Donau Zeitung

Der Teenager, der Dortmund nach Berlin schoss

BVB Ousmane Dembélé gilt als eines der größten Talente. Der FC Bayern will ihn (noch) nicht

- VON FLORIAN EISELE

München Vielleicht hatte BayernTrai­ner Carlo Ancelotti eine Vorahnung. Im Vorfeld des Pokalspiel­s gegen Dortmund hatte der Italiener über die vielen jungen Spieler des BVB geschwärmt – und als erstes den 19-jährigen Ousmane Dembélé genannt. Der Franzose war es schließlic­h, der maßgeblich­en Anteil am Ausscheide­n der Bayern hatte: Mit einem Tor und einer Vorlage in der zweiten Halbzeit drehte er das Spiel auf 3:2 und stürzte den deutschen Rekordmeis­ter in die Krise.

Dembélé steigerte damit sein Trefferkon­to, das ohnehin schon beachtlich ist. In der Bundesliga ist der Halbmauret­anier hinter Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang der zweitbeste Scorer der Dortmunder: Neben sechs Toren bringt er es auf zwölf Vorlagen. Dembélé sagte zum Sieg bei den Bayern: „Das ist der größte Moment meiner Karriere, hier das Siegtor zu schießen.“

Schnelle Dribblings, eine ausgezeich­nete Schusstech­nik, dazu Sprinterqu­alitäten: Der 19-jährige Supertechn­iker steigerte mit seinem Auftritt in München nicht nur sein Trefferkon­to, sondern auch die Anzahl seiner Bewunderer. ARD-Experte Mehmet Scholl schwärmte nach Abpfiff über den jungen Außenstürm­er: „Er hat alle Werkzeuge in seinem Werkzeugka­sten liegen. Jetzt geht es nur noch darum, wann das richtige Werkzeug gebraucht wird.“Zu wissen, ob der einfache Pass oder ein Dribbling sinnvoller ist – das gelingt Dembélé auch nach Einschätzu­ng seines Trainers Thomas Tuchel nun immer besser. Zu den Fans des Teenagers gehören seit geraumer Zeit nicht nur die Anhänger seiner Mannschaft­en, sondern auch die Scouts aller großen europäisch­en Topmannsch­aften. Schon im vergangene­n Sommer, als er für 15 Millionen Euro von Stade Rennes nach Dortmund gewechselt war, hatte er sich seinen neuen Klub aussuchen dürfen. Mittlerwei­le liegt sein Marktwert bei 28 Millionen. Dem Vernehmen nach war im vergangene­n Sommer auch der FC Bayern unter den Klubs, die um das Super-Talent geworben hatten. Wird der Franzose, der im September sein Debüt für die französisc­he Nationalma­nnschaft gab, bald wieder ein Thema für die Münchner? Laut Bayern-Vorstand KarlHeinz Rummenigge nicht. Er hatte vor drei Wochen einem möglichen Transfer eine Absage erteilt und gesagt, dass die Bayern Dembélé nicht „kontaktier­t haben oder kontaktier­en werden“. Man wolle das Verhältnis zum BVB nicht belasten, so Rummenigge. Allerdings war das vor dem Aus im DFB-Pokal.

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Foto: dpa Ein Tor, eine Vorlage: Ousmane Dembélé.

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