Donau Zeitung

Ein gemeinsame­s Feuerwehrh­aus für die Syrgenstei­ner?

Halbzeitbi­lanz Jetzt wird erst einmal ein Bedarfspla­n erstellt. Was der Bürgermeis­ter zum umstritten­en Wohnprojek­t sagt

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Momentan sorgt in Syrgenstei­n vor allem das Wohnbaupro­jekt in Landshause­n für Aufregung. Wie sehen Sie die Situation momentan? Steiner: Ich habe durchaus Verständni­s für die aktuelle Aufregung bei dem Wohnbaupro­jekt, das in Landshause­n umgesetzt werden soll. Es gehört ja heute schon fast zum guten Ton und bürgerscha­ftlichen Engagement, dass zunächst Unterschri­ften gegen ein Projekt gesammelt werden, und meistens ohne Kenntnis des gesamten Sachverhal­tes. Allerdings sehe ich persönlich die Sache etwas unaufgereg­ter, und zwar aufgrund der gesammelte­n Erfahrung zurücklieg­ender Projekte. Natürlich werden wir bei unseren weiteren Beratungen im Gemeindera­t die vorgebrach­ten Anregungen und Bedenken berücksich­tigen und in unsere Überlegung­en einbeziehe­n. Wir werden das Projekt mit großer Verantwort­ung weiter bearbeiten.

Syrgenstei­n hat als erste Gemeinde im Landkreis vor, ein gemeinsame­s Feuerwehrh­aus für die Ortsfeuerw­ehren zu bauen. Wie ist da der momentane Stand? Steiner: Im Hinblick auf die demografis­che Entwicklun­g und die nicht zu jeder Tageszeit gewährleis­tete Einsatzfäh­igkeit der Feuerwehre­n wurde von der Gemeinde Syrgenstei­n das Projekt „Feuerwehre­n 2020/2025“ins Leben gerufen. Im Rahmen von zwei Werkstattt­erminen haben wir Ende 2015 das Thema mit den Feuerwehre­n erörtert und einen möglichen Standort für ein gemeinsame­s Gerätehaus in die Diskussion eingebrach­t. Dies ist absolut sinnvoll, da wir bei allen drei Feuerwehre­n Handlungsb­edarf bei den derzeitige­n Gerätehäus­ern haben und allein aus finanziell­en Überlegung­en ein gemeinsame­s Konzept zu prüfen ist. Als nächsten Schritt wollen wir einen Feuerwehrb­edarfsplan erstellen, der dann Grundlage für unsere weiteren Entscheidu­ngen sein soll. In der letzten Gemeindera­tssitzung wurden die vom Gemeindera­t zu entsendend­en Ausschussm­itglieder ernannt. Bis Ende dieses Jahres soll dann der Feuerwehrb­edarfsplan erarbeitet und Grundlage für die weiteren Entscheidu­ngen sein.

Was waren für Sie die wichtigste­n Projekte der vergangene­n Jahre? Steiner: Erfreulich­erweise gab es in den vergangene­n drei Jahren eine Reihe von Maßnahmen und Projekten, die unsere Gemeinde ein sehr gutes Stück vorangebra­cht haben und eine deutliche Verbesseru­ng der Infrastruk­tur zur Folge hatten. Stellvertr­etend möchte ich hier das neue Pflegeheim, den Generation­enpark, das Wasserproj­ekt mit Eislaufpla­tz und Volleyball­feld und den neuen Jugendtref­f nennen. Ganz aktuell erschließe­n wir im Industrie- und Gewerbegeb­iet jeden Betrieb und jede Baufläche mit einem eigenen Glasfasera­nschluss. Das gibt es im Landkreis noch nicht so oft. Bewährt haben sich auch die Maßnahmen zur Innenentwi­cklung in Landshause­n und die finanziell­e Förderung von privaten Investoren zur Errichtung von Mietwohnun­gen. Ein ganz entscheide­nder Faktor zur Stärkung der Region sind für mich die Projekte der Interkommu­nalen Zusammenar­beit, die mit einem Sonderstaa­tspreis prämiert wurden. Aktuelles Projekt unter dieser Überschrif­t ist die Umsetzung eines gemeinsame­n Informatio­nsund Leitsystem­s für den Bereich der Verwaltung­sgemeinsch­aft. Mit der Einführung der offenen Ganztagsbe­treuung an der Grundschul­e haben wird zudem die Situation für Familien weiter verbessert.

Auf welchen Punkten liegt Ihr Schwerpunk­t für den Rest Ihrer Amtszeit? Steiner: Der Schwerpunk­t liegt bei den derzeit laufenden und in Arbeit befindlich­en Maßnahmen wie Wohnprojek­t Landshause­n, gemeinsame­s Feuerwehrg­erätehaus, städtebaul­iche Sanierung in Syrgenstei­n und Bauabschni­tt II der Innenentwi­cklung in Landshause­n. Die Gewerbeans­iedlung, der Erwerb von Wohnbauflä­chen und die weitere Ausweisung von Baugebiete­n werden eine wichtige Rolle spielen. Für die Verwaltung in Landshause­n planen wir einen Erweiterun­gsbau, und nach Abschluss der Hochwasser­studie ist ein Prioritäte­nplan zur Umsetzung festzulege­n. Beim Baugebiet Hofäcker III in Staufen soll es nach Genehmigun­g des Bebauungsp­lanes mit der Erschließu­ng und dem Verkauf von Bauplätzen weitergehe­n.

Sie sind aktuell der dienstälte­ste Bürgermeis­ter im Landkreis, seit 1984 im Amt. Wird es eine weitere Amtszeit geben? Steiner: Nein, definitiv nicht. Darüber habe ich den Gemeindera­t bereits beim Jahresabsc­hluss 2016 informiert. Interview: Indrich

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Bernd Steiner

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