Impressionen zwischen Iller und Lech
Schau in Gundelfingen zeigt Bilder von Flüssen und Gewässern in Schwaben
Gundelfingen Eine Feder, die scheinbar schwerelos auf der Wasseroberfläche treibt, tiefblaue Gebirgsseen und gurgelnde grüne Bächlein, die Donau bei Gremheim und der Auwald im Donaumoos. Aus ganz Schwaben stammen die 150 Fotografien, die beim Fotowettbewerb des Bezirks Schwaben unter der Überschrift „Flüsse und Gewässer in Schwaben“im Jahr 2014 eingereicht wurden. Die Wanderausstellung ist derzeit im Bleichestadel in Gundelfingen zu sehen. Sie kann im Rahmen des Entenrennens am 21. Mai von 14 bis 18 Uhr und am Rande des ökumenischen Fests zum 500. Reformationsjubiläum am 25. Mai von 12 bis 17 Uhr besichtigt werden. Bei der Ausstellungseröffnung am Mittwochabend ging Gundelfingens Bürgermeister Franz Kukla darauf ein, wie treffend der Ort der Ausstellung eigentlich gewählt ist. Schließlich befinde man sich mit der Bleiche auf einer Insel. Flüsse und Gewässer, so Kukla, hätten nicht nur die Landschaften Schwabens geprägt, sondern auch seine Menschen und deren Kultur. „Sie sind etwas Beruhigendes, das die Menschen schon immer in den Bann gezogen hat. Hier kann man sich an der Seele berühren lassen.“
Bezirksheimatpfleger Dr. Peter Fassl konnte dem nur beipflichten. Die Fotowettbewerbe, die der Bezirk regelmäßig auslobe, seien im- mer auch ein Stück weit Erkundung der Landschaft. Am Wettbewerb zu Flüssen und Gewässern hätten sich mehr als 200 Fotografen mit über 1700 Fotografien beteiligt. Und in den Fotografien schlagen sich alle Themen nieder. Es gehe hier um mehr als die reine Naturbetrachtung, so Fassl. Denn Thema seien auch die Freizeitnutzung der Flüsse, die ökonomische Nutzung und viele andere Aspekte.
6000 Flusskilometer habe Schwaben zu bieten, so Fassl. 90 Prozent davon bewegen sich in der Achse von den Alpen in Richtung Donau. Und sie waren ein wichtiger Grundstein für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. „Im Jahr 1860 gab es an den Flüssen 2500 Mühlen. Das war wichtig für die gewerbliche Entwicklung und maßgeblich dafür, dass Schwaben heute eine derartige gewerbliche Dichte hat“, sagt Fassl. Wenn er mit den Chefs der Industrieund Handelskammer darüber spreche, was Schwaben als Wirtschaftsraum so besonders macht, dann sei deren Antwort: die vielen kleinen Zentren. Dass diese sich mit der beginnenden Industrialisierung entwickeln und dann weiter wachsen konnten, hänge zum großen Teil auch mit den Flüssen und der Wasserkraftnutzung zusammen. Trotzdem drückten zwei Drittel aller Bilder doch die Sehnsucht nach einer heilen Landschaft aus. „Wenn es dieses Bedürfnis gibt, sollte uns das nachdenklich machen.“