Hilfe, der Winter ist wieder da!
Wetter Landwirtschaft, Bauhof und Bienen: Wer vom Kälteeinbruch betroffen ist
Landkreis April, April, der macht, was er will. Diese alte Bauernregel trifft in diesem Jahr voll zu. Haben wir vor wenigen Wochen noch das erste Eis in T-Shirt und kurzer Hose genossen, so mussten wir am Wochenende in den Keller und die dicken Sachen wieder hervorholen – der Winter hat sich zurückgemeldet. Und das mit voller Wucht: Schnee, Frost, Wind und Minusgrade. Die Aussichten für die nächsten Tage sind nicht besser. Schlaflose Nächte liegen vor Landwirten und Obstanbauern, wie Manfred Herian sagt. „Es sind erhebliche Schäden zu erwarten. Kirsche, Birne und Co. blühen gerade, und wenn es so kalt wird wie vorhergesagt, dann erledigt sich die Ernte“, erklärt der Kreisfachberater. Aber es gibt auch ein wenig Hoffnung. Denn so wie das Wetter aktuell ist, feucht und nasskalt, ist es besser, als wäre es kalt und trocken. Der Grund: So könnte die sogenannte Frostschutzberegnung zum Tragen kommen. Herian: „Die Blüten werden dabei eingeeist und so hoffentlich erhalten. Die Blüten können unter dem Eis geschützt werden.“Trotzdem warnt der Experte davor, jetzt Geranien, Zitronenbäumchen oder andere Pflanzen nach draußen zu stellen. „Die Beet- und Balkonkästen am besten bis über das Wochenende wieder in die Garage stellen.“
Auch Patrick Frunder ärgert sich über den Kälteeinbruch. Dem Im- ker geht einerseits Honig verloren, andererseits brauchen seine Bienen mehr Futter. „Glücklicherweise sind die Tiere schon so stark, dass sie diese Kälte ein paar Tage aushalten. Aber länger darf es nicht gehen, sonst wird es eine Katastrophe“, sagt der Kreis-Imkerchef. Auch wenn man vom erneuten Wintereinbruch überrumpelt worden sei, so sei er eigentlich keine echte Überraschung. „Jedes Jahr um diese Zeit muss man damit rechnen, und ich schaue auch jeden Tag die Wettervorhersagen an. Aber ich kann trotzdem nicht sagen, wann es schöner wird, auf die Prognosen kann man sich nicht mehr verlassen“, sagt er und lacht.
Auch bei den Angestellten des Wertinger Betriebshofs hält sich die Freude über Schneeflocken Mitte April in Grenzen. „Bisher scheint es noch so, als würde es nicht allzu schlimm werden“, sagt der Leiter Johannes Deisenhofer, während er auf seinem Bildschirm den Wetterbericht für die kommenden Tage stehen hat. Der bereitet ihm Anlass zu milder Sorge. Denn ein Teil seiner Fahrzeugflotte ist schon auf Frühling umgerüstet. Die Großfahrzeuge mit den Salzstreuern sind zwar noch einsatzbereit, doch die kleineren sind schon für frühlingstypische Mäharbeiten umgerüstet. Sollte es noch einmal so schneien, dass Schnee liegen bleibt, müssten sie diese wohl oder übel noch einmal umständlich in den Wintermodus versetzen. „Oder mehr mit der Hand erledigen“, sagt Deisenhofer.