Der Traditionserlass – Ministerin Ursula von der Leyen plant eine Überarbeitung
Entstehung „Richtlinien zum Tradi tionsverständnis und zur Traditions pflege in der Bundeswehr“wurden erst mals im Jahr 1965 niedergelegt. Weil die Bundeswehr auch mithilfe vie ler ehemaliger Wehrmachtssoldaten aufgebaut worden war, sollte so eine unkritische Anlehnung an die Ver gangenheit unterbunden werden.
Weiterentwicklung Der Traditions erlass von 1982 regelt die Grundla gen der Traditionspflege. Doch der Er lass bleibt an entscheidenden Stellen vage. Ein Unrechtsregime, wie das Drit te Reich, kann dem Erlass zufolge Tradition nicht begründen. Die deut schen Streitkräfte seien in den Natio nalsozialismus „teils schuldhaft ver strickt, teils wurden sie schuldlos missbraucht“, heißt es im Punkt 6. Na tionalsozialistische Symbole wie das Hakenkreuz sind verboten – außer etwa sie dienen der politischen Bildung. Als bedeutende Symbole werden die schwarz rot goldene Flagge aufge führt, die Nationalhymne, der Adler des Bundeswappens oder das Eiserne Kreuz. Das Sammeln von Waffen, Mo dellen, Fahnen, Bildern, Orden und Ausrüstungsgegenständen ist den Sol daten bisher laut Erlass erlaubt – al lerdings müssten Exponate in einen ge schichtlichen Zusammenhang ge stellt werden.
Neufassung Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will bis zum Herbst eine Neufassung des Erlasses vorlegen, um „Hintertürchen“darin zu schließen. (dpa, AZ)