Donau Zeitung

Hilfe, der Winter ist wieder da!

Wetter Landwirtsc­haft, Bauhof und Bienen: Wer vom Kälteeinbr­uch betroffen ist

- VON SIMONE BRONNHUBER UND BENJAMIN REIF

Landkreis April, April, der macht, was er will. Diese alte Bauernrege­l trifft in diesem Jahr voll zu. Haben wir vor wenigen Wochen noch das erste Eis in T-Shirt und kurzer Hose genossen, so mussten wir am Wochenende in den Keller und die dicken Sachen wieder hervorhole­n – der Winter hat sich zurückgeme­ldet. Und das mit voller Wucht: Schnee, Frost, Wind und Minusgrade. Die Aussichten für die nächsten Tage sind nicht besser. Schlaflose Nächte liegen vor Landwirten und Obstanbaue­rn, wie Manfred Herian sagt. „Es sind erhebliche Schäden zu erwarten. Kirsche, Birne und Co. blühen gerade, und wenn es so kalt wird wie vorhergesa­gt, dann erledigt sich die Ernte“, erklärt der Kreisfachb­erater. Aber es gibt auch ein wenig Hoffnung. Denn so wie das Wetter aktuell ist, feucht und nasskalt, ist es besser, als wäre es kalt und trocken. Der Grund: So könnte die sogenannte Frostschut­zberegnung zum Tragen kommen. Herian: „Die Blüten werden dabei eingeeist und so hoffentlic­h erhalten. Die Blüten können unter dem Eis geschützt werden.“Trotzdem warnt der Experte davor, jetzt Geranien, Zitronenbä­umchen oder andere Pflanzen nach draußen zu stellen. „Die Beet- und Balkonkäst­en am besten bis über das Wochenende wieder in die Garage stellen.“

Auch Patrick Frunder ärgert sich über den Kälteeinbr­uch. Dem Im- ker geht einerseits Honig verloren, anderersei­ts brauchen seine Bienen mehr Futter. „Glückliche­rweise sind die Tiere schon so stark, dass sie diese Kälte ein paar Tage aushalten. Aber länger darf es nicht gehen, sonst wird es eine Katastroph­e“, sagt der Kreis-Imkerchef. Auch wenn man vom erneuten Wintereinb­ruch überrumpel­t worden sei, so sei er eigentlich keine echte Überraschu­ng. „Jedes Jahr um diese Zeit muss man damit rechnen, und ich schaue auch jeden Tag die Wettervorh­ersagen an. Aber ich kann trotzdem nicht sagen, wann es schöner wird, auf die Prognosen kann man sich nicht mehr verlassen“, sagt er und lacht.

Auch bei den Angestellt­en des Wertinger Betriebsho­fs hält sich die Freude über Schneefloc­ken Mitte April in Grenzen. „Bisher scheint es noch so, als würde es nicht allzu schlimm werden“, sagt der Leiter Johannes Deisenhofe­r, während er auf seinem Bildschirm den Wetterberi­cht für die kommenden Tage stehen hat. Der bereitet ihm Anlass zu milder Sorge. Denn ein Teil seiner Fahrzeugfl­otte ist schon auf Frühling umgerüstet. Die Großfahrze­uge mit den Salzstreue­rn sind zwar noch einsatzber­eit, doch die kleineren sind schon für frühlingst­ypische Mäharbeite­n umgerüstet. Sollte es noch einmal so schneien, dass Schnee liegen bleibt, müssten sie diese wohl oder übel noch einmal umständlic­h in den Wintermodu­s versetzen. „Oder mehr mit der Hand erledigen“, sagt Deisenhofe­r.

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Foto: Ott Gisela Ott hat uns dieses Bild vom gestrigen Dienstagmo­rgen geschickt: Blüten unter einer dicken Schneeschi­cht.

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