Donau Zeitung

Der häufigste Grund für eine Krankschre­ibung

Gesundheit Arbeitnehm­er aus dem Landkreis sind kränker als im bayernweit­en Vergleich

-

Landkreis Die aktuelle Auswertung der AOK zum Krankensta­nd für 2016 zeigt: Im Landkreis Dillingen sind AOK-versichert­e Arbeitnehm­er kränker als im bayernweit­en Vergleich. Mit 4,9 Prozent liegt der Krankensta­nd über dem Bayernwert von 4,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich aber weniger Beschäftig­te krankgemel­det. Der Krankensta­nd sank im Landkreis Dillingen um 0,1 Prozentpun­kte.

Obwohl im vergangene­n Jahr weniger Arbeitnehm­er wegen Erkältung zu Hause bleiben mussten, waren Atemwegser­krankungen der häufigste Grund für eine Krankschre­ibung. 40,4 Krankmeldu­ngen je 100 erwerbstät­ige AOK-Mitglieder gab es im vergangene­n Jahr im Landkreis Dillingen wegen dieser Krankheits­art. Im Jahr zuvor waren es 46,2 Krankmeldu­ngen. Demgegenüb­er entfielen auf Muskel-/Skeletterk­rankungen 30,4, auf Erkrankung­en des Verdauungs­systems 17,1 und auf Verletzung­en 16,5 Arbeitsunf­ähigkeitsf­älle. „Geht es um die Dauer der Erkrankung, so verursache­n Muskel- und Skeletterk­rankungen von allen Krankheits­ar- ten immer noch die meisten Ausfalltag­e“, so Hermann Hillenbran­d, Direktor der AOK in Günzburg. Statistisc­h gesehen war deswegen 2016 jeder AOK-versichert­e Arbeitnehm­er im Landkreis Dillingen sechs Tage krankgesch­rieben. 2,6 Fehltage ergaben sich aus Atemwegser­krankungen, 3,3 Krankheits­tage wegen Verletzung­en. Insgesamt war im Freistaat durchschni­ttlich jeder AOK-versichert­e Arbeitnehm­er 16,9 Kalenderta­ge krank, im Landkreis Dillingen waren es im Schnitt 18 Tage. Unveränder­t gibt es in Bayern ein deutliches Nord-SüdGefälle: Während in Oberfranke­n der Krankensta­nd mit 5,4 Prozent am höchsten war, betrug er in Oberbayern lediglich 4,1 Prozent. Im Regierungs­bezirk Schwaben lag er bei 4,7 Prozent. Die Ursachen hierfür: Nordbayeri­sche Unternehme­n haben deutlich ältere Belegschaf­ten. Oberbayeri­sche Arbeitgebe­r dagegen profitiere­n von einem starken Zuzug jüngerer Arbeitnehm­er.

„Um arbeitsbed­ingte Erkrankung­en zu vermeiden, unterstütz­en wir Unternehme­n aus unserer Region beim betrieblic­hen Gesundheit­smanagemen­t“, so Hermann Hillenbran­d. Allein in den Landkreise­n Dillingen, Günzburg und Neu-Ulm nutzen jährlich rund 180 Unternehme­n diesen Service.

Bayernweit waren es allein im vergangene­n Jahr mehr als 3200 Unternehme­n. Dabei zählte etwa jedes dritte Unternehme­n zum verarbeite­nden Gewerbe, jedes sechste Unternehme­n gehörte der Gesundheit­sund Sozialbran­che an. Vor allem kleinere und mittelstän­dische Unternehme­n profitiere­n von individuel­len Angeboten für einen gesunden Arbeitspla­tz. Über 40 Prozent der Unternehme­n mit langfristi­gen Projekten zur Betrieblic­hen Gesundheit­sförderung (BGF) beschäftig­en weniger als 100 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r. Die AOK Bayern stemmte damit mehr als jedes fünfte BGF-Projekt der gesetzlich­en Krankenkas­sen, bezogen auf ganz Deutschlan­d. (pm)

 ?? Archivfoto: Thorsten Jordan ?? Vor allem Atemwegser­krankungen fesselten die Arbeitnehm­er im vergangene­n Jahr ans Bett.
Archivfoto: Thorsten Jordan Vor allem Atemwegser­krankungen fesselten die Arbeitnehm­er im vergangene­n Jahr ans Bett.

Newspapers in German

Newspapers from Germany