Lauingens Grüne Wiese wird voller
Entwicklung In der Stadt hat sich in letzter Zeit viel getan. Doch wie geht es weiter am Marktplatz und auf der Grünen Wiese? Bekommt Burger King bald Gesellschaft?
Im Lauinger Osten wird weiter gebaut, dort soll ein Fachmarktzentrum entstehen. Auch im Stadtkern geht’s weiter.
Lauingen Eine neue Fast-Food-Filiale, eine neu eröffnete Disco und ein neu organisierter Marktplatz: Aus Lauingen gab es in jüngster Zeit viel zu berichten. Wir haben mit Bürgermeister Wolfgang Schenk darüber gesprochen, was in nächster Zeit so ansteht. Burger King soll nämlich bald Gesellschaft bekommen – und auch am Marktplatz stehen noch Änderungen an. Ein Überblick:
Der typische rote Streifen rund ums Gebäude ist schon sichtbar: Seit ein paar Wochen baut der FastFood-Riese Burger King am östlichen Ortsende. Vor vier Jahren wurde bereits ein Bebauungsplan beschlossen, in dem von einem FastFood-Restaurant und einer Tankstelle die Rede war. Dennoch waren viele überrascht, als vor Kurzem der Name „Burger King“fiel. Denn das Unternehmen hatte es sich in der Zwischenzeit auch mal anders überlegt. „Dann kam plötzlich doch ein Bauantrag rein“, sagt Schenk. Seit September 2016 befasst er sich damit. Dem Bauausschuss hat er die Pläne nicht noch einmal vorgelegt. Der Stadtrat hat dem Bürgermeister – schon vor Schenks Zeit – eine Vollmacht erteilt, die es ihm erlaubt, Bauvorhaben selbst zu unterzeichnen.
habe sich keiner beschwert, sagt Schenk. Er glaubt, dass auch McDonald’s kein Problem damit hat. „Das ist wie bei Lidl und Aldi. Die treten immer im Doppelpack auf.“Zwischen den beiden Fast-FoodRiesen liegt derzeit noch eine große grüne Wiese. Auch dafür gibt es schon Pläne. Vor einigen Jahren sollten dort ein Baumarkt und ein Baustoffmarkt entstehen. Doch der Investor verstarb und das Vorhaben verlief im Sand. Inzwischen sieht es etwas anders aus: Ein Baumarkt ist nach wie vor geplant, statt eines Baustoffmarkts soll aber ein Fachmarktzentrum kommen. Es soll so groß werden, dass noch einiges verhandelt werden muss, bevor es tatsächlich so weit ist.
Vor allem im Hinblick auf die vergangenen Haushaltsberatungen sind das für den Bürgermeister positive Veränderungen. Der Stadtrat war sich darin einig, dass man die Einnahmen dauerhaft steigern müsse. In diesem Jahr steht die Stadt zwar finanziell gut da, doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Einnahmen durch Unterstützungen wie Schlüsselzuweisungen von Jahr zu Jahr schwanken. Einige Stadträte plädierten daher dafür, Lauingen für Unternehmen schmackhaft zu machen und auf steigende Gewerbesteuereinnahmen zu sehen.
Das also spielt sich „vor den Toren der Stadt“ab, wie es der Bürgermeister ausdrückt. Zugleich weiß er aber, dass es die großen Filialketten sind, die kleinen Einzelhändlern in der Innenstadt das Leben schwer machen. „Es ist der Zwiespalt zwischen dem, was wir wollen und dem, was geht.“Er würde sich wünschen, dass Leben in die Innenstadt kommt. Wenn er eine Anfrage erhält, bietet er den Unternehmen immer erst Grundstücke in der Innenstadt an. Dort steht zum Beispiel noch das Gebäude leer, in dem früher der Drogeriemarkt Müller war. Knapp 600 Quadratmeter auf zwei Etagen – das sei vielen Unternehmen zu wenig Platz. Sie bauen daher am Ortsrand. „Dieses Problem hat nicht nur Lauingen, es betrifft alle kleineren Städte. Und wenn noch mehr internetaffine Generationen folgen, werden das auch größere Städte zu spüren bekommen“, erklärt Schenk.
Lauingen – so hörte man in der vergangenen Sitzung des Stadtrats – sei sowieso keine Einkaufsstadt mehr. Stattdessen investiert die Stadt in die Gemütlichkeit des Stadtkerns. Vor gut sechs Wochen wurde der BeBisher reich um den Marktplatz zur verkehrsberuhigten Zone. Damit sollten Autofahrer, die nur durchfahren wollen, auf die Umgehung gelockt werden. „Zahlen gibt es noch keine, aber meiner persönlichen Einschätzung nach merkt man schon, dass vor allem nicht mehr so viele Lastwagen durchfahren“, sagt Schenk.
Dennoch müsse noch nachgebessert werden. Die Polizei bestehe mit Nachdruck darauf, sagt Schenk. Anfang Mai soll ein runder Tisch stattfinden. Stadträte diskutieren dann zusammen mit erfahrenen Polizisten darüber, ob man zum Beispiel die Herzog-Georg-Straße auf Höhe des Gehsteigs aufpflastert. So entstünde für alle Verkehrsteilnehmer der Eindruck, sie seien gleichberechtigt – was sie in einem verkehrsberuhigten Bereich auch sind.
Für die, die immer noch nach Gundelfingen durchfahren und sich fragen, was an der HirschbrauereiBaustelle los ist: Dort wird derzeit die alte denkmalgeschützte Fassade mit Stützen gehalten. Sie steht nicht von allein und wird erst angebaut, sobald der Neubau dahinter steht. Im großen Komplex mit zwei weiteren Gebäuden daneben, die derzeit gebaut werden, sollen Arztpraxen und Wohnungen entstehen. Ein neuer Hingucker – und das im Stadtkern. Diese Woche
Fachmarktzentrum statt Baustoffmarkt