Festhalten am Bewährten
Kommunales Tapfheim beschließt einen Haushalt, der Risiken weitgehend ausschließen soll
Tapfheim Seitdem in Rain fünf Räte gegen den kommunalen Haushalt gestimmt haben, gelten die Beschlüsse zu den gemeindlichen Budgets nicht mehr als Selbstläufer. Umso mehr atmete Tapfheims Bürgermeister Karl Malz auf, dass sein Haushalt für das laufende Jahr am Dienstagabend ohne Gegenstimme verabschiedet wurde. Auf dem Plan stehen zwei wichtige Posten: Zum einen soll kräftig in Grundstücke für junge Familien investiert werden, zum anderen die grundlegende örtliche Infrastruktur auf den Stand der Zeit gebracht werden. Hierbei steht alles rund um das Thema Schule und Kinderbetreuung im Blickpunkt.
Bürgermeister Malz blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Die Gemeinde wächst weiter“, sagte er zu Beginn der Sitzung, womit auch der Hauptposten des Budgets für 2017 angesprochen wurde. 1,8 Millionen Euro wird Tapfheim für den Erwerb von Grundstücken aufbringen, vor allem mit Blick auf ansiedlungswillige junge Familien. Dieser Ansatz ist das Resultat der Bauplatzverkäufe des vergangenen Jahres. Inzwischen sind in den Baugebieten Meisteräcker, Pilzfeld und im Bereich der ehemaligen Baumschule alle Plätze verkauft. Im Baugebiet Bösenhaufeld II sind von den dort insgesamt 38 Bauplätzen 30 veräußert und die restlichen acht reserviert beziehungsweise vorgemerkt. Wie Malz informierte, führten er und die Verwaltung „intensive Gespräche“mit Grundeigentümern, um für weitere Wohngebiete notwendige Flächen zu erwerben. Das Geld in Grund zu investieren, scheint demnach für die Gemeinde lukrativ zu sein, zumal die Investitionen ja wieder in das kommunale Säckel zurückfließen. Das gleiche Interesse bestünde zudem bei den Gewerbeflächen an der Staatsstraße. Eine weitere Ausgabenposition wird nach langem Warten jetzt angegangen: Der Straßenausbau der maroden Fürststraße in Oppertshofen schlägt mit 394000 Euro zu Buche.
Außer dem großen Posten „Grundstücke/ Wohn- und Gewerbeflächen“sind heuer die Investitionen in die Grundschule zu erwähnen. Die Sporthalle sei für die ganze Gemeinde als sozialer Treffpunkt und Veranstaltungsort wichtig, wie Franz Eberle (CSU) betonte. Deswegen auch der finanzielle Aufwand von fast 750 000 Euro für die Sanierung (Planung und Baukosten). Zudem sind 50 000 Euro zur Beseitigung der Geruchsbelästigung in der Schule eingeplant (wir berichteten). Für die Kindergärten – Tapfheim und Oppertshofen – und Spielplätze stehen in diesem Jahr 49000 Euro zur Verfügung. Vor allem in die Spielplatzgestaltung und bei der Beschaffung neuer Geräte wolle man Gelder investieren, so Malz.
Für die Belebung der Ortskerne im Rahmen des staatlichen ISEKFörderprogramms stehen heuer 112 000 Euro zur Verfügung.
Die Freiwillige Feuerwehr darf sich über 335000 Euro für den Aufbau und die Beladung eines HLF 20 freuen – die Fahrgestellanschaffung hatte bereits 2016 zu Buche geschlagen. Hierbei ist zu erwähnen, dass sich die staatlichen Zuschüsse auf 191 000 Euro summieren.
2017 nimmt die Gemeinde einen Kredit von 700000 Euro auf, was die Räte für vertretbar halten, da er 2016 nicht nötig war. Die Verschuldung liegt Ende 2017 voraussichtlich bei rund 1,7 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt nach Angaben von Kämmerer Franz Meiershofer dann bei 436 Euro (Bayern-Schnitt: 679 Euro).