Die B16 wird vier Wochen voll gesperrt
Verkehr Die Arbeiten zwischen Birkenried und Günzburg beginnen am kommenden Dienstag. Wie die Umleitungsstrecken aussehen und welche Kritik die Anlieger äußern
Die B16 zwischen Birkenried und Günzburg ist ab Dienstag für vier Wochen gesperrt. Was Anlieger dazu sagen.
Landkreis Es sind keine tiefen Schlaglöcher und keine langen Risse, die die Fahrbahn der B16 zwischen Gundelfingen und Günzburg übersäen. Wer den Grund für die Vollsperrung, die ab 6. Juni für vier Wochen auf der Bundesstraße ansteht, sehen will, der muss etwas genauer hinschauen. Feine Risse an der Oberfläche machen die Arbeiten an der Bundesstraße auf einer Länge von 1,8 Kilometern nötig, sagt Andreas Reiser vom Staatlichen Bauamt in Krumbach.
In die kann Wasser eindringen, das im Winter gefrieren und die Decke aufsprengen kann. „Deswegen ist jetzt die richtige Zeit, die Decke runterzumachen und neu zu bauen“, sagt Reiser. Denn würde man länger warten, würde über kurz oder lang auch der Unterbau der B16 Schaden nehmen, und dann müsste die Straße für die Reparaturen deutlich länger – für mehrere Monate – gesperrt werden. „Die Fahrbahn ist in diesem Bereich Baujahr 1996 und somit mehr als 20 Jahre alt“, sagt Reiser. „Damit hat sie ihr Soll auf jeden Fall erfüllt.“Denn im Normalfall betrage die Lebendauer einer Fahrbahndecke etwa 15 Jahre. Und im Fall der B 16 komme noch die starke Belastung durch den Schwerlastverkehr hinzu. Ein einziger Lastwagen, verrät Reiser, schädigt die Straße so stark wie 130000 Autos. Knapp 600 000 Euro zahlt der Bund für die Deckenerneuerung. 14500 Quadratmeter Asphalt werden dafür verbaut, das entspricht etwa 6000 Tonnen, was 300 Hin- und Rückfahrten von 40-Tonnern nötig macht.
Los geht es in der ersten Pfingst- ferienwoche ab Dienstag mit den Bauarbeiten zwischen der Ausfahrt Peterswörth/Offingen und dem Parkplatz von Birkenried. Denn im Zuge der Maßnahme wird auch noch ein großer Durchlass unter der B 16 verschwinden. Dann, sagt Reiser, geht es mit der Fahrbahn zwischen Birkenried und Günzburg weiter. Dort beginnt die Vollsperrung auf Höhe des Erdbeersees. „Der Flugplatz ist noch erreichbar.“Auch das Kulturgewächshaus Birkenried, die dortige Gärtnerei Eber und der Erdbeer- und Spargelhof Gollmitzer bei Günzburg werden während der gesamten Bauzeit anfahrbar bleiben. Wenn auch immer nur aus einer Richtung.
Trotzdem stellt die Vollsperrung der Strecke die Betriebe entlang der Straße vor große Herausforderungen. Ursprünglich, sagt Bernd Hödl von Blumen Eber, sei eigentlich geplant gewesen, die Baumaßnahme im Mai durchzuführen. „Da machen wir 25 Prozent unseres Umsatzes. Das hätte unweigerlich zu einem negativen Betriebsergebnis geführt“, sagt er.
Deshalb habe man sich mit Unterstützung der Bürgermeister von Gundelfingen und Günzburg ans Straßenbauamt gewandt und erreicht, dass es doch erst in den Pfingstferien losgeht. Und auch erst nach dem beliebten Afrikafestival, das bis Pfingstmontag in Birkenried stattfindet. Damit sei das schlimmste Szenario abgewendet worden, sagt Hödl. Dennoch ist er sich bewusst, dass die Bauzeit Einschnitte mit sich bringen wird. „Wir wissen von Kollegen, die das schon hatten, dass der Umsatz da um etwa 60 Prozent zurückging.“Nicht alle Kunden würden den zeitweise nötigen Umweg von 25 Kilometern auf sich nehmen. Deshalb hat Hödl umdisponiert und wird nun am Donnerstag vor dem Rewe in Günzburg, am Mittwoch vor dem Rewe in Gundelfingen und am Freitag vor dem Rewe in Lauingen zusätzlich einen Verkaufsstand aufstellen. „Das bedeutet einen Mehraufwand, aber wir müssen ja irgendwie unseren Umsatz machen“, sagt er. Was ihn besonders ärgert, ist die Informationspolitik des Straßenbauamts. „Wir verstehen schon, dass die Straße irgendwann einmal saniert werden muss. Aber das hätte man auch in Absprache mit den Anliegern planen können. Und das ist nicht passiert.“Glücklich ist auch Alexandra Gollmitzer vom Erdbeer- und Spargelhof Gollmitzer nicht mit der anstehenden Sperrung. Zwar wird der Hof von Günzburger Seite aus immer anfahrbar bleiben. Doch die Umleitungsstrecke beginnt schon weiter vorn. „Wir haben jetzt ein Schild aufgestellt, dass wir erreichbar sind“, sagt Gollmitzer. „Aber natürlich werden wir darunter leiden. Das ist jetzt die Hauptzeit für Spargel und Erdbeeren.“
Doch warum muss die B16 für die Deckenarbeiten überhaupt komplett gesperrt werden? Diese Frage haben laut Reiser schon einige Pendler an das Staatliche Bauamt gestellt und stattdessen einen abschnittsweisen Ausbau mit Ampelanlage vorgeschlagen. Doch das, sagt Reiser, sei in mehrerlei Hinsicht nicht praktikabel. Weil die Sperrstrecke mit einer Ampelschaltung maximal 300 Meter lang sein kann, hätte man dann zwölf Bauabschnitte. „Die Bauzeit würde sich auf mindestens zwei oder drei Monate verlängern“, sagt Reiser.
Dazu käme, dass die Einbauqualität auf der Bundesstraße auch deutlich besser sei, wenn die Fahrbahndecke in einem Zug gemacht werden kann und nicht gestückelt wird. „Wir haben dann nicht so viele Nähte. Asphalt bewegt sich einfach, und so wäre die Gefahr viel größer, dass in die Nähte Wasser eindringt, und dann hätten wir das gleiche Problem bald wieder.“
Auf zur Blutspende im BRK Haus
Im Kulturgewächshaus Birkenried findet heute ab 21 Uhr ein Konzert statt. Live auf der Bühne steht die Band „Donkey Train & Sound Am bassadors“.
Das Höchstädter Tierheim hat heu te von 14.30 bis 17 Uhr für Besu cher geöffnet.
Im BRK Haus Dillingen besteht heute von 16 bis 20 Uhr die Mög lichkeit zur Blutspende.
»Termine
Wenn ein Wasservogel durch das Dorf läuft
Eingekleidet in ein dichtes Blätterge wand wandert der Wasservogel von Tür zu Tür. Dort bekommt die verkleidete Person jedes Mal eine kalte Dusche Wasser ab. So will es die Tradition am Pfingstmontag in Al tenbaindt. Dort wird seit vielen Jah ren der Wasservogel gefeiert. Was es damit auf sich hat, lesen Sie in der Samstagsausgabe Ihrer Zeitung.