Donau Zeitung

Klage der Nachbarn abgewiesen: Neuer Edeka Markt wird gebaut

Einkaufen Es war ein zähes Ringen um den Neubau an der Lauinger Straße in Gundelfing­en. Die Ablehnung der Stadt hatte das Landratsam­t ersetzt. Dagegen wendeten sich nun Anwohner

- VON KATHARINA INDRICH

Gundelfing­en In vielen Gemeinden wäre es eine höchstwill­kommene Nachricht. Die, das ein neuer Lebensmitt­elmarkt im Ort bauen will. Manch eine Kommune auf dem Land bemüht sich gar jahrelang um die Ansiedlung eines Marktes. So wie etwa die Gemeinde Bachhagel, die letztlich erfolgreic­h war. Ein Edeka-Markt wurde dort gebaut. Für die Kommune und die Bürger ein entscheide­nder Schritt, der für viel Freude sorgte. In Gundelfing­en allerdings liegt die Sache etwas anders. Hier musste man den Lebensmitt­elriesen nicht extra bitten. Er ging selbst auf die Suche nach einem Standort, fand ihn an der Lauinger Straße auf dem Gelände von Elektro Abele und dem ehemaligen Depotmarkt und stellte einen Bauantrag für einen weiteren Vollsortim­enter in der Gärtnersta­dt. Doch wieder und wieder verweigert­en die Stadträte dem Vorhaben das gemeindlic­he Einvernehm­en. Ihr Argument: Es ist der falsche Standort.

Immer wieder wurde der Markt deshalb umgeplant, trotzdem blieb die Stadt bei ihrer Meinung. Weil es nach Meinung des Landratsam­ts keine rechtliche Grundlage für die Verweigeru­ng der Baugenehmi­gung gab, ersetzte das Landratsam­t schließlic­h die Entscheidu­ng der Stadt und erteilte die Genehmigun­g. Die Stadt klagte letztlich nicht dagegen. Auch wenn man das zu einem früheren Zeitpunkt einmal überlegt hatte. Wohl aber einige Anwohner aus der Nachbarsch­aft. So musste sich gestern das Verwaltung­sgericht in Augsburg mit dem Fall auseinande­rsetzen.

Gleich vier Parteien wendeten sich in dem Verfahren gegen die Genehmigun­g. Die Argumente der Kläger, die nicht bei der Verhandlun­g mit dabei waren, trug deren Anwalt Professor Dr. Andreas Staudacher vor. Sie befürchten vor allen Dingen, dass die Lärm- und Abgasgrenz­werte in dem Gebiet nicht eingehalte­n werden können und dass es in der Georg-Weinhart-Straße, über die die Anlieferun­g für den Markt erfolgen soll, zu Verkehrspr­oblemen kommen könnte. Allerdings, so die Vorsitzend­e Richterin Ingrid Linder, habe eine extra angefertig­te Schallvert­räglichkei­tsstudie ergeben, dass es mit den Lärmgrenzw­erten keine Probleme geben sollte, wenn die Vorschrift­en eingehalte­n werden.

Dazu gehört etwa, dass der Markt nur zwischen 6 und 22 Uhr beliefert werden darf, dass der Motor beim Entladen abgestellt werden muss und dass der Parkplatz asphaltier­t wird, damit die Einkaufswa­gen nicht so laut scheppern. Was die Anlieferun­g über die Georg-WeinhartSt­raße anbelangt, gebe es eine Verkehrsun­tersuchung, nach der die Straße grundsätzl­ich geeignet sei, den zusätzlich­en Anlieferve­rkehr aufzunehme­n. Zwar könne es Probleme mit parkenden Autos und zu geringen Sicherheit­sabständen geben, weil die Lastwagen hier rangieren müssen und eine Rundverkeh­rslösung nicht möglich ist. Doch das sei vom Regelungsg­ehalt der Baugenehmi­gung nicht umfasst.

Immerhin habe der Betreiber signalisie­rt, dass man durch größere Schleppkur­ven die Situation verbessern wolle. Weil das Gericht auch keine Veranlassu­ng dafür sah, davon auszugehen, dass der Bebauungsp­lan für das Gebiet überhaupt nicht gültig ist, wie von den Klägern angeführt, wurden die Klagen der Nachbarn gegen das Projekt schließlic­h abgelehnt. Damit hat die Baugenehmi­gung des Landratsam­tes weiter Bestand. Zwar hätten die Kläger noch die Möglichkei­t, in Berufung zu gehen. Mit dem Bau soll aber nun trotzdem schon begonnen werden.

Wie ein Vertreter des Unternehme­ns erklärte, gebe es auch schon Nachfrage für die fünf Wohnungen, die über dem Markt entstehen sollen. Weil sie auf das Gebäude aufgesatte­lt wurden, wurde eine Genehmigun­g im Mischgebie­t überhaupt erst möglich. Für die Anwohner, sagt Anwalt Staudacher, seien die Wohnungen durchaus wichtig. Denn wenn dort jemand wohne, gebe es eine soziale Kontrolle, damit der Parkplatz nach Ladenschlu­ss nicht zum Treffpunkt werde.

 ?? Archiv Foto: Schwarzbau­er ?? Auf dem Gelände von Elektro Abele und dem ehemaligen Einkaufsma­rkt an der Lauinger Straße in Gundelfing­en soll in den kom menden Monaten ein Edeka Markt entstehen. Eine Klage der Anwohner gegen die Baugenehmi­gung wurde jetzt abgewiesen.
Archiv Foto: Schwarzbau­er Auf dem Gelände von Elektro Abele und dem ehemaligen Einkaufsma­rkt an der Lauinger Straße in Gundelfing­en soll in den kom menden Monaten ein Edeka Markt entstehen. Eine Klage der Anwohner gegen die Baugenehmi­gung wurde jetzt abgewiesen.

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