Donau Zeitung

Festhalten am Bewährten

Kommunales Tapfheim beschließt einen Haushalt, der Risiken weitgehend ausschließ­en soll

- VON THOMAS HILGENDORF

Tapfheim Seitdem in Rain fünf Räte gegen den kommunalen Haushalt gestimmt haben, gelten die Beschlüsse zu den gemeindlic­hen Budgets nicht mehr als Selbstläuf­er. Umso mehr atmete Tapfheims Bürgermeis­ter Karl Malz auf, dass sein Haushalt für das laufende Jahr am Dienstagab­end ohne Gegenstimm­e verabschie­det wurde. Auf dem Plan stehen zwei wichtige Posten: Zum einen soll kräftig in Grundstück­e für junge Familien investiert werden, zum anderen die grundlegen­de örtliche Infrastruk­tur auf den Stand der Zeit gebracht werden. Hierbei steht alles rund um das Thema Schule und Kinderbetr­euung im Blickpunkt.

Bürgermeis­ter Malz blickt zuversicht­lich in die Zukunft: „Die Gemeinde wächst weiter“, sagte er zu Beginn der Sitzung, womit auch der Hauptposte­n des Budgets für 2017 angesproch­en wurde. 1,8 Millionen Euro wird Tapfheim für den Erwerb von Grundstück­en aufbringen, vor allem mit Blick auf ansiedlung­swillige junge Familien. Dieser Ansatz ist das Resultat der Bauplatzve­rkäufe des vergangene­n Jahres. Inzwischen sind in den Baugebiete­n Meisteräck­er, Pilzfeld und im Bereich der ehemaligen Baumschule alle Plätze verkauft. Im Baugebiet Bösenhaufe­ld II sind von den dort insgesamt 38 Bauplätzen 30 veräußert und die restlichen acht reserviert beziehungs­weise vorgemerkt. Wie Malz informiert­e, führten er und die Verwaltung „intensive Gespräche“mit Grundeigen­tümern, um für weitere Wohngebiet­e notwendige Flächen zu erwerben. Das Geld in Grund zu investiere­n, scheint demnach für die Gemeinde lukrativ zu sein, zumal die Investitio­nen ja wieder in das kommunale Säckel zurückflie­ßen. Das gleiche Interesse bestünde zudem bei den Gewerbeflä­chen an der Staatsstra­ße. Eine weitere Ausgabenpo­sition wird nach langem Warten jetzt angegangen: Der Straßenaus­bau der maroden Fürststraß­e in Oppertshof­en schlägt mit 394000 Euro zu Buche.

Außer dem großen Posten „Grundstück­e/ Wohn- und Gewerbeflä­chen“sind heuer die Investitio­nen in die Grundschul­e zu erwähnen. Die Sporthalle sei für die ganze Gemeinde als sozialer Treffpunkt und Veranstalt­ungsort wichtig, wie Franz Eberle (CSU) betonte. Deswegen auch der finanziell­e Aufwand von fast 750 000 Euro für die Sanierung (Planung und Baukosten). Zudem sind 50 000 Euro zur Beseitigun­g der Geruchsbel­ästigung in der Schule eingeplant (wir berichtete­n). Für die Kindergärt­en – Tapfheim und Oppertshof­en – und Spielplätz­e stehen in diesem Jahr 49000 Euro zur Verfügung. Vor allem in die Spielplatz­gestaltung und bei der Beschaffun­g neuer Geräte wolle man Gelder investiere­n, so Malz.

Für die Belebung der Ortskerne im Rahmen des staatliche­n ISEKFörder­programms stehen heuer 112 000 Euro zur Verfügung.

Die Freiwillig­e Feuerwehr darf sich über 335000 Euro für den Aufbau und die Beladung eines HLF 20 freuen – die Fahrgestel­lanschaffu­ng hatte bereits 2016 zu Buche geschlagen. Hierbei ist zu erwähnen, dass sich die staatliche­n Zuschüsse auf 191 000 Euro summieren.

2017 nimmt die Gemeinde einen Kredit von 700000 Euro auf, was die Räte für vertretbar halten, da er 2016 nicht nötig war. Die Verschuldu­ng liegt Ende 2017 voraussich­tlich bei rund 1,7 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldu­ng liegt nach Angaben von Kämmerer Franz Meiershofe­r dann bei 436 Euro (Bayern-Schnitt: 679 Euro).

 ?? Archivbild: Sisulak ?? Sinnbild vor dem Rathaus in Tapfheim: Zusammenha­lt als wichtige Kraft in einer Gemeinde, um zu bestehen. In Tapfheim hat man das im Gemeindera­t beherzigt und den Haushalt am Dienstagab­end einstimmig verabschie­det.
Archivbild: Sisulak Sinnbild vor dem Rathaus in Tapfheim: Zusammenha­lt als wichtige Kraft in einer Gemeinde, um zu bestehen. In Tapfheim hat man das im Gemeindera­t beherzigt und den Haushalt am Dienstagab­end einstimmig verabschie­det.

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