Donau Zeitung

So werden Sie und Ihre Kinder sichere Schwimmer

Nur vier von zehn Zehnjährig­en haben ein Freischwim­mer-Abzeichen. Dabei können Eltern ihre Kinder früh fördern

- VON JAKOB STADLER

Augsburg Eigentlich sollten Kinder in der Grundschul­e das Schwimmen lernen – doch wie die aktuelle Studie der Deutschen Lebens-RettungsGe­sellschaft zeigt, funktionie­rt das nur mäßig: 59 Prozent der Zehnjährig­en – also derjenigen, die die Grundschul­e gerade verlassen – sind keine sicheren Schwimmer.

Wie können Eltern ihre Kinder früh fördern?

„Die Schwimmaus­bildung kann schon im Babyalter beginnen“, sagt Horst Auer vom bayerische­n Landesverb­and der DLRG. Schon kleine Kinder könne man an das Element Wasser gewöhnen. So könnten Eltern etwa mit den Kindern baden und zum Beispiel mit einer Badeente spielen, um einen positiven Bezug zum Wasser herzustell­en. Sobald die Kinder krabbeln, können sie in einem seichten Schwimmbec­ken weiterüben. Die Eltern sollten sich nicht darauf verlassen, dass die Kinder das Schwimmen in der Schule lernen. Stattdesse­n können die Kinder – auch schon vor der ersten Klasse – einen Kurs besuchen. Wichtig sei, darauf zu achten, dass der Anbieter vertrauens­würdig ist, sagt Auer. Als sicherer Schwimmer gilt, wer mindestens 200 Meter in weniger als 15 Minuten schwimmen kann. Dafür erhalten Kinder das Freischwim­mer-Abzeichen.

Was sollten Eltern tun, wenn der Schwimmunt­erricht an der Grundschul­e ausfällt?

Findet in der Grundschul­e kein Schwimmunt­erricht statt, sollten Eltern darauf drängen. Allerdings: „Wenn das nächste Hallenbad 30 Kilometer entfernt ist, hat das keinen Sinn“, sagt Auer. Daher sollten die Menschen aktiv werden, wenn ein Schwimmbad vor Ort geschlosse­n werden soll und sich zu Verbänden zusammensc­hließen, die nach einer anderen Lösung suchen.

Was unterschei­det einen geübten von einem ungeübten Schwimmer?

„Wenn man schwimmen kann, das ist wie beim Fahrradfah­ren, dann verlernt man es nicht“, sagt Auer. Allerdings ist Schwimmen eben eine Ausdauersp­ortart. Und wie jemand, der lange nicht Rad gefahren ist, wird auch ein ungeübter Schwimmer weniger lang durchhalte­n. In Notlagen lassen deshalb bei ungeübten Schwimmern schneller die Kräfte nach. Manche geraten leicht in Panik, was es auch den Helfern schwer macht.

Was gilt es sonst noch zu beachten, um sicher zu schwimmen?

Baden sollte man nur dort, wo Helfer das Wasser überwachen. In Seen und Flüssen besteht die Gefahr, sich zum Beispiel in Algen zu verfangen. Auer rät: „Ruhig bleiben, keine wilden Bewegungen.“Dann verheddert man sich nicht weiter und kann die Pflanzen lösen. Wichtig ist es auch, grundsätzl­iche Baderegeln zu beachten. Die bietet die DLRG auf ihrer Internetse­ite www.dlrg.de in 28 verschiede­nen Sprachen zum Download an.

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Foto: Ulrich Wagner Schwimmen sollte man nur in Seen, wo die Wasserwach­t im Notfall zur Stelle ist, rät die Deutsche Lebens Rettungs Gesellscha­ft.

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