Stadt zum Verlieben
Tipp des Tages Amsterdam ist Sehnsuchtsort vieler. zeigt es in einer Liebeskomödie
ARD, 20.15 Uhr Deutsche sind pedantisch, Holländer sind locker. Das mag ein Klischee sein, aber irgendwas ist schon dran. Ganz besonders hübsch wird das in dem Fernsehfilm „Verliebt in Amsterdam“verpackt. Max (Vladimir Burlakov) wohnt mitten in Amsterdam recht chic, aber steril. Er ist ordentlich, räumt und wischt sofort alles auf – er ist ein durchorganisierter Pedant. Auf seinem Klapprad flitzt er ins Immobilienbüro, wo ihm ein Karrieresprung winkt. Alles gut soweit – bis Max eines Tages in einem Musikklub Sophie kennenlernt, die auf einem Hausboot lebt, einen kleinen Sandwichshop hat und chaotisch ist.
Gegensätze ziehen sich an, und außerdem gibt es besondere Unterschiede zwischen Deutschen und Holländern. Und davon gibt es offenbar viele, wenn man dem Film glauben darf. Es geht um Korrektheit und Lockerheit, um Arbeit und Spaß, um Ressentiments, wie sie sich in den Fußball-Länderspielen beider Nationen gezeigt haben. Zu sehen sind rasende Radler, hupende Autofahrer, fliegende Toastscheiben, reichlich Schokostreusel auf dem Brot und eine lesbische Schwester samt Freundin und Baby gibt es natürlich auch noch.
Regisseur Florian Froschmayer setzt voll auf den Charme der Stadt Amsterdam – und den der Hauptdarstellerin Bracha van Doesburgh, die in Holland als Modedesignerin bekannt ist. Sie und Vladimir Burlakov könnten gerne häufiger in solchen Hauptrollen vertreten sein. Zum rührseligen Ende wird sich für manchen Fehltritt zu oft entschuldigt. Aber es geht in Ordnung, denn im Leben ist kein Platz, um nachtragend zu sein – dazu ist es zu schön. Vor allem in Amsterdam. (dpa)