Umleitungen führen in zwei Richtungen
Straßenbau Bocksberg bleibt noch bis August gesperrt. Ab Dienstag kommt Zusamaltheim hinzu. Warum die Arbeiten unbedingt parallel laufen müssen
Wertingen Noch im Oktober müssen die Deckschichten auf die Straße, bevor die Temperaturen unter fünf Grad Celsius sinken. Roman Bauer im Landratsamt Dillingen rechnet zurück und landet bei Mitte April. Konkret am kommenden Dienstag, 18. April, sollen die Straßenbauarbeiten in Zusamaltheim starten. Die Ortsdurchfahrt wird damit für viele Monate gesperrt sein, der Verkehr großräumig umgeleitet – zumal auch in Bocksberg parallel weitergebaut wird.
Wer in Wertingen auf den großen Kreisverkehr an der Umgehung einfährt, merkt noch nichts von Straßensperrungen und Umleitungen. Die Verkehrsteilnehmer können zunächst in die gewünschte Richtung weiterfahren. „Ganz bewusst“, sagt Andreas Reiser vom Staatlichen Bauamt Krumbach. Als Abteilungsleiter zuständig für alle Bundes- und Staatsstraßen im Kreis gibt er die offiziellen Umleitungsstrecken bekannt – für die Presse und die Organisatoren der Navigationssysteme. Reiser weiß, dass jeder Verkehr, der sich verlagert, andere Strecken und Ortsdurchfahrten zusätzlich belastet. Daher teilte man in diesem Fall die Umleitung auf.
Konkret sieht das so aus: Wer von Wertingen beabsichtigt, über Laugna nach Welden zu fahren, wird am Ortsbeginn von Laugna nach links über Asbach, Osterbuch, Affaltern und Lauterbrunn geleitet. Wer dagegen seine Fahrt in Richtung Zusamaltheim und Villenbach startet, landet auf der westlichen Umleitung über Binswangen. In umgekehrter Richtung – von Welden kommend – weist die offizielle Umleitung den Weg über Holzheim. Das liegt daran, dass der Hauptverkehr ohnehin in Richtung Dillingen unterwegs sei und so gleich von Holzheim weitergeleitet wird. Was zunächst kompliziert aussieht, werde sich im Laufe der Zeit einspielen.
Am Dienstag früh soll erst der Berufsverkehr durchlaufen. Anschließend werden die Umleitungen in Kraft treten, die Bauarbeiten beginnen. In Bocksberg wird seit vielen Monaten gebaut. Die Ortsdurchfahrt – eine Staatsstraße – bekommt einen komplett neuen Stra- ßenkörper. Die verbreiterten Gehwege laufen künftig durch den ganzen Ort und sowohl am südlichen als auch am nördlichen Ortseingang entstehen Querungshilfen. Das Ende liegt für Andreas Reiser mit Mitte August in Sichtweite.
Zu diesem Zeitpunkt wird man in Zusamaltheim zwar nicht fertig, hoffentlich aber längst beim Straßenbau angekommen sein. Vorher hat die Gemeinde hier nämlich – ähnlich wie in Bocksberg – einiges zu erledigen. Los geht’s mit dem Abriss eines Hauses, danach werden Kanal- und Wasserleitungen erneuert. „Ende Juni wollen wir dann mit dem Straßenbau starten“, erklärt Roman Bauer, der hier zuständig ist, weil es sich in Zusamaltheim um eine Kreisstraße handelt. Und für solche läuft (nur) noch dieses Jahr ein Sonderbaulastprogramm. Der Freistaat Bayern fördert damit Maßnahmen, die der Verkehrssicherheit dienen. An der jetzigen Kreuzung in Zusamaltheims Ortsmitte hat in den letzten Jahren öfters gekracht. „Sie gilt als Unfallschwerpunkt aufgrund der Unübersichtlichkeit“, sagt Bauer. Um die Förderung zu erhalten, müsse die Maßnahme noch heuer abgeschlossen sein – was die Rückrechnung des Fertigstellungstermins erklärt.
An einer Überschneidung der beiden Baustellen, Komplettsperrungen und Umleitungen führt damit laut Reiser kein Weg vorbei.