Windkraft: „Überfällige Entscheidung“
Naturschützer begrüßen Zöschinger Veto
Landkreis „Endlich hat der Regionale Planungsverband die einzig sinnvolle Entscheidung getroffen: Keine weiteren Windkraftwerke bei Zöschingen“, so kommentieren Reimut Kayser, Kreisvorsitzender des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), und Georg Holzheu, Artenschutzreferent des NABU Zöschingen, die Herausnahme von Flächen für die Windenergienutzung aus dem nun vorliegenden Entwurf des neuen Regionalplanes (wir berichteten). Dies sei das Verdienst von Bürgermeister Tobias Steinwinter, der dies „mit höchstem persönlichen Einsatz“durchgesetzt habe, loben die beiden Naturschutzexperten. Sie erinnern daran, dass bereits bei Erarbeitung des noch gültigen Regionalplans vonseiten des Naturschutzes erhebliche fachliche Bedenken gegen die Ausweisung der zwei Vorrangflächen für die Windkraft um Zöschingen für die damals insgesamt 13 projektierten Anlagen vorgebracht wurden. „Unsere Hauptargumente waren schon damals die mangelnde Windhöffigkeit sowie umfassende Artenschutzprobleme durch Windkraftnutzung im nördlichen Landkreis mit seiner hohen Populationsdichte von Großvögeln, insbesondere des Rotmilans.“Auch die vonseiten kritischer Umweltschützer schon damals prognostizierte geringe Stromerzeugung wegen mangelnder Windstärken um Zöschingen hätte sich bedauerlicherweise sehr früh bestätigt. Als Modellfall für die Fortsetzung der Konflikte sehen Holzheu und Kayser die vorgesehene Ausweisung einer Vorbehaltsfläche für die Windkraft im „Medlinger Hart“im nun vorgelegten Entwurf des neuen Regionalplanes. Dazu kämen noch erhebliche Bedenken hinsichtlich des Landschaftsbildes in Kombination mit dem Denkmalschutz. Auch die Bereitstellung von Flächen für die Windkraft etwa bei Syrgenstein müsse hinterfragt werden. Der Artenschutz müsse ein höheres Gewicht im Abwägungsprozess erhalten. Hier dürfen nicht mehr alte Fehler wiederholt und noch neue dazugemacht werden. (pm)