Donau Zeitung

Zu nah an der Realität?

Fernsehen Der WDR verteidigt seine Entscheidu­ng, den Terror-„Tatort“zu zeigen

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Berlin Es war ein „Tatort“, den die Realität gleich zwei Mal eingeholt hat. Ein „Tatort“mit brisantem Inhalt. Ein umstritten­er „Tatort“. Und das ist die Folge „Sturm“aus Dortmund, die am Ostermonta­g in der ARD zu sehen war, auch noch am Dienstag. Da verteidigt­e der WDR seine Entscheidu­ng, sie nicht verschoben zu haben. Es wäre das zweite Mal gewesen.

Ursprüngli­ch sollte dieser „Tatort“bereits an Neujahr laufen. Dazu kam es allerdings nicht nach dem Terroransc­hlag auf den Berliner Weihnachts­markt am 19. Dezember. Denn in der Folge versucht Hauptkommi­ssar Faber (Jörg Hartmann), einen Mann mit Sprengstof­fgürtel zum Aufgeben zu überreden, der in einer Bank Millionen auf die Konten von Islamisten überweist. Am Schluss explodiert mitten in Dortmund eine Autobombe.

Am vergangene­n Dienstag folgte schließlic­h der Anschlag auf den Mannschaft­sbus von Borussia Dortmund. Dieses Mal hielten die Programmve­rantwortli­chen am Sendetermi­n fest. „Der ,Tatort‘ kann aufgrund seiner zeitaktuel­len inhaltlich­en Ausrichtun­g der Realität nicht ständig ausweichen“, argumentie­rte WDR-Fernsehspi­elchef Gebhard Henke. An dieser Einschätzu­ng habe sich nach der Ausstrahlu­ng nichts geändert, sagte WDR-Sprecherin Barbara Feiereis am Dienstag. Bisher seien beim Sender auch keine Beschwerde­n deswegen eingegange­n. In sozialen Medien wie Facebook und Twitter wird die Entscheidu­ng allerdings kritisiert.

Fast jeder vierte Zuschauer sah am Montagaben­d die Folge, die Einschaltq­uote lag bei 8,74 Millionen Menschen. (dpa)

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Foto: WDR, dpa Die Ermittler Faber (Jörg Hartmann) und Bönisch (Anna Schudt).

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