Herzlichen Glückwunsch, Herr Landrat
Geburtstag Leo Schrell wird am Pfingstmontag 60. Ein Interview über die berufliche Belastung und die knappe Freizeit
Es gibt viele Themen, die lokal nicht gelöst werden können, etwa die Asylpolitik, die Flutpolder oder die Probleme im Krankenhauswesen. Sind Sie zurzeit „außenpolitisch“mehr gefordert als „innenpolitisch“? Schrell: Landkreise sind keine autarken Einheiten, sondern vielen Einflüssen von außen unterworfen. Deshalb sind die aktuellen Probleme für uns zwar herausfordernd, aber nicht ungewöhnlich.
Da ist immer noch eine unsichtbare Grenze zwischen Zusamtal und Donautal – oder? Wie kann man diese Grenze überwinden? Schrell: Wir haben – darüber bin ich sehr froh – einen sehr homogenen Landkreis. Darauf legen wir im Kreistag und in den Ausschüssen großen Wert. Eine für unsere Entwicklung hinderliche Grenze spüre ich nicht mehr. Wenn eigene Traditionen in den Gemeinden gelebt und geschichtliche Entwicklungen berücksichtigt werden, muss das kein Nachteil sein.
Im März 2016 hat Ihre dritte Amtsperiode begonnen. Bekommt man da ein dickeres Fell? Wie stark belasten einen Themen wie die Elisabethenstiftung? Schrell: Einerseits habe ich ein dickeres Fell bekommen, andererseits bin ich unverändert sehr emotional mit meinem Amt und den Themen verbunden. Deshalb belasten mich Themen wie die Elisabethenstiftung sehr stark. Wie oft spielen Sie – abgesehen von offiziellen Anlässen – mit den Landkreisbombern? Ist der „Bauern-Spitz“ein Trick oder höchste Not? Schrell: Sport ist für mich zum Ausgleich wichtig und Fußball spiele ich leidenschaftlich gerne. Da ich aus terminlichen Gründen nicht immer dabei sein kann, komme ich auf fünf bis zehn Spiele und Trainingseinheiten mit unseren Landkreisbombern pro Jahr. Der Bauern-Spitz ist sicherlich kein Trick, sondern in wenigen Spielsituationen eine schlaue technische Variante.
Wann und wie kommt der Landrat an Freizeit? Können Sie dann „einfach mal“im Garten grillen? Schrell: Durch striktes Strukturieren des Tages und der Abläufe, durch hohe Zeitdisziplin und gelegentliches Nein-Sagen. Dadurch wird manchmal Grillen im heimischen Garten mit der Familie möglich.
An Ihrem Geburtstag begleiten Sie morgens um 8.30 Uhr eine Soldatenwallfahrt. Warum? Schrell: Weil ich zum veranstaltenden Verein eine besonders enge Beziehung habe und mir das Thema sehr wichtig ist.
Wie feiern Sie Ihren Geburtstag denn dann? Schrell: Im kleinen Kreis mit der Familie. Darauf freue ich mich sehr.
Was wünschen Sie sich zum 60. Geburtstag? Schrell: Gesundheit, intakte Familie, gute Freunde und einen weiterhin florierenden Landkreis. Die Fragen stellte Cordula Homann
Bild: Landratsamt