Donau Zeitung

Lauingens Grüne Wiese wird voller

Entwicklun­g In der Stadt hat sich in letzter Zeit viel getan. Doch wie geht es weiter am Marktplatz und auf der Grünen Wiese? Bekommt Burger King bald Gesellscha­ft?

- VON KATRIN FISCHER

Im Lauinger Osten wird weiter gebaut, dort soll ein Fachmarktz­entrum entstehen. Auch im Stadtkern geht’s weiter.

Lauingen Eine neue Fast-Food-Filiale, eine neu eröffnete Disco und ein neu organisier­ter Marktplatz: Aus Lauingen gab es in jüngster Zeit viel zu berichten. Wir haben mit Bürgermeis­ter Wolfgang Schenk darüber gesprochen, was in nächster Zeit so ansteht. Burger King soll nämlich bald Gesellscha­ft bekommen – und auch am Marktplatz stehen noch Änderungen an. Ein Überblick:

Der typische rote Streifen rund ums Gebäude ist schon sichtbar: Seit ein paar Wochen baut der FastFood-Riese Burger King am östlichen Ortsende. Vor vier Jahren wurde bereits ein Bebauungsp­lan beschlosse­n, in dem von einem FastFood-Restaurant und einer Tankstelle die Rede war. Dennoch waren viele überrascht, als vor Kurzem der Name „Burger King“fiel. Denn das Unternehme­n hatte es sich in der Zwischenze­it auch mal anders überlegt. „Dann kam plötzlich doch ein Bauantrag rein“, sagt Schenk. Seit September 2016 befasst er sich damit. Dem Bauausschu­ss hat er die Pläne nicht noch einmal vorgelegt. Der Stadtrat hat dem Bürgermeis­ter – schon vor Schenks Zeit – eine Vollmacht erteilt, die es ihm erlaubt, Bauvorhabe­n selbst zu unterzeich­nen.

habe sich keiner beschwert, sagt Schenk. Er glaubt, dass auch McDonald’s kein Problem damit hat. „Das ist wie bei Lidl und Aldi. Die treten immer im Doppelpack auf.“Zwischen den beiden Fast-FoodRiesen liegt derzeit noch eine große grüne Wiese. Auch dafür gibt es schon Pläne. Vor einigen Jahren sollten dort ein Baumarkt und ein Baustoffma­rkt entstehen. Doch der Investor verstarb und das Vorhaben verlief im Sand. Inzwischen sieht es etwas anders aus: Ein Baumarkt ist nach wie vor geplant, statt eines Baustoffma­rkts soll aber ein Fachmarktz­entrum kommen. Es soll so groß werden, dass noch einiges verhandelt werden muss, bevor es tatsächlic­h so weit ist.

Vor allem im Hinblick auf die vergangene­n Haushaltsb­eratungen sind das für den Bürgermeis­ter positive Veränderun­gen. Der Stadtrat war sich darin einig, dass man die Einnahmen dauerhaft steigern müsse. In diesem Jahr steht die Stadt zwar finanziell gut da, doch die Vergangenh­eit hat gezeigt, dass die Einnahmen durch Unterstütz­ungen wie Schlüsselz­uweisungen von Jahr zu Jahr schwanken. Einige Stadträte plädierten daher dafür, Lauingen für Unternehme­n schmackhaf­t zu machen und auf steigende Gewerbeste­uereinnahm­en zu sehen.

Das also spielt sich „vor den Toren der Stadt“ab, wie es der Bürgermeis­ter ausdrückt. Zugleich weiß er aber, dass es die großen Filialkett­en sind, die kleinen Einzelhänd­lern in der Innenstadt das Leben schwer machen. „Es ist der Zwiespalt zwischen dem, was wir wollen und dem, was geht.“Er würde sich wünschen, dass Leben in die Innenstadt kommt. Wenn er eine Anfrage erhält, bietet er den Unternehme­n immer erst Grundstück­e in der Innenstadt an. Dort steht zum Beispiel noch das Gebäude leer, in dem früher der Drogeriema­rkt Müller war. Knapp 600 Quadratmet­er auf zwei Etagen – das sei vielen Unternehme­n zu wenig Platz. Sie bauen daher am Ortsrand. „Dieses Problem hat nicht nur Lauingen, es betrifft alle kleineren Städte. Und wenn noch mehr internetaf­fine Generation­en folgen, werden das auch größere Städte zu spüren bekommen“, erklärt Schenk.

Lauingen – so hörte man in der vergangene­n Sitzung des Stadtrats – sei sowieso keine Einkaufsst­adt mehr. Stattdesse­n investiert die Stadt in die Gemütlichk­eit des Stadtkerns. Vor gut sechs Wochen wurde der BeBisher reich um den Marktplatz zur verkehrsbe­ruhigten Zone. Damit sollten Autofahrer, die nur durchfahre­n wollen, auf die Umgehung gelockt werden. „Zahlen gibt es noch keine, aber meiner persönlich­en Einschätzu­ng nach merkt man schon, dass vor allem nicht mehr so viele Lastwagen durchfahre­n“, sagt Schenk.

Dennoch müsse noch nachgebess­ert werden. Die Polizei bestehe mit Nachdruck darauf, sagt Schenk. Anfang Mai soll ein runder Tisch stattfinde­n. Stadträte diskutiere­n dann zusammen mit erfahrenen Polizisten darüber, ob man zum Beispiel die Herzog-Georg-Straße auf Höhe des Gehsteigs aufpflaste­rt. So entstünde für alle Verkehrste­ilnehmer der Eindruck, sie seien gleichbere­chtigt – was sie in einem verkehrsbe­ruhigten Bereich auch sind.

Für die, die immer noch nach Gundelfing­en durchfahre­n und sich fragen, was an der Hirschbrau­ereiBauste­lle los ist: Dort wird derzeit die alte denkmalges­chützte Fassade mit Stützen gehalten. Sie steht nicht von allein und wird erst angebaut, sobald der Neubau dahinter steht. Im großen Komplex mit zwei weiteren Gebäuden daneben, die derzeit gebaut werden, sollen Arztpraxen und Wohnungen entstehen. Ein neuer Hingucker – und das im Stadtkern. Diese Woche

Fachmarktz­entrum statt Baustoffma­rkt

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Foto: Foto Hammer Blickt man von Dillingen in Richtung Lauingen, ist die Araltankst­elle das erste Gebäude. Rechts daneben wird gerade ein Burger King gebaut. Bis zum nächsten Gewerbegeb­iet ist noch etwas Platz frei. Auch dafür hat die Stadt schon Pläne. Der Überblick...

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