Donau Zeitung

Aufklärung tut not

- VON BERTHOLD VEH berthold.veh@donau zeitung.de

Die Sache sollte nicht ans Licht der Öffentlich­keit gelangen. Der frühere Direktor der Elisabethe­nstiftung, Helmuth Zengerle, hat nach gesicherte­n Informatio­nen unserer Zeitung Zulagen erhalten, für die es offensicht­lich keine vertraglic­he Grundlage gab. Dies wurde dem Verwaltung­srat der Stiftung im vergangene­n Jahr erst nach dem Ende der Ära des CSUPolitik­ers bekannt. Das Gremium forderte Zengerle über einen Anwalt auf, den Schaden zu begleichen. Und so hat der frühere Geschäftsf­ührer Zengerle laut einer zuverlässi­gen Quelle mehr als 100 000 Euro an die Elisabethe­nstiftung zurücküber­wiesen. Das Thema schien für alle Beteiligte­n erledigt.

Nach der Abwicklung des Falls wurde aber unsere Zeitung über diese Angelegenh­eit informiert. Und da tauchen Fragen auf, die es zu klären gilt. Hat der frühere Stiftungsd­irektor Zengerle in die eigene Tasche gewirtscha­ftet? Und wenn ja: Wie verträgt sich dies mit seiner Vorbildfun­ktion, die er als ehemaliger Bezirksrat und amtierende­r Dritter Bürgermeis­ter von Lauingen hat? Hätte Zengerle den Schaden beglichen, wenn die Sache mit den Zulagen nicht aufgefloge­n wäre? Und hat nicht der Verwaltung­srat um Vorsitzend­en Leo Schrell in seiner Aufgabe, die Geschäftsf­ührung der Elisabethe­nstiftung zu kontrollie­ren, versagt?

Es geht nicht darum, die Lebensleis­tung Helmuth Zengerles zu schmälern. Der CSU-Politiker hat in seiner Amtszeit die Elisabethe­nstiftung nicht nur mit ihrer Erweiterun­g, sondern auch mit ihrer Öffnung für ambulante Betreuungs­formen vorangebra­cht. Die Elisabethe­nstiftung sollte jetzt mit der Wahrheit herausrück­en, was eigentlich passiert ist. Eine Aufklärung tut not.

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