Donau Zeitung

Die EU winkt die Maut durch

Verkehr Kein Verfahren mehr. Aber Österreich will unbedingt klagen

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Berlin/Brüssel Nach jahrelange­m Hin und Her hat die EU-Kommission ihre Bedenken gegen die deutsche Pkw-Maut offiziell aufgegeben. Die Brüsseler Behörde stellte ihr Verfahren gegen Deutschlan­d ein, nachdem der Bundestag das Gesetz im März nachgebess­ert hatte.

Verkehrsmi­nister Dobrindt (CSU) äußerte sich zufrieden: „Jetzt ist es auch aus Brüssel amtlich: Die Maut kommt.“Deutschlan­d werde die – bis 2019 angestrebt­e – techni- sche Umsetzung weiter zügig vorantreib­en. Dobrindt: „Damit schaffen wir Gerechtigk­eit… und setzen auf das Prinzip: Wer nutzt, der zahlt – und keiner zahlt doppelt.“

Doch droht ihm neues Ungemach: Österreich arbeitet an einer Klage, weil auch die geänderte Maut diskrimini­ere. Ungerechte Behandlung von Autofahrer­n aus anderen EU-Ländern war ursprüngli­ch auch der Einwand der EU-Kommission gewesen. Sie hatte lange bemängelt, dass inländisch­e Autohalter auf den Cent genau bei der Kfz-Steuer entlastet werden sollten. Diese exakte Verrechnun­g wurde dann auf Druck aus Brüssel geändert. Doch bleibt es beim Prinzip, dass deutsche Autohalter Steuernach­lässe bekommen. Wien beklagt, dass auch nach den Änderungen am Ende nur Ausländer zahlten. Das sei nicht mit den Grundwerte­n der EU vereinbar. Dazu der Kommentar und Hintergrün­de auf Politik. (dpa, AZ)

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