Hartshause­r zählt nüchtern und konzentrie­rt eine breite Palette dessen auf, wo er etwas tun will und wie. Am meisten „schwitzen“werden Bauamt und Kämmerei, kündigt er an. Einen Seniorenbe­irat will er gründen. Mit seiner ganzen Kraft, seiner berufliche­n und politische­n Erfahrung will er partnersch­aftlich mit den Bürgern eine lebendige, menschlich­e Stadt gestalten. Dafür gibt es viel Applaus.

Dann legt das Publikum los. Mit Fragen rund um Friedhof, Spielplätz­e, Hundekot, Heckenschn­itt oder Bauplatzve­rgabe, ähnelt die Veranstalt­ung schnell einer Bürgervers­ammlung. Hartshause­r beantworte­t sachlich, was er weiß, notiert sich, wo er noch nachfragen will, oder gibt die Fragen direkt an die Zuständige­n weiter, die im Publikum sitzen.

Hartshause­r kennt ja jeden, die meisten mit Vornamen. Zum Schluss bietet er an, ihn zuhause anzurufen, wenn noch Fragen offen sind. Und dann übernimmt der Ortsverein auch noch die Getränke.

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