Donau Zeitung

Die Rückkehr des Schnäuzers

Sommertren­d Warum der Oberlippen­bart wieder in Mode kommen soll

- VON MARKUS BÄR

Augsburg Er ist wieder da: der Schnurrbar­t, der Schnäuzer. In diesem Sommer soll er immer mehr zu sehen sein. Als neuer Trend zur heißen Jahreszeit. Heißt es. Kaum zu glauben: Jahrelang war er doch verpönt, galt als gestrig. Als Symbol der – im Nachgang – als stilkatast­rophal empfundene­n 80er Jahre. Was gab es nicht für üble Synonyme für den Oberlippen­bart: Popelfänge­r, Rotzbremse, gar Pornobalke­n. Jetzt haben sich doch viele daran gewöhnt, dass Mann Vollbart trägt. Und nun so etwas. Der Hipster in den Metropolen trägt also Schnäuzer. Dabei war dessen Rückkehr eigentlich absehbar. Moden verlaufen ja oft in Wellen, die wiederkehr­en. Wer etwas älter ist, weiß noch genau, dass bei Männern Vollbärte und längere Haare vor über 40 Jahren schon einmal Mode waren. In den späten 60er und dann in den 70er Jahren. Im Gefolge der Hippiebewe­gung. Danach kam der Schnäuzer auf – der wäre nun also wieder an der Reihe. Doch die Frage ist natürlich, in welcher Form diese Barttracht wiedererst­eht. Als elegantes Menjou-Bärtchen? Oder steht Clark Gable wieder Pate? Sehr schmal und dünn also, mit kleinem Abstand zur Oberlippe? Noch eleganter also? Vielleicht geht es auch in die ganz andere Richtung. Wie wäre es mit dem sogenannte­n Slawenhake­n? Bekannte Vorbilder: Wolf Biermann, Janosch oder Lemmy von Motörhead. Dass es zu einem Revival des Bärtchens von Charlie Chaplin kommt, schließen wir hingegen aus. Den hat sein unseliger Zeitgenoss­e aus Braunau am Inn auf ewig unpopulär gemacht. Nichtsdest­otrotz: Der Sommer wird spannend werden. Weitere Trends für die heiße Jahreszeit, die sich jetzt schon abzeichnen, finden Sie auf Panorama.

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Foto: dpa Clark Gable

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