Das Planschen geht los
Freibad Im Dillinger Eichwaldbad beginnt die Saison – und die Schwimmmeister haben wieder viel zu tun
Dillingen Auf der Bank im Dillinger Eichwaldbad sitzt ein Mann in Badehose. Die Beine hat er weit von sich gestreckt und sein Oberkörper wird von der Sonne angestrahlt. Die Augen sind geschlossen. Nebenan schwimmen Menschen ihre Bahnen und im Attraktionsbecken ist das laute Kreischen vieler Kinder zu hören. Bälle fliegen durch die Luft und das Geräusch von planschenden Füßen hallt durch die Luft. Hier genießt jeder den Sommer – ganz auf seine Art.
Seit Samstag hat die Saison im Dillinger Freibad begonnen. „Einen besseren Start hätten wir uns nicht wünschen können“, erklärt Bäderbetriebsleiter Jochen Hihler, während er sich bei seinen Kollegen nach der aktuellen Temperatur erkundigt. 23 Grad zeigt die Anzeige am Mittwoch an. Immer mehr Badegäste trudeln in das Freibad. Die Stammschwimmer sind schon seit den frühen Morgenstunden da. „Bei Wind und Wetter“, sagt Hihler. Als am Samstag die Türen zum Freibad geöffnet wurden, hätten sie schon in Bereitschaft gestanden. Seitdem strömten insgesamt schon mehr als 2000 Besucher in das Eichwaldbad. Das sei aber noch relativ wenig. „An richtig heißen Tagen können es allein auch schon mal 3000 werden.“Niedrigere Temperaturen sollten die Gäste aber künftig nicht davon abhalten, schwimmen zu gehen, findet Hihler. „Das Wasser in den Becken hat immer eine Temperatur von 24,5 Grad.“Und die Umkleidekabinen seien durchgehend beheizt. Außerdem sei das Freibad selbst bei Wind und Regen geöffnet. Von 9 bis 12 und von 17 bis 20 Uhr. „Viele Bäder schließen, sobald das Wetter umschlägt.“Das sei in dem Bad der Donau-Stadtwerke anders. Durchgehend bis 20 Uhr geöffnet ist es bei Sonnenschein.
Obwohl um 9 Uhr morgens erst der Badebetrieb beginnt, sind Hihler und seine Kollegen schon um 5.30 vor Ort. „Erst steht der technische Dienst an.“Das bedeutet, die Wasseraufbereitungsanlagen müssen bedient, die Becken gereinigt und Liegewiesen kontrolliert werden. Mit einem sogenannten Reinigungsroboter werden die Böden der einzelnen Schwimmbecken von Dreck befreit. So ein Roboter könne bis zu 26000 Euro kosten, erklärt Hihler. Was der Roboter nicht leisten kann, wird mit den Händen aus dem Wasser gefischt. „Viele denken, ein Schwimmmeister steht nur am Beckenrand.“Das sei falsch, sagt Hihler. Der Beruf erfordere viel mehr – dazu gehört nicht nur das nötige technische Verständnis, sondern auch das Arbeiten im Schichtdienst. Bademeister Jürgen Krebs arbeitet seit 33 Jahren im Eichwaldbad. Heute geht sein Dienst um 14.30 Uhr zu Ende. Beginnt die Aufsicht der Gäste, darf er sich nicht weiter als 25 Meter vom Becken entfernen.
An diesem Tag ist es noch ruhig. Bei viel Zulauf sei das aber anders. „Da kommt es auch häufiger zu Streitereien“, erzählt der 54-Jährige. Seine Aufgabe sei es in solchen Situationen, zu schlichten. Fröhlich und ausgelassen soll die Stimmung im Freibad sein – dafür sorgt Krebs. In dieser Saison sprang der Bademeister selbst noch nicht ins kühle Nass. „Die Dillinger brauchen immer ein bisschen“, erklärt er und lacht auf. Doch er freue sich schon auf die heißen Sommertage, wenn er für die Spätschicht eingeteilt ist. „Dann springe ich nach getaner Arbeit ins Wasser.“Da hat er das Schwimmbad ganz für sich – schließlich endet so ein Spätdienst erst gegen 23.30 Uhr. „Das ist schon schön, wenn keiner mehr da ist.“In solchen Momenten liebt er seinen Beruf besonders, denn ein besseres Gefühl von Feierabend könne es kaum geben.