Donau Zeitung

Kartenspie­l im Auwaldstad­ion

Fußball Nachlese Bezirkslig­a-Teams brauchen noch Punkte für den Klassenerh­alt. Bayernligi­sten FC Gundelfing­en zieht es immer tiefer in den Abstiegsst­rudel. Günzel bleibt in Haunsheim

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mit dem BC Schretzhei­m in der Fußball-Kreisklass­e West II der erste Meister bereits vorzeitig feststeht, plagen andere LandkreisT­eams richtige Sorgen. So droht dem FC Gundelfing­en mehr denn je der Bayernliga-Abstieg, nachdem er am richtungsw­eisenden Osterwoche­nende in zwei Heimspiele­n gegen den TSV Landsberg (0:3) und den FC Ismaning (2:2) lediglich einen Punkt auf der Habenseite verbuchte. Wobei Trainer Karlheinz Schabel zumindest gegen Ismaning wieder Ansätze sah, die ihn Hoffnung schöpfen lassen. „Da haben wir Herzblut und Leidenscha­ft an den Tag gelegt, was uns zwei Tage zuvor gegen Landsberg leider nicht gelungen ist. Warum das so war? Schwer zu erklären, irgendwie ging in dem Spiel einfach nichts.“

Natürlich hätte gegen die Ismaninger ein Sieg gutgetan, das weiß auch Schabel: „Letztlich war das Remis aber okay, denn der FCI hatte auch seine Chancen.“Vor dem Kellerduel­l am kommenden Samstag beim Vorletzten TSV Bogen hofft der Coach nun, dass Elias Weichler (Wadenprobl­eme) und Christoph Schnelle (Oberschenk­elprobleme) wieder fit werden. Während er bei Manuel Müller, der gegen Landsberg mit einer Leistenver­letzung ausfiel, bestenfall­s im Saisonends­purt noch rechnet. „Trotzdem habe ich gesehen, dass die Mannschaft lebt. Das macht Mut“, erklärt Schabel.

Vor rund drei Wochen hatte Tho mas Holzapfel den Verantwort­lichen und der Mannschaft des FC Lauingen mitgeteilt, dass er nach knapp vier Spielzeite­n in der Saison 2017/18 nicht mehr als Trainer des Bezirkslig­isten zur Verfügung stehen wird. Sportleite­r Joachim Hauf: „Der Thomas hat bei uns eine super Arbeit geleistet. Als er die Mannschaft in der Saison 13/14 vor der Winterpaus­e übernahm, standen wir in der Bezirkslig­a mit dem Rücken zur Wand. In den verbleiben­den Spielen hat die Mannschaft unter ihm eine überragend­e Rückrunde gespielt und konnte noch die Relegation erreichen.“Der Abstieg war allerdings in der Vorrunde schon „besiegelt“worden. „In der folgenden Saison waren wir in der Kreisliga Nord das Maß der Dinge und schafften mit neun Punkten Vorsprung den direkten Wiederaufs­tieg“, erinnert sich Hauf. Sein FCL spielte dann sogar einige Zeit um den Aufstieg in die Landesliga mit. „In der jetzt laufenden Runde sind wir zwar noch nicht durch, aber mit sieben Punkten vor dem Relegation­splatz bei verbleiben­den sechs Spielen hatten wir schon schlechter­e Ausgangsla­gen“, meint der Sportleite­r. Die Holzapfel-Nachfolge ist, wie berichtet, inzwischen geklärt: René Böhm wird der neue Coach bei den Mohrenstäd­tern.

Die erlebten derweil beim 1:2 gegen Meitingen ein rekordverd­ächtiges „Kartenspie­l“: 15 gelbe Karten und drei „Gelb-Rote“verteilte der Referee unter den Kontrahent­en – mit einem „Überhang“gegen den FCL. „Höhepunkt“war der Tumult in der Nachspielz­eit samt „Rot“für den bereits ausgewechs­elWährend ten Lauinger Stürmer Hakan Polat. Das alles trug sich am Ostersamst­ag zu. Im zweiten Spiel am Montag gegen den TSV Hollenbach reichte es für Lauingen immerhin zu einem Punkt. Hauf dazu: „Wir waren in der ersten Halbzeit richtig dominant, haben es aber leider versäumt, den zweiten Treffer zu erzielen und somit den Sack zuzumachen.“

Dass auch die SSV Glött im Abstiegska­mpf noch lange nicht durch ist, müsste nach diesem Wochenende jedem Lilien-Akteur klar sein. Gegen den BC Adelzhause­n zeigten sich die Lilien von ihrer schlechtes­ten Seite. „Adelzhause­n hat uns mit einfachste­n Mitteln geschlagen. Wir haben viel zu wenig investiert, um in einem Bezirkslig­aspiel zu bestehen“, so Co-Trainer Stefan Schnei der, der von seiner Mannschaft insbesonde­re bei Heimspiele­n deutlich mehr erwartet. Zwar kommen seine Glötter derzeit personell auf dem Zahnfleisc­h daher, dennoch sollten die elf Kicker, die gegen Adelzhause­n in der Startelf standen, die Motivation und den Anspruch für die Bezirkslig­a haben. „Wir müssen jetzt schleunigs­t die Wende schaffen und uns wieder anders präsentier­en. Das geht im Training schon los“, so Spielertra­iner Markus Rolle.

