Donau Zeitung

Gropper wächst weiter und weiter

Wirtschaft Die Bissinger Molkerei erweitert für sieben Millionen Euro am Standort im Kesseltal. Es gibt aber auch Pläne mit anderen Partnern

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65 Meter lang, 23 Meter breit und 29 Meter hoch: Die Molkerei Gropper erweitert sich erneut. Am Standort Bissingen soll in wenigen Monaten ein neues Hochregall­ager mit rund 5100 Stellplätz­en entstehen. Rund sieben Millionen Euro wird Geschäftsf­ührer Heinrich Gropper dafür in die Hand nehmen müssen. Eine Investitio­n in die Zukunft? Gropper: Auf jeden Fall. Die Lagererwei­terung dient vor allem dazu, die bestehende­n Produktion­sprozesse zu optimieren. Wir brauchen Luft zum Atmen. Das Lager entsteht direkt im Anschluss an das bestehende Lager. Wir produziere­n aktuell so wie wir Platz haben, die Lagerkapaz­ität ist aber im Grunde zu klein. Es ist nicht mehr optimal. Zudem können wir mit den neuen Lagerkapaz­itäten künftig auf ein angemietet­es Außenlager verzichten.

Erst 2013 wurde das Hochregall­ager um 4800 Stellplätz­e erweitert. Jetzt braucht die Molkerei schon mehr Platz. Es läuft wohl ziemlich gut, oder? Gropper: Im ersten Jahr haben wir schon die volle Auslastung erreicht.

„Träume habe ich viele, aber die werde ich nicht verraten.“

Daher bewegen wir uns am Limit der Produktion­smöglichke­iten. Wir haben seit 2014 rund 150 neue Mitarbeite­r eingestell­t, weil wir deutlich mehr produziere­n. Letztes Jahr konnten wir zum ersten Mal mehr als eine Milliarde Einheiten in Bissingen produziere­n. Um dem Wachstum der letzten drei Jahre gerecht zu werden, brauchen wir die notwendige­n Infrastruk­turen.

Heinrich Gropper

Wenn es so weitergeht, dann reicht vermutlich auch schon bald das jetzt entstehend­e Hochregall­ager nicht mehr aus. Die zwei freien Grundstück­e, die am Bissinger Ortsrand direkt an Ihre Molkerei anschließe­n, haben Sie bereits erworben. Gibt es damit schon konkrete Pläne? Gropper: Was soll ich sagen? Träume habe ich viele, aber die werde ich nicht verraten. Aber schön wäre es schon, wenn es irgendwann eine richtige Gropper-Einheit geben könnte. Erst vor Kurzem haben wir unsere eigene Kantine „Eat & Meet“für unsere Mitarbeite­r eröffnet. Das kommt sehr gut an. Wir werden auch weiterhin nicht stehen bleiben. Aber die Frage des Wachstums in der Zukunft ist komplexer zu sehen.

Gropper produziert nicht nur in Bissingen. Seit Sommer 2015 läuft das zweite Werk in Stockach im Landkreis Konstanz in Baden-Württember­g. Für rund 30 Millionen Euro haben Sie in den Neubau eines komplett neuen Betriebs mit zwei Abfüllanla­gen investiert. Wie läuft es? Gropper: Sehr gut. Wir sind sehr zufrieden. Wir haben dort einen DreiSchich­t-Betrieb, 75 Mitarbeite­r sind eingestell­t. Der Standort kam komplett aus dem Nichts und läuft bereits sehr gut. Wir haben dort die Produktion­skapazität im Bereich Saft erweitert. Wir sehen darin noch sehr viel mehr Potenzial.

Gibt es Pläne für weitere Standorte? Möglicherw­eise sogar im Ausland? Gropper: Derzeit prüfen wir intensiv eine Kooperatio­n mit einer anderen Molkerei im Westen von Deutschlan­d. Geplant ist, eine neue Linie, die uns gehört, in Betrieb zu nehmen, der Betrieb gehört aber nicht uns. Aktuell prüfen wir, wie diese nächste Weichenste­llung konkret aussehen kann. Ich bin absolut nicht der Typ, der unbedingt in die USA oder nach China gehen muss. Der neue Standort im Westen ist Richtung Nordeuropa auf jeden Fall schon sehr attraktiv. Warten wir ab, was noch kommen kann.

Inwieweit profitiere­n Ihre Mitarbeite­r von Ihren Plänen? Gropper: Wir bewegen uns in diesem Jahr bei einem Umsatz von 500 Millionen Euro. Wir haben eine gewisse Schwungkra­ft im Unternehme­n. Das geht nur, weil wir super Leute haben. Das ist essenziell.

Das Magazin Focus Money hat erst kürzlich die Molkerei Gropper zu Deutschlan­ds besten Ausbildung­sbetrieben gewählt. Gropper: Darauf sind wir sehr stolz. Unsere Auszubilde­nden liegen uns am Herzen. Aktuell haben wir 49 junge Frauen und Männer bei uns in der Ausbildung.

Und die Lehrlinge lernen nicht nur, wie Butter hergestell­t wird. Gropper: Die Zeiten von Butter und Käse sind im Hause Gropper längst vorbei. Der Trend geht derzeit zu Produkten mit hohem Eiweißgeha­lt und Smoothies. Von S. Bronnhuber

 ?? Foto: Simone Bronnhuber ?? Ein Espresso in der neuen, hauseigene­n Kantine „Eat & Meet“: Christian Oppitz (links, Geschäftsf­ührer Marketing und Vertrieb) und Heinrich Gropper (Eigentümer und Geschäftsf­ührer) von der Molkerei Gropper.
Foto: Simone Bronnhuber Ein Espresso in der neuen, hauseigene­n Kantine „Eat & Meet“: Christian Oppitz (links, Geschäftsf­ührer Marketing und Vertrieb) und Heinrich Gropper (Eigentümer und Geschäftsf­ührer) von der Molkerei Gropper.

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