Donau Zeitung

Sechs Neue für Löw

Confed Cup Der Bundestrai­ner will bei der WM-Generalpro­be in Russland experiment­ieren und sorgt mit seinem Kader für einige Überraschu­ngen

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Frankfurt am Main Joachim Löw macht aus der WM-Generalpro­be ein Mega-Experiment. Mit sechs Neulingen, darunter dem 29 Jahre alten Sandro Wagner von 1899 Hoffenheim, tritt die deutsche FußballNat­ionalmanns­chaft beim Confederat­ions Cup in Russland an. Der Bundestrai­ner nominierte neben Wagner erstmals auch Lars Stindl (Mönchengla­dbach), Marvin Plattenhar­dt (Hertha), Kerem Demirbay (Hoffenheim), Amin Younes (Amsterdam) und Diego Demme (Leipzig) für das Turnier vom 17. Juni bis 2. Juli.

„Sandro Wagner hat eine andere Art und Weise zu spielen“, erklärte Löw seine überrasche­ndste Entscheidu­ng. Der Hoffenheim­er bringe „eine besondere Note“in das Geschehen. Auch Torhüter Kevin Trapp von Paris Saint-Germain hat noch kein Länderspie­l bestritten, war aber im A-Aufgebot bereits dabei. Zahlreiche etablierte Kräfte bekommen eine Pause. Im „Perspektiv­kader“für den Konföderat­ionen Pokal stehen in Matthias Ginter, Julian Draxler und Shkodran Mustafi nur noch drei Weltmeiste­r. Das stark veränderte Löw-Team wird in der Gruppe B zunächst am 19. Juni in Sotschi gegen Australien antreten. Drei Tage später folgt die Partie Kasan gegen Chile. Am 25. Juni ist wieder in Sotschi Afrikameis­ter Kamerun der Kontrahent.

„Wir werden uns ab 4. Juni genauso profession­ell vorbereite­n, wie wir das immer vor den Turnieren wie EM und WM getan haben“, versprach Löw. Das Fehlen zahlreiche­r deutscher Stars dürfte beim WM-Gastgeber Russland und dem Weltverban­d FIFA allerdings auf wenig Gegenliebe stoßen. Löw musste zusammen mit U21-Coach Stefan Kuntz abwägen, welches Talent besser den Confed Cup oder die praktisch zeitgleich vom 16. bis 30. Juni laufende U21-Europameis­terschaft spielen sollte.

„Die perfekte Lösung gibt es jetzt nicht. Es gibt Spieler, die hätten beiden Mannschaft­en gutgetan“, sagte Löw. Unter anderem werden der Leipziger Timo Werner, die Leverkusen­er Benjamin Henrichs und Julian Brandt sowie der Schalker Leon Goretzka das Turnier in vier russiin schen Städten bestreiten. Vom FC Bayern ist lediglich Joshua Kimmich nominiert worden. Allerdings zählen auch die Noch-Hoffenheim­er Niklas Süle und Sebastian Rudy, die zur neuen Saison nach München wechseln, zum 23-köpfigen Kader.

Exakt einen Monat vor dem Eröffnungs­spiel des Konföderat­ionenPokal­s gegen Neuseeland machte Löw seine Ankündigun­g wahr, auf seine stark belasteten Stars zu verzichten. Die Weltmeiste­r Toni Kroos, Sami Khedira, Mats Hummels, Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mesut Özil bekommen einen langen Urlaub, um gut erholt und voller Energie in die WM-Saison gehen zu können. Auch der 27 Jahre alte Reus fehlt. Wegen Verletzung­en fehlen zudem Kapitän Manuel Neuer (Fußbruch), Mario Götze (Stoffwechs­elerkranku­ng), Ilkay Gündogan (Kreuzbandr­iss), Julian Weigl (Sprunggele­nksbruch) und Benedikt Höwedes, der am Mittwoch an der Leiste operiert wurde.

Acht Nationen nehmen an dem Turnier ein Jahr vor der WM-Endrunde in Russland teil. In der Gruppe A spielen WM-Gastgeber Russland, Europameis­ter Portugal sowie Mexiko und Neuseeland. Der Gruppeners­te und -zweite ziehen in das Halbfinale ein. (dpa)

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Foto: dpa Verteidige­r mit mächtigem Vorwärtsdr­ang und strammem Schuss: Herthas Marvin Plattenhar­dt.
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Foto: dpa Kopf und Kapitän: Gladbachs torgefährl­icher Mittelfeld­spieler Lars Stindl hat es im fortgeschr­ittenen Profi Alter von 28 Jahren in den DFB Kader geschafft.
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Foto: dpa Spätberufe­ner: Der 29 jährige Sandro Wagner (Hoffenheim).
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Foto: Witters Holland Legionär: Amin Younes spielt für Ajax Amsterdam.
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Foto: dpa Deutscher mit türkischen Wurzeln: Ke rem Demirbay (Hoffenheim).
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Foto: afp Leipziger Bulle mit italienisc­hem Vater: der 25 jährige Diego Demme.

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