Ausgerechnet Birkenried
Kommentar
Zum 14. Mal fand das AfrikaFestival in Birkenried statt. Kleine Probleme gibt es bei solchen Veranstaltungen immer mal. Dass Besucher den Eintritt nicht bezahlen wollen oder ihren Wagen falsch parken, das kann passieren. Etwa in Birkenried. Da kam es laut Organisator auch schon vor, dass Autos direkt an der B16 abgestellt wurden. Zwei Landwirte aus Sontheim stellen inzwischen ihre Felder als Parkfläche zur Verfügung, auch darüber ist Bernhard Eber sehr froh. Eine eigene Sicherheitsfirma weist die Besucher dort ein.
Wenn dann das Wetter noch mitspielt, ist das Festival jedes Jahr nicht nur ein voller Erfolg, sondern seit der großen Flüchtlingswelle vor zwei Jahren auch eine Veranstaltung zur Integration. Flüchtlinge zahlen dort keinen oder nur halben Eintritt, sie sind willkommene Gäste und mischen sich, wie auch die dunkelhäutigen Verkäufer oder Bands aus Tunesien oder Simbabwe, in Birkenried ganz selbstverständlich unter die schwäbischen Besucher, Helfer und Organisatoren.
Ausgerechnet dort schlägt und tritt ein betrunkener, junger, afrikanischer Flüchtling einen Mann, der sich seit zwei Jahren in Birkenried engagiert. Der seinerseits auch afrikanischen Bands Raum für ihre Konzerte bietet. Zum Glück ist er nicht schwer verletzt worden.
Das, was am Samstagabend passiert ist, hätte auch vor irgendeiner Kneipe stattfinden können. Und auch Menschen anderer Herkunft können mit zuviel Alkohol im Blut den Verstand verlieren.
Birkenried ist nicht Berlin, sondern ein schönes, buntes und familiäres Festival im Grünen. Dabei ist ein Mann ausgetickt. Schlimm genug. Aber mehr auch nicht.