Die Freien Wähler begrüßen einen Rückkehrer
Politik Der Höchstädter Bürgermeister Stefan Lenz und der Bundestagskandidat sprechen auf der Klausurtagung
Landkreis/Wertingen Ein besonderes Mitglied konnten die Mitglieder des Kreisverbandes der Dillinger Freien Wähler bei der jüngsten Klausurtagung begrüßen: Der Grund: Mit Höchstädts Bürgermeister Stefan Lenz, der schwer krank war, ist zurück. Auch aus inhaltlicher Sicht hatten die Freien Wähler bei ihrer Arbeitstagung in Wertingen allen Grund zu guter Laune: So lobte Rathauschef Willy Lehmeier das Engagement der parteifreien Funktionsträger in der Region und zollte insbesondere Landrat Leo Schrell und Landtagsabgeordnetem Johann Häusler Respekt für ihren erfolgreichen überregionalen Einsatz für den Landkreis. Für die kommenden Wahlen schwor Lehmeier die zahlreich anwesenden Vertreter der Ortsverbände darauf ein, sich engagiert für die gemeinsame Sache stark zu machen.
Bernd Nicklaser, der die Fraktion der Freien Wähler im Kreistag anführt, bescheinigte seinem Landrat und Parteifreund Leo Schrell, einen soliden Haushaltsplan auf den Weg gebracht zu haben. „Das Zahlenwerk beweist Weitblick und ist ein weiterer Mosaikstein bei der konsequenten Weiterentwicklung unserer Heimatregion, die wir Freien Wähler seit zwei Perioden an der Spitze mit Erfolg gestalten“, lobte Nicklaser. Diese Gelegenheit nutzte Landrat Leo Schrell, um seine Erfolgsbilanz als Landkreisoberhaupt statistisch zu belegen. Zu diesem Zweck konnte Schrell auf diverse bundesweite Rankings verweisen, in denen der Landkreis über mehrere Jahre hinweg Spitzenpositionen einnimmt – insbesondere auf das Prädikat eines Bildungslandkreises, das der Region vom Kultusminister verliehen worden ist. „Dass wir auch in diesem Bereich positiv herausstechen, lohnt sich. Durch das Bildungsangebot und die gute Wirtschaftslage in der Region gibt es in unserer Heimat seit Jahren keine Jugendarbeitslosigkeit mehr“, betonte Schrell.
Landtagsabgeordneter Johann Häusler, der sich im Wirtschaftsausschuss des Landtags am Vortag noch ein viel beachtetes Wortgefecht mit Staatsminister Markus Söder zum neuen Landesentwicklungsplan geliefert hatte, erklärte, weshalb er so leidenschaftlich gegen die Lockerung des Anbindegebotes kämpft. „Mein Herz gehört dem ländlichen Raum. Dort ist niemandem geholfen, wenn noch mehr Ortskerne veröden, während an den Verkehrsachsen Gewerbegebiete wie die Pilze aus dem Boden sprießen. Wir brauchen die Wertschöpfung und das Leben in unseren Dörfern und nicht an der Autobahn und müssen verhindern, dass der Flächenfraß der Landwirtschaft ihre Existenzgrundlage entzieht“, so Häusler. Dabei sieht der Abgeordnete gerade für den Landkreis Dillingen, der an keiner vierspurigen Bundesstraße oder Autobahn liegt, einen erheblichen Wettbewerbsnachteil, der zur Verlagerung von Gewerbe und Infrastruktur ins benachbarte Lech- und Schmuttertal führen könnte, falls Söders Vorschlag eine parlamentarische Mehrheit finden sollte. Von der Staatsregierung wünscht sich der Heimatabgeordnete mehr Unterstützung beim Ausbau des schnellen Internets. „Hier sind sogar Lettland und Litauen nachweislich weiter als Bayern“, mahnte Häusler.
Einen echten Coup konnten die Freien Wähler schließlich mit der Nominierung ihres Bundestagskandidaten landen. Mit Stephan Stieglauer ist es den FW gelungen, den Geschäftsführer eines Höchstädter Vorzeigeunternehmens zu verpflichten.
In seiner Rede ging der international erfahrene Wirtschaftsfachmann, der mit seiner Frau und drei Kindern in Unterglauheim lebt, insbesondere auf die Erfordernisse des heimischen Mittelstandes ein.
„Der Stabilitätsanker im ländlichen Raum sind seine mittelständischen Unternehmen. Im Gegensatz zu großen Konzernen, die sich einfach verlagern, wenn es mal eng wird, sind wir Mittelständler krisenfest und stehen verlässlich zur Region. Die Politik sollte das unterstützen und besonders die unerträgliche Bürokratie in unserer täglichen Arbeitspraxis eindämmen“, fordert Stieglauer. Ein weiteres Problem sieht Stieglauer, der sich gegen Ulrich Lange um das Direktmandat in der Region bewirbt, in der steigenden Altersarmut, und er will die Rolle der Mütter aufwerten.
Nicht nur bei den anwesenden Kommunalpolitikern, sondern auch bei Rückkehrer Stefan Lenz löste Stieglauer mit seiner Vorstellung Begeisterung aus.
„Es zeigt sich, dass unsere durchwegs gute Arbeit von den Kommunen über den Kreistag bis ins Landesparlament sich herumspricht. Natürlich macht es uns stolz, wenn Persönlichkeiten wie Stefan Stieglauer bei uns ihre politische Heimat finden. Wir freuen uns jetzt auf einen interessanten Wahlsommer“, so Lenz. (pm) Bild: Breindl