Donau Zeitung

So sparen Sie Strom und Wasser

Ratgeber Manche Menschen verbrauche­n unnötig viel Energie, etwa weil sie falsch Wäschewasc­hen oder ihren Fernseher nicht ausschalte­n. Ein Experte verrät, wo Fallen lauern

- VON BENEDIKT SIEGERT

Augsburg Viele Verbrauche­r kennen das: Wenn am Monats- oder Jahresende die Rechnung für Strom, Wasser und Gas ins Haus flattert, gibt es eine Überraschu­ng: Es muss wieder viel Geld nachbezahl­t werden, obwohl man sich im abgelaufen­en Zeitraum eigentlich viel Mühe gegeben hat, Energie einzuspare­n. Wir haben mit einem Experten von der Verbrauche­rzentrale gesprochen und Tipps zum Sparen von Wasser, Strom und Gas zusammenge­stellt.

Ist es grundsätzl­ich schwer, die Stromkoste­n zu senken?

„Eigentlich nicht“, meint Horst Söllner, der als Energieber­ater für die Verbrauche­rzentrale in Augsburg und Haunsheim arbeitet. Denn fast zehn Prozent des Stromverbr­auchs fallen durch Fernseher oder Computer an, die im Stand-by-Betrieb unnötig viel Energie verbrauche­n. Bis zu 90 Euro macht das im Jahr aus. „Ich würde daher empfehlen, das Stand-by einfach auszuschal­ten oder abschaltba­re Steckdo- senleisten zu kaufen“, sagt der Berater. Bis zu 90 Prozent weniger Strom bringt auch der Energiespa­rmodus in Computern, der den PC bei Nichtbenut­zung selbststän­dig abschaltet. Großes Einsparpot­enzial gibt es zudem bei Haushaltsg­roßgeräten wie Kühlschrän­ken oder Waschmasch­inen. „Senkt man die Wasch-Temperatur bei schmutzige­r Wäsche von 90 auf 60 Grad, braucht man fast die Hälfte weniger Strom“, sagt Söllner. Das Gleiche gelte für Kühlschrän­ke. Sieben Grad reichen meist aus, um Fleisch und Lebensmitt­el zu lagern. Kühler müsse man den Kühlschran­k nicht einstellen. „Wenn man all diese Ratschläge beherzigt, kann man unterm Strich bis zu zwölf Prozent Kosten im Jahr sparen“, meint Söllner.

Wie verbraucht man weniger Wasser?

Auch hier gilt: Schon mit wenig Aufwand kann man viel Geld einsparen. Laut Söllner ist je nach Haushalt sogar gut die Hälfte an Einsparung­en möglich. Verringern ließe sich der Wasserbeda­rf außerdem bei der Toi- lettenspül­ung: „Wer den Knopf nicht ganz durchdrück­t, verbraucht nur halb so viel“, sagt der Augsburger Experte. Viel zu viel Wasser wird seiner Meinung nach aber vor allem im Garten verschwend­et: „Eine Regentonne oder besser noch eine Zisterne reduzieren den Wasserverb­rauch erheblich“, sagt Söllner. Mit wenig Einsatz und Mühe kann man so an die 20 000 Liter Wasser einsparen – und damit gut 80 Euro pro Jahr.

Wie heizt man seine Wohnung oder sein Haus richtig?

Ein Viertel der Energie in deutschen Häusern wird beim Heizen verbraucht. Umso wichtiger ist es, dabei gewisse Regeln zu beachten. „Wer zu wenig heizt, nur um zu sparen, tut sich keinen Gefallen“, sagt Söllner. Viele Leute würden den Fehler machen, nur die Räume richtig zu erwärmen, die sie regelmäßig benutzen. Doch das ist falsch: „Wird es draußen dann wieder kälter, nimmt es unheimlich viel Energie in Anspruch, die Zimmer wieder aufzuheize­n“, sagt Söllner. Es ist daher besser, alle Räume auf einheitlic­hem Temperatur-Niveau zu halten. Auch Abstellkam­mern sollten mindestens 15 Grad warm sein – „Die Tür dorthin aber schließen“, rät der Experte. Ansonsten droht unnötiger Wärmeverlu­st. Mindestens genauso wichtig wie das richtige Heizen ist es, die Wohnung regelmäßig durchzulüf­ten. „Das ist das A und O“, sagt Söllner. Zwei Mal am Tag die Fenster für zehn Minuten in jedem Zimmer zu öffnen, sei die beste Lösung. „Auf keinen Fall sollte man die Fenster aber dauerhaft kippen“, warnt der Experte. Die Räume sind sonst deutlich ausgekühlt­er als nach dem Stoßlüften und brauchen wieder viel Energie, bis sie warm werden. „Deswegen sollte man auch nachts die Fenster geschlosse­n halten“, sagt Söllner. Würde alleine jeder Einwohner Augsburgs auf diese Weise seine benötigte Heiztemper­atur um ein Grad verringern, könnten nach Rechnung des Experten 112 Millionen Kilowattst­unden eingespart werden, das sind umgerechne­t 6,5 Millionen Euro an Heizkosten.

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Foto: Benedikt Siegert Die regelmäßig­e Kontrolle der Raumtemper­atur mit solchen Kombi Messinstru­menten lohnt sich: Wer die Temperatur in etwa überall auf demselben Niveau hält, braucht spä ter nicht unnötig viel Energie beim Heizen, wenn es wieder kälter wird.

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