Diese Probleme muss der FC Bayern lösen
Das bittere Doppel-Aus der Bayern in Champions League und DFB-Pokal offenbart die Personalprobleme der Münchner, die nun angegangen werden müssen.
1. Ist der Kader überaltert?
Klares Ja. Das Durchschnittsalter der Bayern-Mannschaft beim Ausscheiden gegen Dortmund lag bei 30,1 Jahren – ein Spitzenwert. Zum Vergleich: Der BVB-Schnitt lag fast vier Jahre unter dem der Münchner. Ein großer Umbruch ist unvermeidlich – auch wenn Trainer Ancelotti vor wenigen Wochen sagte, dass „es keine Revolution geben wird“. Alleine durch die Rücktritte von Lahm (33) und Alonso (35) müssen wichtige Positionen auf dem Platz und im Mannschaftsgefüge neu besetzt werden. Dazu kommt, dass die Flügelzange Robben (33) und Ribéry (34) älter wird.
2. Welche Spieler sollen kommen?
Der Kader des FC Bayern genügt zwar schon jetzt allerhöchsten Ansprüchen. Dennoch müssen im Sommer Spieler kommen, die die Mannschaft weiterbringen. Die beiden Hoffenheimer Sebastian Rudy (27) und Niklas Süle (21) werden dabei helfen, den Kader breiter aufzustellen. Handlungsbedarf gibt es vor allem in der Offensive. Dort würde den Münchnern ein Ersatz für Mittelstürmer Robert Lewandowski gut zu Gesicht stehen. Der Linksaußen Alexis Sanchez steht im Fokus des FCB: Der 28-jährige Chilene des FC Arsenal hat in London Probleme mit Trainer Wenger, bringt aber zweifelsohne die Klasse mit. Das BVB-Supertalent Ousmane Dembélé (19) hat am Mittwoch Werbung in eigener Sache gemacht. Als kleinere Lösungen würden die Transfers der deutschen Talente Serge Gnabry (21), Werder Bremen) oder Julian Brandt (20, Leverkusen) gelten. Ob einer der beiden aber gleich die erhoffte Verstärkung ist, ist fraglich. Gestern zogen die Bayern die Option auf Außenstürmer Kingsley Coman, der bislang von Juventus Turin ausgeliehen war. Der 20-Jährige bleibt bis 2020.
3. Ist Ancelotti noch der Richtige?
Ja – vorerst. Der 57-Jährige wurde aber nicht geholt, um „nur“die Meisterschaft zu erreichen. Eines der Probleme des Italieners: Spieler wie Müller, Renato Sanches oder Coman, die großes Potenzial haben, stecken im Tief. Er muss dieses Potenzial herauskitzeln. Was für ihn spricht: Es gibt wenige Trainer, die den Ansprüchen des FC Bayern gerecht werden. Für den Hoffenheimer Julian Nagelsmann, dessen Vertrag wie der von Ancelotti bis 2019 läuft, dürfte ein Job beim Rekordmeister noch zu früh kommen. Ancelotti bleibt – eine Bilanz wie in dieser Saison darf er sich aber nicht noch einmal erlauben.