Donau Zeitung

Salafisten starten neue Aktion

Verfassung­sschutz ist alarmiert

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München Ein neues Projekt in der salafistis­chen Szene beschäftig­t den Verfassung­sschutz in Bayern. Unter dem Motto „We love Muhammad“wird laut Landesamt seit März in München die Geschichte des Propheten Mohammed verteilt. Daran beteiligte­n sich Personen, die schon bei der im November 2016 verbotenen Koran-Verteilakt­ion „Lies!“aufgefalle­n waren und der Salafisten­szene zugerechne­t würden.

Nach Medienberi­chten wurde die Mohammed-Biografie bereits in Nordrhein-Westfalen, Hessen und der Schweiz verteilt, zuvor gab es eine App. Erkenntnis­se zu Personen, die schon im Zusammenha­ng mit „Lies!“bekannt geworden waren, würden innerhalb der Sicherheit­sbehörden bundesweit intensiv ausgetausc­ht, sagte der Sprecher des Landesamte­s für Verfassung­sschutz, Markus Schäfert. „Sowohl der Koran als auch die Prophetenb­iografie dürfen natürlich verteilt werden“, so Schäfert. „Entscheide­nd ist die Frage, was damit bezweckt wird. Und da gilt unser Augenmerk der Frage, ob hier versucht wird, Personen für die Salafisten­szene zu gewinnen.“

Prägend für das Projekt „We love Muhammad“seien mit Bilal Gümüs und Pierre Vogel zwei bekannte Protagonis­ten der salafistis­chen Szene. Gegen Akteure der Aktion „Lies!“war die Polizei bundesweit mit einer Groß-Razzia vorgegange­n. Der Vereinigun­g „Die wahre Religion“wurde vorgeworfe­n, unter dem Deckmantel der Koran-Verteilung Jugendlich­e in die Fänge des IS zu treiben. Der Verfassung­sschutz geht derzeit von 670 Salafisten in Bayern aus, knapp 20 Prozent schätzt er als gewaltorie­ntiert ein. (dpa)

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