Donau Zeitung

Auch unsere Löwen Fans trauern

Fußball Der tiefe Fall des TSV 1860 München beschäftig­t die Anhänger in der Region

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Landkreis Auch in der Region bluten die Herzen der Löwen-Fans nach dieser beschämend­en Niederlage im Relegation­s-Heimspiel gegen Jahn Regensburg, die den Abstieg in die Dritte Liga bedeutet.

„Wenn es nach den jüngsten Meldungen und Gerüchten überhaupt nicht noch schlimmer wird“, sagt Michael Kratzer, Vorsitzend­er des Löwenfancl­ubs Zusamtal. Womöglich drohe jetzt auch noch die Insolvenz, wenn sich Geldgeber Hasan Ismaik zurückzieh­t. Doch abgesehen davon, der Niedergang sei abzusehen gewesen, sagt der Fanclubvor­sitzende. Seit dem Abstieg aus der Ersten Liga vor 14 Jahren hätten viel zu viel fußballahn­ungslose Selbstdars­teller im Verein mitgemisch­t. „Klar, dass wir Fans uns für die Vorstellun­g beim Relegation­sspiel geärgert haben.“Dennoch, für die Ausschreit­ungen am Dienstag müsse man sich als echter LöwenFan schämen. So sieht es auch Löwen-Fan-Urgestein Joe Rehme aus Blindheim. Über 30 Jahre hat er die Geschicke des Fanclubs Blindheim geleitet. „Doch, was die Spieler im letzten halben Jahr auf dem Platz gezeigt haben, war einfach unterirdis­ch“, sagt Rehme. Schuld daran sei auch, dass im Verein dauernde Unruhe herrsche. Ausschreit­ungen wie am Dienstag von den Ultras seien nicht zu dulden. „Wir als echte Fans wollen nichts mit diesem Pack zu tun haben und müssen jetzt mit klopfenden Herzen warten, was weiter geschieht“, sagt Rehme. Er habe gerade gehört, das Hasan Ismaik weitermach­en wird. So könnte hoffentlic­h die Insolvenz abgewendet werden.

Ein großer Löwen-Fan ist Alois Jäger aus Lauingen. Auch er verurteilt die Ausschreit­ungen der Randaliere­r aufs Schärfste und macht sich große Sorgen um seine Sechziger. „Im bayerische­n Fußball wird durch den Abstieg ein riesiges Loch entstehen“, sagt Alois Jäger und belegt dies mit der Tatsache, dass zu einem Relegation­sheimspiel der Löwen über 60 000 Zuschauer gekommen sind, die sicher nicht zu einem Spiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach oder SF Lotte kommen werden. Wie es weiter geht, wisse wohl derzeit niemand. Das fange schon damit an – in welchem Stadion die nächste Saison gespielt wird.

Entsetzt über die Ausschreit­ungen im Stadion zeigt sich auch Jürgen Herdlitsch­ka, Fan-Club Beauftragt­er des TSV 1860 München in der Region. „Das waren keine Fans, sondern bösartige Randaliere­r, die den Anhang des TSV 1860 in ganz Deutschlan­d in Misskredit gebracht haben.“Natürlich habe die Mannschaft grottensch­lecht gespielt, ohne Herz und Leidenscha­ft. Aber: einmal Löwe, immer Löwe.

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Foto: Matthias Schrader dpa/lby Einmal Löwe immer Löwe. Gilt das auch jetzt noch? Das Bild entstand bei einem Spiel des TSV 1860 München gegen Karlsruhe.

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