Die brüten da was aus
Tierwelt Reichlich Storchennachwuchs in Dillingen und Umgebung. Wie das Wetter nicht nur uns zu schaffen macht
Landkreis Die ersten Blumen blühen, die Temperaturen steigen (mehr oder weniger) – der Frühling kündigt sich an, das heißt volles Haus in den Storchennestern des Landkreises Dillingen.
Das Nest auf dem Dillinger Schloss ist gut vor fremden Augen geschützt, doch Isolde Saur kann aus ihrem Büro im Finanzamt einen ersten Blick auf einen Jungstorch erhaschen. Der Nachwuchs ist vor etwa ein bis zwei Wochen geschlüpft. Die Frage, ob noch weitere Jungvögel nachkommen werden, bleibt weiterhin spannend.
Auch in Lauingen kann Storchenmama Hildegard Zenetti frohe Neuigkeiten verkünden. Gleich drei Storchenbabys sind am Samstag, 29. April, und Sonntag, 30. April, aus dem Ei geschlüpft. Trotz des schlechten Wetters ist Zenetti zuversichtlich und meint, „alle werden durchkommen“– im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als eines der vier Storchenküken gestorben ist.
Anton Wiedemann kann sogar von vier jungen Adebaren in Höchstädt berichten, denen es so weit allen gut geht. Zwei haben sich am vergangenen Sonntag, 29. April, aus dem Ei gepickt und jeweils eins am darauffolgenden Montag und Dienstag. Eine erfolgreiche Steigerung in Hinsicht auf die Storchenpopulation zu den zwei Babys im vergangenen Jahr. Im Horst auf dem Gundelfinger Rathaus brüteten Gundolf und Gundula ihre Eier aus. Experte Walter Hieber erspähte vier junge Störche, die geschätzt vor ein paar Tagen schlüpften. Gleichzeitig ist Hieber besorgt und hofft, „dass die Witterung gut ist“.
Ebenso Wilhelm Rochau, der die Bächinger Störche im Auge hat. Dort ist noch kein Nachwuchs zu sehen. Durch die schlechte Sicht ist unklar, wie viele Eier sich im Nest befinden. Laut Rochau müsse man noch mindestens 14 Tage warten, um Genaueres sagen zu können.
Grund für die Besorgnis der beiden Experten ist das Risiko, das die aktuelle Wetterlage mit sich bringt. Kälte und Nässe können für schwache Jungtiere sehr gefährlich werden, doch normalerweise werden sie anfangs von ihren Vogeleltern gewärmt und geschützt. Außerdem führt das feuchte Klima zu einem hohen Nahrungsangebot. In den ersten Wochen der Aufzucht gehören vor allem Würmer, Larven und andere Kleintiere zur Ernährung, aber auch Schlangen werden hin und wieder verspeist, wie eines der Fotos von Isolde Saur aus Dillingen zeigt.
In Fristingen wurde bis jetzt ein Storchenbaby von Elmar Schneider gesichtet, das etwa eine Woche alt ist. Weiterer Nachwuchs wird noch erwartet. Genau wie in Lauterbach, wo Rosa Feldwiese erst in den nächsten Tagen nach der Brut der Störche sieht, und in Pfaffenhofen, wo sich demnächst zwei kleine, kräftige Storchenbabys aus dem Ei pellen sollen. Denn die Brutzeit bei Störchen beträgt zwischen 32 bis 35 Tagen.
Manfred Selzle erzählt stolz von vier kleinen Störchen in Wittislingen. Zwei schlüpften bereits am Mittwoch, 26. April, aus ihrem Ei, der dritte am Donnerstag, 27. April, und der letzte in der Nacht vom Dienstag. Im Wittislinger Nest liegt noch ein fünftes Ei, das vor mehreren Tagen bei Kämpfen herausgekullerte und dabei leicht beschädigt wurde. Obwohl es Manfred Selzle behutsam zurücklegte, ist die Wahrscheinlichkeit eines fünften Storchenbabys relativ gering. „Wir lassen uns dennoch gerne positiv überraschen“, hofft Selzle.