Junge Chöre beweisen Freude am Singen und Stolz auf das Können
Chorverband Kreis Dillingen In der vollen Dillinger Christkönigskirche sangen zum Schluss alle zusammen – auch das Publikum
Dillingen Auf der Orgelempore hatten sich zahlreiche Dillinger Franziskanerinnen eingefunden und blickten auf die volle Christkönigskirche der Regens-Wagner-Stiftung in Dillingen. Chorsängerinnen und -sänger von fünf verschiedenen Jugendchören sowie viele Besucher füllten an diesem Samstagabend vor dem Muttertag die Bänke und die zusätzlich aufgestellten Stühle an den Seiten und im Eingangsbereich des Gotteshauses. „Sing and Pray“– „Singt und betet“, so lautete das Motto des diesjährigen Konzertes der verschiedenen Chöre vom Chorverband Kreis Dillingen (CKD), die einmal jährlich zusammen auftreten. Es war der Wunsch aller Beteiligten gewesen, in diesem Jahr einen Chorabend mit geistlichen Liedern zu präsentieren, ganz unterschiedlich, was die Liedauswahl betrifft, aber immer zu Ehren Gottes.
Agata Englert, neben Günther Durner eine der beiden Organisatoren des Konzerts, begrüßte unter den Gästen auch den Vizepräsidenten des Chorverbands BayerischSchwaben (CBS), Reiner Pfaffendorf. Traditionell begann die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Eingangslied, dem bekannten Gospelsong „Heaven is a wonderful place“. Die über den ganzen Kirchenraum verteilten Chöre stimmten die Besucher mit dem Lobpreis vom Reich Gottes auf das nun folgende Programm ein.
Den Auftakt bildeten die Formationen Lilac und Lilac Light aus Landshausen, die unter der Leitung von Sabine Seidl drei moderne Kompositionen vortrugen. Das in getragenem Tempo sehr emotional interpretierte „Halleluja“von Leonard Cohen berührte die Zuschauer gleich zu Beginn des Konzertabends.
Mit Sensation Christ betraten sieben junge Sängerinnen den Altarraum, denen man vom ersten Ton an anmerkte, dass das Fundament ihrer chorischen Arbeit in ihrer unerschütterlichen Religiosität liegt. Sie brachten unter der Leitung von Anette Brändle fünf ebenfalls moderne Lieder zu Gehör. Mit einem a cappella vorgetragenen „Glory to Christ“meisterten sie – trotz ihrer kleinen Besetzung – ein vielstimmiges und komplexes Stück stimmlich und rhythmisch bravourös.
Eva Horner stellte im Anschluss ihren gemischten Chor von der Mittelschule Dillingen vor. Er wurde musikalisch unterstützt von zwei Keyboards und zwei Xylofonen. Mit „Amazing Grace“und „Sound of Silence“hatten sie zwei moderne Klassiker im Programm. Ihre Singund Spielfreude, das mutige und gelungene Solo eines jungen Sängers und das erfreuliche Niveau dieses Schulchores fanden sehr großen Anklang beim Publikum.
Mit dem Chor der Faks (Fachakademie für Sozialpädagogik), den Picca Teenies und dem Jugendchor der PiccaDillys aus Dillingen stellte sich nun ein großer Klangkörper vor, der Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von neun bis etwa 20 Jahren umfasste. Sie brachten mit ihrer bewährten Leiterin Agata Englert vier zum Teil sehr bekannte Stücke zur Aufführung, abwechselnd verstärkt durch Flöten, Perkussionsinstrumente und Keyboard. Die Freude am Singen, der Stolz auf das eigene Können und die Lust an den von ihnen geschaffenen unterschiedlichen Klangwelten war ihnen in jedem Moment anzusehen. Bei Karl Jenkins Komposition „Adiemus“folgten die Sängerinnen und (zwei) Sänger erfreulich präzise den Vorgaben der Chorleiterin zu Tempo und Dynamik des bekannten Stücks. Das Kyrie aus der „Messe for you(th)“von Tjark Baumann beeindruckte durch den Kontrast zwischen dem mehrstimmigen Klangteppich des Chores und dem jazzigen Rhythmus von Klaus Nürnbergers Keyboardspiel.
Dieser präsentierte anschließend seinen großen Chor Al-Cantus des Albertus-Gymnasiums in Lauingen. Rund 80 Sängerinnen und Sänger füllten den Platz zwischen Altar und Kirchenbänken fast vollständig aus. Stimmgewaltig und hervorragend chorisch geführt präsentierten sie vier unterschiedliche Stücke. Herausragend das a cappella vorgetragene achtstimmige „Battle of Jericho“in einem Arrangement von Moses Hogan. Rhythmisch komplex wechselten Melodie und Begleitstimmen mühelos hin und her und gaben ein eindrucksvolles Beispiel vom hohen Niveau dieses Schulchores. Zum großen Finale fanden sich wieder alle Chöre zusammen und boten nach dem ruhigen afrikanischen Lied Thula noch einmal einen Höhepunkt mit dem Gospellied Amen, in das zum Schluss auch alle Zuhörer mit einstimmten und die Christkönigskirche anfüllten mit einem „So sei es“, das gar nicht enden wollte. Und auf der Empore sangen und klatschten die Dillinger Franziskanerinnen begeistert und freudig mit.