Augen auf beim Spaziergang durch Wald und Wiese
Zeckenzeit Im Landkreis Dillingen fällt vor allem eines auf
Landkreis Zecken können nicht nur Borreliose übertragen, sondern auch FSME. Das Frühsommer-Meningoezenephalitis-Virus wiederum kann bei einem Menschen Erkältungssymptome auslösen, in ganz wenigen Fällen aber auch eine Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute.
Seit 2001 sind FSME-Fälle meldepflichtig, weiß Dr. Uta-Maria Kastner, die Leiterin des Dillinger Gesundheitsamtes. Das Donau-Ries sowie die Kreise Günzburg und Heidenheim gelten als FSME-gefährdete Bereiche. Nur Dillingen nicht. „Wir hatten zwar im vergangenen Jahr einen Fall, aber die Infektion war im Allgäu. Deswegen sind wir kein Risikogebiet.“Die Krankheit sei mild verlaufen, mit grippeähnlichen Symptomen.
Nur 30 Prozent der Menschen, die sich mit FSME infizieren, werden laut Dr. Kastner krank, und davon wiederum die meisten so wie im Fall von 2016. Nur in einem von 1000 Fällen kommt es zu einer Hirnhaut-Entzündung. Wie vor anderen Viruserkrankungen auch, kann man sich dagegen impfen lassen. Vor der anderen Erkrankung, die Zecken übertragen, der Borreliose, nicht. Doch erstens, beruhigt Dr. Kastner, mache nicht jede Infektion krank. Und wer frühzeitig einen roten Ring auf seiner Haut rund um den Zeckenbiss sieht, könne mit Antibiotikum behandelt werden.
Lange Hosen und geschlossene Schuhe zum Schutz vor Zecken sollten vor allem Kinder tragen und Erwachsene, die abseits der befestigten Wege durch Wald und Wiesen gehen. Zecken würden durchaus lange nach einer Stelle auf dem fremden Körper suchen, wo sie lange ungestört Blut saugen können. Daher sollte man bei Kleinkindern hinter den Ohren und am Hals suchen, bei Erwachsenen in den Kniekehlen und zwischen den Beinen. „Wenn sie oft in Körperfalten beißen, merkt man das auch gar nicht“, erklärt die Medizinerin. 47 Borreliose-Fälle gab es 2016, etwas mehr als im Vorjahr.
Die Zeckensaison dauert normalerweise von Frühjahr bis Herbst. In besonders milden Jahren ohne Frost haben die Tiere immer Saison.
Interessanterweise ist Gesundheitsamtsleiterin Kastner aufgefallen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die mehr von Zecken oder Mücken heimgesucht werden als andere. Doch laut Literatur sei das nicht erwiesen.
Zecken und Mücken haben Präferenzen – so scheint es