Neue Vorwürfe gegen United Airlines
Hochzeitspaar fliegt aus Flugzeug
New York Oscar Munoz hat am Montag Besserung gelobt. Einmal mehr. „Wir sind fester entschlossen denn je, den Kunden ins Zentrum all unserer Aktivitäten zu stellen“, erklärte der Vorstandschef von United Airlines bei Vorlage der Quartalszahlen. Doch da macht bereits ein neuer Vorfall weltweit Schlagzeilen – und vergrößert den Imageschaden für die US-Fluggesellschaft weiter.
Vor gut einer Woche erst hatte sich der 69-jährige Passagier David Dao geweigert, seinen ihm zuvor angewiesenen Sitzplatz in einer United-Airlines-Maschine freizugeben. Er sollte ihn für ein Crewmitglied – außer Dienst – räumen. Daraufhin wurde er von Polizeibeamten in Chicago aus der Maschine geschleift; nach Angaben seiner Anwälte wurde ihm das Nasenbein gebrochen, er verlor zwei Zähne und erlitt eine Gehirnerschütterung.
Nun berichtete unter anderem die Washington Post, dass die Crew eines United-Airlines-Flugs ein Paar von Beamten aus dem Flugzeug habe werfen lassen. Es sei am Samstag auf dem Weg zu seiner eigenen Hochzeit gewesen – von Houston nach Costa Rica. Weil ein Passagier auf ihren reservierten Sitzen schlief, setzten sie sich ein paar Reihen weiter auf andere, allerdings aufpreispflichtige Sitze. So stellte es der Bräutigam dar, der auch sagte, sie wären bereit gewesen, den Aufpreis zu zahlen. Eine Sprecherin der Fluggesellschaft wies diese Darstellung zurück und sprach davon, dass das Paar wiederholt versucht habe, auf den teureren Plätzen zu sitzen.
Was auch immer vorgefallen sein mag, der Image-Schaden für United Airlines ist immens. In einer OnlineUmfrage sagte eine Mehrheit der Befragten, sie würden lieber mit einer anderen Gesellschaft als United von New York nach Chicago fliegen – der wichtigsten Route der Airline in den USA. Dass United Airlines im ersten Quartal 2017 überraschend den Umsatz um 2,7 Prozent im Vorjahresvergleich auf 8,42 Milliarden Dollar (7,92 Milliarden Euro) steigerte, ist in den Hintergrund gerückt. Chef Munoz schließt einen Rücktritt weiterhin aus. (afp, wida)