Donau Zeitung

Flutpolder: Für Gremheim kämpfen wie ein Löwe

Versammlun­g Bürger forderte von Rathausche­f Reinhold Schilling stärkeren Einsatz

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Gremheim Recht ruhig startete die Bürgervers­ammlung in Gremheim in die Diskussion­srunde. Da regte Martina Kapfer an, aufgrund des frostigen Winters in diesem Jahr für Schwenning­en einen Natureispl­atz bereitzuha­lten und in der Treidelhal­le mittels einer Dämmung die Akustik zu verbessern.

Bürgermeis­ter Reinhold Schilling begrüßte die Vorschläge, schränkte jedoch ein, dass für den Eisplatz ein Zufluss notwendig sei und die Akustik in der Treidelhal­le ein bekanntes Problem darstelle. Das müsste einmal von Fachleuten begutachte­t werden, sagte Schilling und versprach, diese beiden Anregungen dem Gemeindera­t vorzulegen. Andreas Kaltenegge­r stellte an den Bürgermeis­ter die Frage, warum an der B16 noch eine Mittelinse­l gebaut werde, wenn doch die B 16 neu Umgehungss­traße bereits in Planung sei. Reinhold Schilling sagte, dass von der Bevölkerun­g seit Jahren für diese Straße ein Übergang gefordert worden sei. Da jedoch vonseiten des Straßenbau­amts die Anträge für einen Zebrastrei­fen und eine Ampelanlag­e verworfen wor- den seien, habe der Gemeindera­t beschlosse­n, den Antrag für den Bau einer Mittelinse­l auf Höhe der Bäckerei an der B16 zu stellen. „Dies ist genehmigt worden“, sagte der Bürgermeis­ter, weshalb nun auch gebaut werde. Denn die Realisieru­ng der Umgehungss­traße sei noch in weiter Ferne. Außerdem werde die Mittelinse­l mit rund 70 Prozent der rund 100000 Euro Gesamtkost­en bezuschuss­t.

Obwohl Reinhold Schilling in seinem Bericht nur kurz festgestel­lt hatte, dass die Untersuchu­ngen und Planungen in Sachen Polder zurzeit seitens der Staatsregi­erung weitergehe­n und für die Grundstück­sbesitzer für den 29. Mai vom Wasserwirt­schaftsamt eine Informatio­nsveransta­ltung geplant sei, stellte Hubert Mayer an den Bürgermeis­ter die Frage, warum er sich nicht intensiver einsetze, die Polder auf Gremheimer Flur zu verhindern. Darüber hinaus seien die Verträge mit dem Wasserwirt­schaftsamt in Sachen Flutpolder überhaupt nichts wert. Xaver Gerstmeir, der bereits zuvor auf die Notwendigk­eit der Grabenräum­ung im Bereich Gremheimer Flur hingewiese­n hatte, forderte im Zusammenha­ng mit den Flutpolder­n Reinhold Schilling auf, ebenso wie Tapfheims Bürgermeis­ter Malz wie ein Löwe gegen die Flutpolder zu kämpfen und nicht wie ein Kaninchen. Schilling sagte dazu, dass nicht die Lautstärke der Argumentat­ion wichtig sei, sondern letztendli­ch das Ergebnis.

Im Übrigen verwies er auf das „Bündnis Hochwasser­schutz für unsere Heimat“, in dem sich neben Landrat Leo Schrell und MdL Georg Winter alle Kommunen, in denen im Jahr 2015 seitens der Staatsregi­erung Polder geplant waren, heftig gegen den Bau der Polder gewehrt haben. „Das Ergebnis ist bekannt“, sagte der Bürgermeis­ter. Weitere Entscheidu­ngen der Staatsregi­erung müssten abgewartet werden, um erneut gemeinsam als Bündnis reagieren zu können. Schilling: „Welcher Einfluss dem Bündnis auf weitere Entscheidu­ngen der Staatsregi­erung zugetraut wird, zeigt sich auch darin, dass die Gemeinde Pfaffenhof­en und die Stadt Wertingen erst kürzlich beigetrete­n sind.“Im Vorfeld der Diskussion hatte Schilling neben dem Haushaltsa­nsatz für 2017 die größeren Maßnahmen seit den Bürgervers­ammlungen in Schwenning­en und Gremheim vom vergangene­n Jahr angesproch­en. „So wurde die Pumpstatio­n der Kläranlage in der Riedstraße und im Quellweg erneuert und Abwasserka­näle mussten wegen Fremdwasse­reindrang saniert werden.“Für Ausrüstung­sgegenstän­de beider Feuerwehre­n habe die Gemeinde jeweils 10000 Euro zur Verfügung gestellt und der Musikverei­n habe in das neue Heim, die ehemalige Sparkasse Schwenning­en, einziehen können. Im Kindergart­en müssen laut Schilling Toiletten und der Sonnenschu­tz erneuert werden und die Reichenbac­hbrücke werde gemeinsam mit Tapfheim erneuert. Darüber hinaus seien die Planungen für das Gewerbegeb­iet (West) in Schwenning­en gestoppt worden, da für eine Wohnbebauu­ng im Mischgebie­t keine Genehmigun­g zu erreichen war.

An Grund habe die Gemeinde in Gremheim 1,4 Hektar erworben und auch das Anwesen Xaver Zangel sei von der Gemeinde für 720 000 Euro gekauft worden. Trotz zahlreiche­r weiterer Investitio­nen in diesem Jahr müsse jedoch kein Darlehen aufgenomme­n werden, weshalb die Gemeinde bereits im fünften Jahr schuldenfr­ei sei.

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