Ungebetene Gäste verletzen Polizisten
in Bayern baute Seehofer vor: „Nichts verachtet die Bevölkerung mehr, als die Verteilung von Posten bevor die Bevölkerung gesprochen hat“, mahnte er.
Der Listenvorschlag des CSUParteivorstandes wurde von der Versammlung unverändert angenommen – mit den Schwaben Gerd Müller auf Platz fünf, der reinen Listenkandidatin Katrin Albsteiger (NeuUlm) auf 29 und dem Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz (Neusäß) auf Platz 39. Die Liste sei „ein sehr akzeptabler Vorschlag“, lobte Seehofer. Die Reihung stelle sicher, dass aus allen Teilen Bayerns CSU-Abgeordnete in den Bundestag einziehen könnten, aber auch etwa Frauen ausreichend vertreten sind.
Rund 40 000 Gymnasiasten in Bayern schwitzen morgen über dem Deutschabitur. Mal abwarten, wie sie abschneiden werden – auch im Vergleich zu ihren Leidensgenossen in anderen Bundesländern.
Wer behauptet, früher sei alles besser gewesen, der hat wohl nicht die Hochschulreife absolviert, und schon gar nicht in Bayern. Das war damals oft ein Schwitzen und Zittern, ob man durchkommt, wenn man schlecht vorbereitet war und auf Lücke gelernt hatte. Und selbst mit ordentlichem Pauken war der Abiturient nicht gegen Misserfolg gefeit.
Inzwischen werden die Durchschnittsnoten immer besser. Zumindest mancherorts. In Berlin zum Beispiel ist dies so auffällig, dass schon biblische Vergleiche bemüht werden und ist die Rede von der wundersamen Vermehrung des AbiSchnitts 1,0. Auch im NochG 8-Land Bayern hat sich die Zahl der Topergebnisse deutlich erhöht. Baden-Württemberg dagegen hinkt bei der 1,0-Platzierung hinterher.
Woran liegt der 1,0-Boom? Nur am Kompensieren der schriftlichen durch unzählige mündliche Noten und Referate? Doch wer bisher in einem Fach kein Freak war und nun darin Abitur machen muss, wird auch nicht durch mündliche Präsentation von fehlendem Wissen glänzen. Oder liegt es doch an leistungsfördernden Medikamenten? An neuen Errungenschaften der Homöopathie oder an zuckerfreier Ernährung zum Abi-Angstabbau? Oder an den Lehrern? Oder ist die berühmte Berliner Luft plötzlich intelligenzfördernd und ihre Tiefausläufer auch in Bayern zu spüren?
Wie dem auch sei. Wir drücken allen Abiturienten morgen die Daumen, obwohl das ja selbst im nicht einsnullerüberschwemmten Bayern die meisten offenbar gar nicht mehr nötig haben. Drei ungebetene Gäste haben bei einer Feier in Neu-Ulm sieben Streifenwagen beschäftigt und zwei Beamte verletzt. Der 22 Jahre alte Veranstalter hatte in der Nacht zum Samstag den Notruf gewählt, weil die betrunkenen jungen Männer die Wohnung nicht wieder verlassen wollten. Beamte erteilten den 19- bis 24-Jährigen einen Platzverweis, das Trio kam aber zurück. Einer der Männer schlug einem Beamten mit der Faust ins Gesicht, sein Bruder schlug eine Polizistin. Mehreren Einsatzkräften gelang es, die drei in Gewahrsam zu nehmen. (AZ)