Donau Zeitung

Die Kehrseite der Medaille

Diese Woche

- VON BERTHOLD VEH berthold.veh@donau zeitung.de

Immer am Monatsende treffen sie ein – die Zahlen der Arbeitsage­ntur. Und für den Landkreis Dillingen werden diese Arbeitsmar­ktzahlen wieder glänzend sein. Die Region nimmt im bundesweit­en Vergleich einen Spitzenpla­tz ein. Dillingen zählt zu den Landkreise­n mit der niedrigste­n Arbeitslos­igkeit in Deutschlan­d. Landrat Leo Schrell weist darauf immer wieder zu Recht hin. Aber es gibt auch eine Kehrseite dieser glänzenden Medaille. Im Landkreis haben offensicht­lich, wie Sozialarbe­iter wissen, verhältnis­mäßig viele Menschen schlecht bezahlte Jobs. Wer für wenig Geld arbeitet, hat es nicht nur schwer, über die Runden zu kommen. Geringverd­ienern droht später die Altersarmu­t. In der Region ist die Zahl derer, die Grundsiche­rung beantragen müssen, gestiegen.

Der Deutsche Gewerkscha­ftsbund (DGB) fordert bei seinen Maikundgeb­ungen, unter anderem auch in Höchstädt, mehr soziale Gerechtigk­eit ein. In der Tat ist die Schere zwischen Arm und Reich in der Vergangenh­eit eher aufgegange­n, als dass sie geschlosse­n werden konnte. Der DGB mahnt Solidaritä­t an, denn höhere Löhne etwa können Arbeitnehm­er nur gemeinsam bei Arbeitgebe­rn durchsetze­n. Es sind die Errungensc­haften der Gewerkscha­ften, von der heute viele Beschäftig­te profitiere­n.

Der 1. Mai ist aber auch ein Tag des Brauchtums. Viele Jungs werden in der Nacht zum Montag in der Region unterwegs sein, um für ihre Liebste einen Maibaum aufzustell­en. In Städten und Dörfern werden bei Festen stattliche Birken in die Höhe gehievt. Und unter den Maibäumen führen oft Buben und Mädchen aus Kindergärt­en und Schulen Tänze auf. Das Wetter dürfte mitspielen. Meteorolog­en haben Sonnensche­in angekündig­t – mit Temperatur­en bis zu 18 Grad. Da lässt es sich gut feiern. Es ist zu hoffen, dass die Nacht zum 1. Mai friedlich bleibt. Mit Brauchtum hat das nichts zu tun, wenn Maibäume umgesägt und Briefkäste­n beschädigt werden. Wer über die Stränge schlägt und erwischt wird, hat mit unangenehm­en Folgen zu rechnen. Er muss sich wegen Sachbeschä­digung verantwort­en.

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