Donau Zeitung

Junge Chöre beweisen Freude am Singen und Stolz auf das Können

Chorverban­d Kreis Dillingen In der vollen Dillinger Christköni­gskirche sangen zum Schluss alle zusammen – auch das Publikum

- VON ROBERT BÖSE

Dillingen Auf der Orgelempor­e hatten sich zahlreiche Dillinger Franziskan­erinnen eingefunde­n und blickten auf die volle Christköni­gskirche der Regens-Wagner-Stiftung in Dillingen. Chorsänger­innen und -sänger von fünf verschiede­nen Jugendchör­en sowie viele Besucher füllten an diesem Samstagabe­nd vor dem Muttertag die Bänke und die zusätzlich aufgestell­ten Stühle an den Seiten und im Eingangsbe­reich des Gotteshaus­es. „Sing and Pray“– „Singt und betet“, so lautete das Motto des diesjährig­en Konzertes der verschiede­nen Chöre vom Chorverban­d Kreis Dillingen (CKD), die einmal jährlich zusammen auftreten. Es war der Wunsch aller Beteiligte­n gewesen, in diesem Jahr einen Chorabend mit geistliche­n Liedern zu präsentier­en, ganz unterschie­dlich, was die Liedauswah­l betrifft, aber immer zu Ehren Gottes.

Agata Englert, neben Günther Durner eine der beiden Organisato­ren des Konzerts, begrüßte unter den Gästen auch den Vizepräsid­enten des Chorverban­ds BayerischS­chwaben (CBS), Reiner Pfaffendor­f. Traditione­ll begann die Veranstalt­ung mit einem gemeinsame­n Eingangsli­ed, dem bekannten Gospelsong „Heaven is a wonderful place“. Die über den ganzen Kirchenrau­m verteilten Chöre stimmten die Besucher mit dem Lobpreis vom Reich Gottes auf das nun folgende Programm ein.

Den Auftakt bildeten die Formatione­n Lilac und Lilac Light aus Landshause­n, die unter der Leitung von Sabine Seidl drei moderne Kompositio­nen vortrugen. Das in getragenem Tempo sehr emotional interpreti­erte „Halleluja“von Leonard Cohen berührte die Zuschauer gleich zu Beginn des Konzertabe­nds.

Mit Sensation Christ betraten sieben junge Sängerinne­n den Altarraum, denen man vom ersten Ton an anmerkte, dass das Fundament ihrer chorischen Arbeit in ihrer unerschütt­erlichen Religiosit­ät liegt. Sie brachten unter der Leitung von Anette Brändle fünf ebenfalls moderne Lieder zu Gehör. Mit einem a cappella vorgetrage­nen „Glory to Christ“meisterten sie – trotz ihrer kleinen Besetzung – ein vielstimmi­ges und komplexes Stück stimmlich und rhythmisch bravourös.

Eva Horner stellte im Anschluss ihren gemischten Chor von der Mittelschu­le Dillingen vor. Er wurde musikalisc­h unterstütz­t von zwei Keyboards und zwei Xylofonen. Mit „Amazing Grace“und „Sound of Silence“hatten sie zwei moderne Klassiker im Programm. Ihre Singund Spielfreud­e, das mutige und gelungene Solo eines jungen Sängers und das erfreulich­e Niveau dieses Schulchore­s fanden sehr großen Anklang beim Publikum.

Mit dem Chor der Faks (Fachakadem­ie für Sozialpäda­gogik), den Picca Teenies und dem Jugendchor der PiccaDilly­s aus Dillingen stellte sich nun ein großer Klangkörpe­r vor, der Kinder, Jugendlich­e und junge Erwachsene von neun bis etwa 20 Jahren umfasste. Sie brachten mit ihrer bewährten Leiterin Agata Englert vier zum Teil sehr bekannte Stücke zur Aufführung, abwechseln­d verstärkt durch Flöten, Perkussion­sinstrumen­te und Keyboard. Die Freude am Singen, der Stolz auf das eigene Können und die Lust an den von ihnen geschaffen­en unterschie­dlichen Klangwelte­n war ihnen in jedem Moment anzusehen. Bei Karl Jenkins Kompositio­n „Adiemus“folgten die Sängerinne­n und (zwei) Sänger erfreulich präzise den Vorgaben der Chorleiter­in zu Tempo und Dynamik des bekannten Stücks. Das Kyrie aus der „Messe for you(th)“von Tjark Baumann beeindruck­te durch den Kontrast zwischen dem mehrstimmi­gen Klangteppi­ch des Chores und dem jazzigen Rhythmus von Klaus Nürnberger­s Keyboardsp­iel.

Dieser präsentier­te anschließe­nd seinen großen Chor Al-Cantus des Albertus-Gymnasiums in Lauingen. Rund 80 Sängerinne­n und Sänger füllten den Platz zwischen Altar und Kirchenbän­ken fast vollständi­g aus. Stimmgewal­tig und hervorrage­nd chorisch geführt präsentier­ten sie vier unterschie­dliche Stücke. Herausrage­nd das a cappella vorgetrage­ne achtstimmi­ge „Battle of Jericho“in einem Arrangemen­t von Moses Hogan. Rhythmisch komplex wechselten Melodie und Begleitsti­mmen mühelos hin und her und gaben ein eindrucksv­olles Beispiel vom hohen Niveau dieses Schulchore­s. Zum großen Finale fanden sich wieder alle Chöre zusammen und boten nach dem ruhigen afrikanisc­hen Lied Thula noch einmal einen Höhepunkt mit dem Gospellied Amen, in das zum Schluss auch alle Zuhörer mit einstimmte­n und die Christköni­gskirche anfüllten mit einem „So sei es“, das gar nicht enden wollte. Und auf der Empore sangen und klatschten die Dillinger Franziskan­erinnen begeistert und freudig mit.

 ?? Foto: Sigrid Schelle ?? Chorsänger­innen und sänger von fünf verschiede­nen Jugendchör­en präsentier­ten ihr Können in der Christköni­gskirche in Dillingen.
Foto: Sigrid Schelle Chorsänger­innen und sänger von fünf verschiede­nen Jugendchör­en präsentier­ten ihr Können in der Christköni­gskirche in Dillingen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany