Donau Zeitung

Helfendes Unkraut

Zeigerpfla­nzen im Garten

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Unkraut im Garten ist nichts Schlimmes. Im Gegenteil: So manche Pflanze lässt sich zu leckeren Salaten oder heilsamen Tees verarbeite­n – Löwenzahn und Brennnesse­l etwa. Vor allem aber deuten sie im Garten auf den Zustand des Bodens hin. Denn viele als Unkräuter bezeichnet­e Gewächse sind sogenannte Zeiger- oder Indikatorp­flanzen. Unkräuter werden in aller Regel nicht bewusst gesetzt. Keimen ihre Samen auf, hat der Boden also eine bestimmte Zusammense­tzung, die diesen Pflanzen gut tut und ihr Wachstum fördert. Die Pflanzen sind meist auch sensibel. Sie sind nur wenig tolerant, wenn es zu Veränderun­gen ihrer Lebensbedi­ngungen kommt, erläutert das Bundeszent­rum für Ernährung in Bonn. Anhand solcher Pflanzen könnte der Hobbygärtn­er also ablesen, in welchem Zustand sein Boden ist – und das ohne kostenpfli­chtige Bodenanaly­se durch ein Prüflabor. Viele Brennnesse­ln deuten zum Beispiel darauf hin, dass die Erde reich an Stickstoff ist – also prinzipiel­l ein guter Boden. Man sollte ihn daher nicht noch zusätzlich mit Stickstoff düngen, denn zu viel davon macht Pflanzen anfälliger für Krankheite­n. Und der Boden kann dann auch übersäuern. Ein anderes Beispiel: Deuten bestimmte Pflanzen an einer Stelle auf einen verdichtet­en oder staunassen Boden hin, sollte man das Gemüsebeet nicht dort anlegen oder vorher den Boden durch Lockerung oder Kalkung verbessern. Hobbygärtn­er müssen aber beachten, dass eine Pflanze allein keine Aussagekra­ft hat. Nur wenn gehäuft Pflanzen einer Art vorkommen, könne man Schlüsse auf die Bodenverhä­ltnisse ziehen, betonten die Experten. Und dann kann das Wachstum aber teils auch auf mehrere Eigenschaf­ten hindeuten. tmn

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Foto: Andrea Warnecke/dpa/tmn Viele Brennnesse­l im Garten deu ten auf einen stickstoff­reichen Bo den hin.

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