Mit Spielertra­iner René Günzel läuft es für Aufsteiger TSV Hauns heim in der Kreisliga Nord überaus gut. Und doch gab es zuletzt zwischen Vorstand und Trainer Meinungsve­rschiedenh­eiten über die Modalitäte­n der Vertragsve­rlängerung. „Er hat uns eine Frist bis Samstag gesetzt“, verrät Abteilungs­leiter Rudi Guffler. Schließlic­h einigte sich die Führungsri­ege des TSV rechtzeiti­g auf eine weitere Zusammenar­beit mit Günzel.

„Nur 45 gute Minuten sind auch gegen einen Abstiegska­ndidaten zu wenig, um Punkte mitzunehme­n“, stellte Sportleite­r Johannes Ebermay er für seine SSV Höchstädt fest: „Die Ausfälle von Sebastian Wanek, Tors ten Kitzinger und Marcel Zengerle dürfen nicht als Ausrede herhalten, es muss von unserer Truppe einfach mehr kommen. Die zweite Halbzeit hat gezeigt, wie es geht!“Eine Steigerung ist dringend nötig, denn in den nächsten drei Spielen geht es für die Rothosen gegen Topteams.

In der Kreisliga West waren alle Landkreis-Teams gleich zweimal am Ball. Der SV Aislingen legte sich am Osterwoche­nende drei Punkte ins Nest. Spielertra­iner Simon Fors ter trifft den Nagel auf den Kopf: „Auswärts hui, zu Hause pfui!“Am Samstag daheim gegen Ellzee war Forster klar: „Wer das 1:0 schießen kann, gewinnt die Partie.“Die Gäste trafen … Am Ostermonta­g dagegen, beim TSV Ichenhause­n, wurde ein wichtiger 2:1-Sieg eingefahre­n, auch wenn am Ende noch etwas gezittert werden musste. Forster: „Man hat gesehen, dass wir wollen! Unsere Ausgangsla­ge ist gut, jetzt fehlt uns noch ein Dreier für den Klassenerh­alt“, so der Coach.

Die Stimmung beim SV Holzheim nach dem verlorenen Heimspiel gegen Mindelzell war ungefähr so schlecht wie das Wetter. Die 2:3-Niederlage schmerzt doppelt, sind die Gäste im Kampf um den Klassenerh­alt nun doch wieder an Holzheim vorbeigezo­gen. Die Blau/ Weißen verschlief­en die Minuten zu Beginn und nach der Pause – und kassierten jeweils entscheide­nde Gegentore.

In ruhigere Fahrwasser ist die U 23 des FC Gundelfing­en nach zuvor nur einem Punkt in fünf Spielen wieder gekommen. Nach dem turbulente­n 4:2-Sieg beim SV Mindel zell, bei dem die Hausherren gleich zwei Elfmeter verschosse­n, legte der FCG am Ostermonta­g mit dem 2:2 bei der TSG Thannhause­n nach und geht mit sieben Punkten Vorsprung auf die Abstiegszo­ne beruhigt ins Saisonfina­le. (gül/wab/fm)

 ?? Fotos: Karl Aumiller ?? „Stimmung“hinter dem Tor. Der Linienrich­ter muss einen Meitinger Betreuer zurechtwei­sen. Links im Bild Lauingens Torjäger Hakan Polat, der – bereits ausgewechs­elt – in der Nachspielz­eit „Rot“sah. Rechtes Bild: Meitingens Marco Lechner braucht sich...
Fotos: Karl Aumiller „Stimmung“hinter dem Tor. Der Linienrich­ter muss einen Meitinger Betreuer zurechtwei­sen. Links im Bild Lauingens Torjäger Hakan Polat, der – bereits ausgewechs­elt – in der Nachspielz­eit „Rot“sah. Rechtes Bild: Meitingens Marco Lechner braucht sich...
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Foto: Brugger Ob Manuel Müller (rechts) und Phillip Schmid diese Saison noch einmal ge meinsam für den FCG auflaufen? Wegen einer Leistenver­letzung droht Müller eine längere Pause.

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