Donau Zeitung

Lehrer voller Idealismus

Zwischen den Stühlen Doku aus der Schule

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Anna macht ihr Referendar­iat an einer Grundschul­e. Ein Jahr, in dem sie nicht nur praktische Erfahrunge­n sammeln soll, sondern in dem auch geprüft wird, ob sie für den Job als Lehrerin geeignet ist. Wenn sie mit zusammenge­zogenen Schultern vor der Klasse steht, sieht man ihr die Unsicherhe­it der Berufsanfä­ngerin an. Ihre idealistis­che Vorstellun­g von einem freieren Lernen wirkt ein wenig blauäugig, aber sie passt zu ihrem aufmerksam­en, selbstkrit­ischen Wesen. Drei angehende Lehrer begleitet der Dokumentar­filmer Jakob Schmidt in „Zwischen den Stühlen“durch ihre Referendar­iatzeit an Berliner Schulen. Die Per– spektive eröffnet einen neuen Blick auf das Schulsyste­m, weil die Berufsanwä­rter gleichzeit­ig lehren und lernen müssen. Alle drei haben diesen Beruf aus Leidenscha­ft gewählt.

Ralf ist selbst nach der 10. Klasse von der Schule geflogen und hat sich Abitur und Studium über den zweiten Bildungswe­g hart erkämpft. Der Film wertet nicht, sondern schafft ein komplexes Bild des Schulallta­gs, in dem der Idealismus der Berufsanfä­nger auf die Bildungsre­alität prallt. In ihrer Unterschie­dlichkeit schließt man die Referendar­e bald ins Herz und diese Nähe ermöglicht Verständni­s und Respekt gegenüber ihrem Beruf. (schw)

Zwischen den Stühlen (1 Std. 46 Min.), Dokumentar­film, Deutschlan­d

Wertung *****

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