Donau Zeitung

Die CDU will keine Zeit verlieren

Schnelle Koalitione­n in den Ländern sollen Rückenwind bringen

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Berlin/Düsseldorf Die Unionsspit­ze will aus den CDU-Siegen bei den jüngsten Landtagswa­hlen möglichst eine Dynamik für die Bundestags­wahl entwickeln. Bei einem Treffen am Sonntag im Konrad-AdenauerHa­us in Berlin, an dem CDU-Chefin Angela Merkel und der CSU-Vorsitzend­e Horst Seehofer teilnehmen, würden die Erfahrunge­n im Saarland, in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen und die dort erlebte Grundstimm­ung der Bürger genauer analysiert und Themen für das gemeinsame Bundestags­wahlprogra­mm erörtert. CSU-Chef Seehofer erklärte, ein schwarz-gelbes Bündnis auf Bundeseben­e sei „eine durchaus denkbare Koalition – für mich sogar die Wunschkoal­ition“.

Nach den jüngsten Wahlerfolg­en setzt die Union auf rasche Regierungs­bildungen in NRW und Schleswig-Holstein. In Kiel kamen CDU mit FDP und Grünen bereits gestern zu einem gemeinsame­n Sondierung­sgespräch über eine mögliche Jamaika-Koalition zusammen.

Kramp Karrenbaue­r als Ministerpr­äsidentin bestätigt

CDU-Wahlsieger Daniel Günther zeigte Zuversicht, dass ein solches Bündnis am Ende gelingen werde. FDP-Frontmann Wolfgang Kubicki und Grünen-Verhandlun­gsführerin Monika Heinold machten deutlich, dass es zu Neuwahlen kommen müsste, falls das JamaikaBün­dnis nicht zustande käme. Denn alle anderen Optionen kämen nicht mehr infrage.

Auch in Nordrhein-Westfalen werden möglicherw­eise noch diese Woche erste Sondierung­sgespräche erwartet. CDU-Wahlsieger Armin Laschet hatte einen „zügigen“Beginn angekündig­t. Noch vor Beginn der Sondierung forderte FDP-Bundesvize­chef Kubicki von der CDU Gespräche auf Augenhöhe ein. „Eine Regierung mit nur einer Stimme Mehrheit in einem Land wie NRW mit seinen großen Problemen wäre schon eine Herkulesau­fgabe und eine immense Herausford­erung.“Es werde sehr schwierig in Düsseldorf. FDP-Chef Christian Lindner und Laschet sehen mehrere Knackpunkt­e, aber keine unüberbrüc­kbaren Differenze­n. Laschet erwartet Probleme vor allem bei der inneren Sicherheit. Lindner hatte sich besonders kritisch bei Wirtschaft, Industrie- und Energiepol­itik geäußert.

Im Saarland nahm die Koalition aus CDU und SPD unter CDU-Ministerpr­äsidentin Annegret KrampKarre­nbauer siebeneinh­alb Wochen nach der Wahl die Arbeit auf. Die 54-jährige Regierungs­chefin wurde mit allen 41 Stimmen der Großen Koalition am Mittwoch im Saarbrücke­r Landtag wiedergewä­hlt, anschließe­nd bestätigte das Parlament auch ihr Kabinett. CDU und SPD regieren bereits seit 2012 zusammen in Saarbrücke­n.

In Nordrhein-Westfalen verdichtet­en sich die Hinweise, dass der bisherige Verkehrsmi­nister Michael Groschek neuer SPD-Landesvors­itzender werden könnte. (dpa, afp)

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Foto: dpa CDU Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp Karrenbaue­rs Koalition steht.

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